Xanten. Verletzt und unterernährt ist das junge Seeadler-Weibchen in Xanten gefunden worden. Nun ist das seltene Tier wieder gesund und in Freiheit.

Verletzt und unterernährt ist das junge Seeadler-Weibchen Anfang Juli nahe der B57 in Xanten-Birten gefunden worden. Es hatte sich in einem Schafsdraht verfangen.

Nach kurzem Aufenthalt in der Greifvogelstation des NABU in Wesel war das Tier in die Bergische Greifvogelhilfe nach Rösrath gebracht worden, um dort wieder Muskeln und Kraft aufzubauen. Nun wurde der vollständig genesene und kräftige Vogel im Naturschutzgebiet Bislicher Insel in Xanten wieder frei gelassen. Nach mehrfachen Sichtungen einzelner Seeadler hatten sich seit 2014 mehrere ehrenamtliche Ornithologen um die Ansiedlung des Seeadlers im Kreis Wesel bemüht. Unterstützt wurden sie dabei von RVR und Regionalforstamt Niederrhein, der Biologischen Station und der Unteren Naturschutzbehörde.

Rettung des Xantener Seeadlers ist „ein toller Erfolg für den Naturschutz im Kreis Wesel“

Nach erfolgreicher Ansiedlung und Brut hätten besonders die ehrenamtlichen Bemühungen des Ornithologen Ingbert Schwinum großen Anteil daran gehabt, dass sich die Seeadler sicher auf der Bislicher Insel entwickeln konnten. „Es freut mich von Herzen für den jungen Seeadler, dass diese konzertierte Rettungsaktion so erfolgreich abgelaufen ist und bedanke mich dafür bei allen beteiligten Personen.“

Auch beim Kreis Wesel ist die Freude groß. „Dass das Seeadler-Weibchen jetzt wieder gesund und kräftig in die Natur entlassen werden kann, ist ein toller Erfolg für den Naturschutz im Kreis Wesel“, sagte Helmut Czichy, Vorstandsmitglied für den Bereich Naturschutz.

Drei Seeadlerküken auf der Bislicher Insel bei Xanten

Klaus Horstmann, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, ergänzt: „Wir sind froh, dass das Seeadlerpärchen nach den massiven Brutstörungen im Jahr 2020 auf der Bislicher Insel geblieben ist und in diesem Jahr sogar drei Seeadlerküken großziehen konnte.“

Thomas Kämmerling, Betriebsleiter RVR Ruhr Grün, ist davon überzeugt, dass sich die Bislicher Insel immer mehr zu einem „wahren Vogelparadies“ entwickle. Wahre Aushängeschilder für den Arten- und Naturschutz vor Ort seien das brütende Seeadler-Pärchen oder die selten zu beobachtenden Löffler. „Damit das so bleibt, bitten wir die Besucherinnen und Besucher der Bislicher Insel auf den Wegen zu bleiben, um wichtige Brut- und Rückzugsräume der Tiere nicht zu gefährden.“