Schermbeck. . Interessengemeinschaft hat nun sich in Schermbeck gegründet. Sie wollen ihre Mitbürger aktivieren und reinigen demonstrativ Stolpersteine.

„Aufstehen gegen Rassismus“ – diese Aufforderung ist auch gleichzeitig der Name einer Interessengemeinschaft, die sich in Schermbeck gegründet hat. Am Samstag steht Elke Langenbrink die Initiativgeberin der Schermbecker Formation, mit einem Stand und Menschen, die sich ihr angeschlossen haben, vor dem Haus an der Mittelstraße 54.

Zum ersten Mal trat die Interessengemeinschaft im Oktober in Schermbeck auf. Anlass war die Demonstrationsveranstaltung „Schermbeck ist bunt“, die hier gegen die AfD Flagge zeigte. „Flagge zeigen“ – das will auch die Interessengemeinschaft. Dafür, dass Schermbeck bunt bleibt.

„Wir sind keine Anti-AfD-Bewegung“

Mit ihrem Gesprächsangebot möchte die Gruppe insbesondere vor der aktuellen politischen Lage und der bevorstehenden Europawahl dem Versuch, die Demokratie zu unterwandern und sogenanntes rechtes Gedankengut salonfähig zu machen, allerorts durch Aufklärung, insbesondere Geschichtsbewusstsein begegnen, sagen sie.

Aber: „Wir sind keine Anti-AfD-Bewegung, sondern sind gegen jede Art von Hetze und Diskriminierung, die dazu geeignet ist, einen demokratischen Erdrutsch durchzuführen“, betont Elke Langenbrink.

Stolpersteine werden regelmäßig geputzt

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus wurden von der Gruppe auch die „Stolpersteine“ in der Georgstraße poliert, so dass sie jetzt wieder ins Auge fallen. „Die Bewohner des Hauses Nr. 44 putzen die Steine allerdings regelmäßig“, hat Elke Langenbrink festgestellt.

Es handelt sich an dieser Stelle um das ehemaligen Wohnhaus der jüdischen Familie Schönbach. Der Blick von Elke Langenbrink bleibt traurig an dem Stein hängen, der belegt, dass Mirjam Schönbach noch ein Baby war, als sie im Jahr 1941 deportiert wurde.

Die demokratischen Werte erhalten

Einer ihrer Mitstreiter ist auch Heinz-Volker Neu, der sagt: „Das Töten von Millionen Juden darf sich nicht wiederholen, wir müssen dafür Sorge tragen, dass die demokratischen Werte erhalten bleiben“. Auch die 21-jähriger Studentin Anna Kleinsteinberg gehört zu den Mitstreitern. „Ich studiere in Bochum und dort gibt es überall Gruppierungen, die sich zum Diskutieren treffen und dazu einladen, so auch Flagge zeigen – das fehlt mir hier“, erklärt sie ihre Motivation am Samstag trotz des schlechten Wetters mit auf die Straße zu gehen.

Elke Langenbrink ist am Ende des Tages recht optimistisch, denn die Zahl ihrer Mitstreiter wächst kontinuierlich. „Wir haben viele Gespräche geführt“, sagte sie – und: „Zehn Interessenten haben sich zu unserem Treffen am 30. März angemeldet.“ Wer mitreden will, ist dort willkommen.Das nächste Treffen der Ortsgruppe „Aufstehen gegen Rassismus“ findet am Samstag, 30. März, ab 15 Uhr in den Räumen der Praxis von Heinz Volker Neu, Zur Alten Lippe 15, statt. Informationen und Ankündigung gibt es auch auf der Facebook-Seite der Interessengemeinschaft: www.facebook.com/Schermbeckaufstehen/