Wesel. Ein Sport- und zwei Lehrschwimmbecken sowie eine Sauna: Bäder-Geschäftsführer Franz Michelbrink stellte bei der SPD-Sitzung Bedarfsanalyse vor.
Der Standort des neuen Bades wirft noch eine Menge Fragen auf - Antworten wird es wohl erst nach einem Gespräch zwischen Stadt, RVR und Staatskanzlei geben. Einen Schritt weiter ist die Bäder GmbH allerdings schon bei der Frage, welche Anforderungen der Neubau erfüllen muss. Geschäftsführer Franz Michelbrink stellte die Ergebnisse einer Bedarfsanalyse in der öffentlichen SPD-Fraktionssitzung vor: Ein wettkampftaugliches Sportbecken mit sechs Bahnen, zwei Lehrschwimmbecken, ein Kleinkindbereich sowie eine Sauna mit mindestens fünf Saunakabinen sieht die Auswertung als notwendig an.
Gute Infrastruktur für die „schwächsten Gäste“
Ob das Hallenbad nun als Teil eines Kombibades am Rhein oder im Heubergpark gebaut wird – die Bedarfsstruktur lasse sich auf beide Standorte übertragen, erklärte Michelbrink. Im Zentrum des neues Bades sollte laut Analyse ein 15 mal 25 Meter großes Sportbecken mit sechs Bahnen, einem Sprungturm (mit Ein- und Dreimeterbrett) plus Wassergewöhnungstreppe stehen. Als wichtig bewertet Geschäftsführer Michelbrink auch die Akustikdecke und eine Relax-Tribüne, beides verbessert die Aufenthaltsqualität. Der Neubau wäre in erster Linie für Schulen, Vereine, Kurse und Familien gedacht, aber auch Senioren und Reha-Sportler rücken als Zielgruppe immer stärker in den Fokus.
Daher sind laut Analyse auch zwei Lehrschwimmbecken mit Hubboden (jeweils 8 mal 12,5 Meter), eines davon als Therapiebecken, notwendig. Diese sollten einen separaten Eingang sowie Umkleiden und Toiletten direkt am Becken haben, um den „schwächsten Gästen“ eine gute Infrastruktur bieten zu können, so Michelbrink. Sinnvoll wäre auch ein Geräteraum sowie die akustische und räumliche Abtrennung der Becken voneinander.
Noch keine Kostenschätzung
Diese Konzeption hat dem Aufsichtsrat der Bädergesellschaft bei der Bereisung im „Delfinoh“ in Nordhorn gut gefallen, ebenso wie der dortige Saunabereich. Im Falle eines Neubaus im Heubergpark, gab Michelbrink noch zu bedenken, müsse berücksichtigt werden, dass dort zwei große Entwässerungskanäle verlaufen, deren Verlegung pro Meter 10 000 Euro kosten würde. Auch historische Mauern stecken im Parkboden.
Zu den Kosten gibt es, da noch keine konkreten Pläne vorliegen, keine Schätzungen. Ein Kombibad am Rhein wäre aber aufgrund der Synergieeffekte wirtschaftlicher – und es sei in diesem Fall einfacher, das Freibad dauerhaft zu erhalten, betonte Michelbrink.
Bevor Entwürfe erstellt und Beschlüsse gefasst werden, können die Nutzer noch ihre Anregungen beitragen. In der Diskussion am Montag wurden bereits einige Bedenken geäußert, zum Beispiel von Seiten der DLRG, die sich mehr Platz für Kurse wünschen würde. Auch die Überlegung, das Sportbecken von sechs auf acht Bahnen aufzustocken, werde mitgenommen, sagte die Aufsichtsratsvorsitzende Ulla Hornemann zu - denn das Bad soll schließlich die Bedürfnisse für viele Jahre decken.
Nicht mehr in der Diskussion stehen dagegen weitere Alternativ-Standorte, wie Fraktionschef Ludger Hovest betonte: „Die sind alle aus verschiedenen Gründen verworfen worden“.