Hamminkeln. . Vor dem Haus von Markus Franzke an der Roßmühle steht eine Eiche, die vom Prozessionsspinner befallen ist. Mit seinem Sohn musste er zum Arzt.
Markus Franzke hat Angst um seinen Sohn Till. Der Fünfjährige spielt eigentlich gerne draußen im Garten, aber dieses Vergnügen verwehren ihm die Eltern zurzeit. Schuld daran ist eine große Eiche vor dem Haus an der Roßmühle 2 in Hamminkeln. Die ist zurzeit die Herberge von mehreren großen Gespinsten mit einer Menge Eichenprozessionsspinnern.
Die krabbeln auf der Einfahrt herum, auf der Außenwand und einige besonders vorwitzige Exemplare versuchten auch schon, die Reifen vom Auto heraufzuklettern. Weshalb Markus Franzke sein Auto vorsichtshalber nicht mehr vor der Haustür parkt. „Wir mussten mit dem Kleinen schon zum Kinderarzt, weil er einen großen Ausschlag hatte“, erzählt der besorgte Familienvater. Schuld daran, vermuten er und die Kinderärztin, sind die Eichenprozessionsspinner.
Bitte um Hilfe hatte bisher nur mäßigen Erfolg
Die Tiere besitzen Härchen mit mehreren Spitzen. Diese Härchen brechen leicht und setzen dann einen Eiweißstoff frei, auf den die Haut mit heftigem Juckreiz und Quaddeln reagieren kann. Folgen können auch Bindehautentzündungen sein, wenn die Spitzen in die Augen kommen. Gerät das Gift in die Atemwege, können sich Nase, Rachen und Bronchien entzünden, in schweren Fällen kommt es zu Atemnot. Und genau solche Folgen befürchtet der Hamminkelner Familienvater. Seit einer Woche, so Franzke, kontaktierten er und seine Frau die Stadtverwaltung und bitten um Hilfe. Bisher nur mit mäßigem Erfolg.
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Ein Schild hängt seit gestern Morgen am Baum, das vor den Schädlingen warnt. Ab Montag, verspricht Bauhofsleiter Hermann Flores im Gespräch mit der NRZ, will die Stadt noch einmal aktiv werden und mit einem Steiger ausrücken. „Wir versuchen die Gespinster raus zu brennen“, so Flores und schränkt gleich ein: „Das funktioniert aber nur, wenn wir mit dem Steiger auch an alle Gespinste heran kommen.“ Was bei Bäumen mit üppigen Kronen schon schwierig werden kann. Deshalb spricht der Bauhofleiter auch von einem Kampf gegen Windmühlen, den die Stadt zur Zeit gegen den Eichenprozessionsspinner führt.
Bereits im Vorfeld hatte die Stadt gesprüht
Dabei, betont Flores, war die Verwaltung nicht untätig, hat im Vorfeld bereits Eichen auf dem Stadtgebiet besprüht, um ein Ausbreiten der Raupen zu verhindern. Aber diese Methode ist nicht immer erfolgreich. Auf „50:50“ schätzt der Bauhofsleiter die Erfolgschancen ein. An der Roßmühle hat die Prophylaxe augenscheinlich nicht gewirkt.
Und wenn das Ausbrennen der Nester auch nichts bringt? „Abholzen“, lautet der radikale Vorschlag von Markus Franzke. Denn er und seine Familie möchten dieses Schädlingsdrama nicht jedes Jahr direkt vor der Haustür haben – sie sorgen sich mittlerweile schon sehr um ihre Gesundheit.