Essen. Jedes Jahr breitet sich der Eichenprozessionsspinner auch in NRW aus. Darum sind die kleinen Raupen für den Menschen so gefährlich.
- Auch in NRW breitet sich der Eichenprozessionsspinner immer weiter aus.
- Er gilt als besonders gefährlich für Menschen - aber warum?
- Die wichtigsten Fragen zum Eichenprozessionsspinner beantworten wir hier im Überblick.
In der Nacht wandern die haarigen Raupen im Prozessionen die Eichen nach oben, bauen dort ihre Nester und knabbern die Blätter des Baums ab. Jedes Jahr wiederholt sich das Spektakel des Eichenprozessionsspinners auch in NRW. Waren in der Vergangenheit vor allem frei stehende Eichen befallen, sind die Raupen des Nachtfalters mitunter auch in lichten Wäldern zu finden.
Gerade für Menschen sind die Insekten gefährlich. Denn ist man erstmal mit ihren Brennhärchen in Berührung gekommen, kann das allergische Reaktionen, Juckreiz oder Atemprobleme auslösen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen um das gefährliche Insekt:
Wie sehen die Raupen des Eichenprozessionsspinners aus?
Nach dem Schlüpfen sind die Raupen zunächst gelblich-braun gefärbt, später eher gelb-schwarz. Sie werden vier bis fünf Zentimeter groß und bilden überall an ihrem Körper weiße Härchen (siehe Bild). Zum Schutz spinnen sie ihre Prozession, daher auch der Name, mit vielen Fäden ein, sodass sie für Vögel nicht als Raupen zu erkennen sind. In der Baumkrone angekommen, bauen sie ihre Nester und fressen die Blätter ab.
Verwechselt würden Eichen-Prozessionsspinner oft mit der ungefährlichen Gespinnstmotte, die zum Schutz ihrer Nachkommen ganze Baumgruppen einspinnen können. Seine Eichen prophylaktisch vor den Raupen schützen, könne man übrigens nicht.
Wo können die Eichenprozessionsspinner auftreten?
In der Regel findet man die Raupen auf Eichen. „Dort sind dann, in fünf bis elf Metern Höhe, Nester, die aussehen, wie von Spinnennetzen überzogen. Die Nester sind meistens so groß wie zwei Handflächen", erklärt Christoph Beemelmans, Forstwirt beim Regionalverband Ruhr. Die kalte und feuchte Witterung der vergangenen Monate hat jedoch in diesem Jahr dazu geführt, dass der Befall in diesem Jahr geringer ausfällt.
Was macht die Eichen-Prozessionsspinner so gefährlich?
Gefährlich sind die sogenannten Brennhaare. Denn: Geraten diese Härchen an die Haut, in die Augen oder in die Atemwege, verursachen sie Juckreiz, Bindehautentzündungen oder sogar Atembeschwerden. Besonders gefährdet sind Allergiker. Viele bekommen gar nicht mit, dass sie mit den Härchen in Berührung gekommen sind, weil sie vom Wind über hunderte Meter durch die Luft geweht werden können.
Was sollte man tun, wenn man eine befallene Eiche entdeckt?
Zunächst sollte man abschätzen, welche Gefahr von dem Baum ausgehen könnte. Denn man sollte nicht jeder Eiche hinterhersprühen. Liegt der Befall in öffentlichen Parks, in bebauten Gebieten, in der Nähe von Kitas, Schulen oder direkt an einer Sitzecke, sollte man das Ordnungsamt darüber informieren. In eher ländlichen Gebieten ist der Wald- oder Grundstücksbesitzer selbst dafür zuständig.
Wo kommt der Eichen-Prozessionsspinner her?
Ursprünglich kommen die Eichen-Prozessionsspinner aus dem Süden Europas, zum Beispiel aus Italien. Beemelmans erklärt, dass die Raupen auf der Durchreise nach Norden sind und sich zwei bis sechs Jahre an einem Standort aufhalten, bevor sie weiterziehen. Die Leute seien aufmerksamer geworden, was das Thema betrifft.