Rheinberg. Im Rahmen einer Gewinn-Auslosung gewannen 26 NRZ-Leserinnen und -Leser eine Führung durch den Terra-Zoo in Rheinberg. Diese Fragen stellten sie.
„Habt Ihr ein Lieblingstier?“, will Enes Gökdemir, angehender Tierpfleger wissen, nachdem er die kleine Besuchertruppe, bestehend aus NRZ-Leserinnen und -Lesern, in einem Nebenraum im Terra-Zoo in Rheinberg versammelt hat. Im Rahmen einer Gewinn-Verlosung möchte sich die NRZ mit einer Führung durch den Terra-Zoo bei ihren treuen Lesern bedanken. Hierbei gab es die Gelegenheit, Reptilien aus nächster Nähe nicht nur zu sehen, sondern auch anzufassen und Fragen zu stellen. Ein Lieblingsreptil schien jedoch keiner der Anwesenden zu haben, dafür aber viele Fragen.
Netzpython im Terra-Zoo in Rheinberg interessiert die Besucher besonders
„Wenn jemand in Deutschland von einer Giftschlange gebissen wird, habt ihr das Gegengift dazu?“, fragt einer der Herren im Publikum. Ein Gegengift habe der Terra-Zoo zwar nicht, jedoch gebe es in der Region zwei Krankenhäuser, die in so einem Fall helfen könnten. Das seien zum einen die Uniklinik in Düsseldorf und die Uniklinik in Köln, weiß der Tierpfleger-Auszubildende (Azubi). Wer von einer Giftschlange gebissen wurde, sollte den jeweiligen Kliniken, den Zeitpunkt des Bisses, den Ort, wo es geschehen ist und wenn bekannt, das Tier benennen.
Im nächsten Augenblick holt der Gökdemir eine lange Schlange aus einem großen Eimer und legt sie sich auf die Schultern. Diese umschlingt seinen Körper sofort. „Das ist eine Netzpython“, stellt er das Reptil den Anwesenden vor. Die aus dem asiatischen Raum stammende Schlange sei ein dämmerungs- und nachtaktiver Jäger, erklärt der Azubi. Wobei „Jäger“ hier womöglich das falsche Wort ist, denn das Reptil bewege sich kaum und lege sich auf die Lauer und warte auf seine Beute. „Die Python kann locker ein Wildschwein essen“, sagt Gökdemir.
Schlangenhaut streicheln: Für viele eine ganz neue Erfahrung
Gleich darauf schnellt eine Hand aus dem Publikum nach oben: „Wie weit können sie ihren Kiefer aufmachen?“, möchte ein weiterer Besucher über die Schlangenart wissen. „Man nehme die größte Stelle der Beute und dann mal zwei“, sagt der Experte. Ihre Beute wird jedoch vorher kräftig umschlungen. Mit einem Meter seines Körpers könne das Tier bis zu einer Tonne Kraft ausüben. Kein Wunder, denn der Schlangenkörper sei ein einziger durchgängiger Muskel.
Davon konnte sich die Gruppe durch Berührung des Tieres selbst ein Bild machen. Ein angespannter Muskel überzogen von einer kalten Lederhaut. Für viele, eine ganz neue Erfahrung. „Ich habe noch nie eine Schlange angefasst“, sagt Bernd Sänger aus Millingen bei Rees. Ihm habe es die Schlange besonders angetan. Doch auch das restliche Publikum schien, den vielen Fragen zu urteilen, sehr an dem Reptil interessiert zu sein.
NRZ-Leser stellen das Wissen des Tierpflegelehrlings auf die Probe
„Wissen Sie, ob die Haut der Schlange in der Technik nachgeahmt wird?“, wollte jemand wissen. Doch leider stieß das geballte Wissen des Tierpflegelehrlings hier an seine Grenzen und er entgegnete dem nur mit einem „Das weiß ich nicht“. Die Frage stellt sich dem einen oder anderen, der sich die Schlangenhaut genauer anschaut: geriffelte Waben-ähnliche Schuppen, die teilweise, je nach Lichteinstrahlung, in verschiedenen Farben schimmern. Das Publikum blieb hartnäckig, ganz nach dem Motto: Wenn Technik nicht geht, wie wäre es dann mit kulinarischen Fragen?
„Könnte man die Schlangeneier auch essen?“, lautete daraufhin eine weitere Frage. „Auf der Welt kann man alles essen, ob es gut ist, weiß ich nicht“, wich Enes Gökdemir charmant erneut der Frage aus und brachte damit die Leute zum Schmunzeln. Die Eier enthalten genauso wie Hühnereier beispielsweise auch Eiweiß und Kohlenhydrate.
„Der Teju wirkt sehr träge und gemütlich, doch ich würde das nicht unterschätzen“
Während er spricht, beobachtet ein ganz vorne sitzendes, junges Mädchen interessiert die sich noch immer um Gökdemirs Körper geschlungene Schlange. „Warum streckt sie die Zunge immer raus?“, fragt sie. Durch das sogenannte Züngeln könne das Reptil riechen, um so die Umgebung zur erkunden, lautet die Antwort. Gökdemir bringt kurz darauf die Schlange in ihr Terrarium zurück und kommt daraufhin schon mit dem nächsten Reptil zurück: ein Teju. Die aus Argentinien stammende Echsenart erinnert äußerlich an einen Komodowaran.
„Der Teju wirkt sehr träge und gemütlich, doch ich würde das nicht unterschätzen“, warnt er die Besucher. Diese Tiere ernähren sich in der Natur unter anderem von Mäusen und anderen Echsen. „Ihre Beute wird gegen Steine und Stöcke geschlagen“, schildert der Experte. Auf den Arm nehmen lässt sich das Tier nicht gerne und drehte sich jedes Mal um die eigene Achse, um sich aus dem Griff des Tierpflegers zu befreien.
Panther-Chamäleon Frank ist glücklich im Terra-Zoo
Deutlich zutraulicher ist das rot-blaue Panther-Chamäleon, Frank. Das männliche Exemplar bewegt sich fast in Zeitlupengeschwindigkeit fort. Die Anwesenden wollen wissen, ob das Tier auch seine Farben entsprechend der Oberfläche ändern kann. Das aus Film und Fernsehen bekannte Phänomen, sei gar nicht so spektakulär, klärt Enes Gökdemir auf. Die Reptilien können lediglich dunkler oder heller werden. Was jedoch interessant dabei ist: Je heller ein Chamäleon ist, desto glücklicher sei es auch. Frank leuchtete während der Vorstellung in den schönsten Rottönen. Im Terra-Zoo in Rheinberg scheint er sich wohl zu fühlen.