Wesel. . Hallenbad oder Kombibad? Im Heubergpark oder am Rhein? Es gibt viele offene Fragen, doch die Planung für den Neubau soll schnell anlaufen.
- Erstes Resümee nach der Bädertour von Politik und Verwaltung zum Wochenbeginn
- Am ehesten entspricht das Delfinoh den Weseler Vorstellungen, eine Kopie soll es aber nicht geben
- Nächste Woche wird eine seit Ende April vorliegende Bedarfsanalyse vorgestellt
Wo auch immer in Wesel demnächst ein neues Hallen- oder Kombibad entsteht - die städtische Bädergesellschaft weiß bereits, welche Bedürfnisse die Weseler haben. Nächste Woche wird Geschäftsführer Franz Michelbrink die Ergebnisse der seit Ende April vorliegenden Analyse vorstellen (siehe Box). Vorab waren Politik und Stadtverwaltung sowie Bäderfachleute am Dienstag einen ganzen Tag lang mit dem Bus unterwegs, um sich unterschiedliche Bäder anzusehen, die wohl am ehesten für Wesel in Frage kommen könnten. Das Parkbad Ahlen gehörte dazu, das Bad und die Sauna in Böhnen, das Nordbad Gütersloh sowie das Delfinoh Nordhorn.
Ein erstes Resümee zogen neben Michelbrink nun Aufsichtsratsvorsitzende Ulla Hornemann und Bäderleiter Martin Burgers. Festlegen wollen sie sich zwar nicht, doch es geht eine Tendenz zum Delfinoh Nordhorn. Eine Kopie soll in Wesel aber keinesfalls entstehen, betonte Michelbrink. Was man allerdings will, ist ein rundherum behindertengerechtes Bad, was bei den besuchten Bädern nicht unbedingt in jedem Bereich gelungen sei, so Hornemann. Schließlich seien es vor allem ältere Menschen, die regelmäßig schwimmen gingen. Und eine weitere Erkenntnis stand am Ende des Tages: Ein Spaßbad soll es in Wesel nicht geben. Die Besucher sollen in Ruhe ihre Bahnen ziehen können. Rutsche und Co, so wie im Heubergbad, sind dabei aber nicht tabu. Ein Mehrzweckbecken, ein Rutschenbecken sowie ein Sprungturm, ein Nichtschwimmerbecker mit Hubboden sowie ein Therapiebecken wären für Wesel schön, ähnlich wie auch in Nordhorn.
Investieren, damit Heubergbad hält
Während die Badplanung in der Kreisstadt Fahrt aufnimmt, steht zudem fest, dass das Heubergbad so lange wie möglich erhalten werden soll. Dazu muss wohl oder übel weiter in die Standsicherheit investiert werden. Abstützmaßnahmen sind notwendig, zweimal im Jahr kommt der Statiker zur Begehung, die Bauaufsicht ist informiert. Das nächste Mal ist die Begutachtung im November fällig. „Das Bad ist ja sowohl unten als auch oben marode“, sagt Michelbrink und erinnert daran, dass eine Sanierung nach ersten vorsichtigen Schätzungen sage und schreibe 6,5 bis zehn Millionen Euro kosten würde. Da kann eigentlich nur ein Neubau der richtige Weg sein. Wo am Ende auch immer...
ZWEI ÖFFENTLICHE FRAKTIONSSITZUNGEN
Franz Michelbrink, Geschäftsführer der Bäder GmbH, ist am Montag, 12. Juni, 18 Uhr, zu Gast bei der öffentlichen SPD-Fraktionssitzung im Ratssaal des Rathauses. Er wird die Bedarfsplanung für ein städtisches Bad vorstellen. Darüber hinaus sind DLRG, Schwimmverein, Versehrtensportgemeinschaft, Tauchsportler, Kanufreunde und Volkshochschule dabei. Die Diskussionsergebnisse sollen bei der Planung berücksichtigt werden. Interessenten sind willkommen.
Auch die CDU lädt am Montag zur öffentlichen Fraktionssitzung. Sie findet ab 18.30 Uhr im Raum 300 des VHS-Gebäudes statt. Die Stadt soll hier Stellung dazu beziehen, ob ein Kombibad am Rhein vielleicht doch noch möglich ist.