Wesel. . Netzbetreiber Amprion hat den Vorzugskorridor für A-Nord bekanntgegeben. Demnächst muss die Bundesnetzagentur entscheiden.
300 Kilometer lang, einen Kilometer breit - das ist der so genannte Vorzugskorridor für die Gleichstromverbindung A-Nord, die dafür sorgen soll, dass der Strom von den Windkraftanlagen der Nordsee Richtung Süden gelangt. Amprion wird diesen Trassenverlauf im März bei der Bundesnetzagentur in Bonn beantragen.
Die gut 24 Meter breite Erdtrasse, auf der nicht gebaut werden kann und wo keine tiefwurzelnden Bäume Platz haben, verläuft in etwa wie folgt: von Emden kommend westlich von Ochtrup über Ahaus und Südlohn, weiter östlich von Rhede, durch den nördlichen Teil Hamminkelns, bei Rees-Haffen unter dem Rhein hindurch über Kalkar, Uedem, Sonsbeck, Kevelaer, weiter zwischen Geldern und Issum über Kerken, Kempen und Tönisvorst nach Osterath. Dazu werden weitere Alternativen aufgezeigt.
Unterirdische Leitung soll 2025 in Betrieb gehen
Die ebenfalls ernsthaft in Betracht kommende Variante verläuft weiter östlich, etwa von Heek über Stadtlohn und Gescher, Borken, Schermbeck und Hünxe, zwischen Voerde und Wallach unter dem Rhein hindurch über Kamp-Lintfort, Kerken, Tönisvorst und Willich nach Osterrath. Am Ende legt die Bundesnetzagentur die Strecke fest, für deren Bau zunächst zwei Milliarden Euro veranschlagt wurden, fünf Millionen pro Kilometer plus 500 Millionen Euro für den Konverter.
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"Ob die Bundesnetzagentur schließlich unserem Vorschlag folgt, ist jetzt noch völlig offen", sagte A-Nord-Projektleiter Klaus Wewering bei der Trassenpräsentation im Umspannwerk in Wesel-Obrighoven. Ziel ist es, dass die unterirdische Leitung 2025 in Betrieb geht. Um dies zu realisieren, wird an mehreren Stellen gleichzeitig gearbeitet und nicht etwas von Norden nach Süden oder umgekehrt. Die Baulose sollen so klein sein, dass sich auch regionale Anbieter beteiligen können. Das wäre seitens der Landwirte besonders wünschenswert. "Gehen Sie davon aus, dass wir Leute auf dem Bagger haben, die den Boden kennen", so Wewering. Denn es ist bodenschonendes Arbeiten angesagt, am Ende sollen die einzelnen Schichten wieder so in die Erde eingebracht werden, wie sie ursprünglich lagen.
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