Rheinberg. Freiwillige Helfer taten sich beim „Rhine Clean Up Day“ in Rheinberg zusammen, um das Rheinufer von Kippen und Verpackungen zu befreien.

Es waren Verpackungsreste, Stacheldraht und jede Menge Zigarettenstummel, die die 20 freiwilligen Helfer da am Rheinufer aufgesammelt haben. Mit Greifzangen, Handschuhen und Müllsäcken ausgestattet, machte sich die Gruppe am Samstagvormittag auf, im Rahmen des zweiten internationalen „Rhine Clean Up Days“ das Rheinufer vom wilden Müll zu befreien. Somit war Rheinberg eine von rund 100 Kommunen und die Gruppe Teil von insgesamt rund 20.000 freiwilligen Helfern, die an diesem Tag entlang des Rheins die Aufräumaktion unterstützten.

„Wir ärgern uns nicht mehr nur über den Müll, statt darüber zu reden, machen wir einfach etwas dagegen“, sagt Daniel Hugh, der die Initiative in Rheinberg organisierte. „Wer im Naturschutzgebiet Sachen liegen lässt, den erreicht man auch nicht mehr mit Argumenten, warum man das nicht machen sollte“, ergänzt er.

Ausnahmegenehmigung für Zutritt zum Rheinufer

Mit einer Ausnahmegenehmigung des Kreises Wesel durfte die Gruppe trotz des Zugangsverbots zum Rhein das Areal betreten. Man mag meinen, aufgrund des Verbotes ist dieses Gebiet nun automatisch sauberer, doch die Realität schaute etwas anders aus.

Gabi Piras sammelte am Samstag im Rahmen des zweiten
Gabi Piras sammelte am Samstag im Rahmen des zweiten "Rhine Clean Up Days" Müll am Rheinufer in Rheinberg. Sie fand Reste eines Stacheldrahtzauns. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

„Der Rhein schwemmt unabhängig davon Müll und Dreck an“, erklärt Hugh. Doch in den Wiesen und Sträuchern selbst, habe sich weniger Abfall befunden als zunächst angenommen. Auch im Vergleich zum Vorjahr, als die Helfer erstmals beim „Rhine Clean Up Day“ mitgemacht haben, sei die Menge des Mülls etwas zurückgegangen.

Auch interessant

Vielleicht ist es 2018 auch ein gewisses Zeichen für alle gewesen“, sagt Helfer Bernd Hake. „Und wenn was lag, war es das Übliche halt“, sagt Hugh nüchtern. Das Übliche: Dazu gehörten Bierflaschen, Bonbonpapier, aber auch benutzte Windeln.

Den Abfall mussten sie bis zum Parkplatz Orsoyer Land zu Fuß tragen. Trotz Genehmigung, durften sie nicht mit Fahrzeugen ans Ufer fahren. Ein anstrengendes Unterfangen. Zumindest dann, wenn angeschwemmte Fender mit Seil oder sogar Campingstuhlreste zum Müllsammelplatz gebracht werden mussten. Auch wenn es nicht so viele Unterstützer waren, die die da waren, packten fleißig mit an. So auch Gabi Piras.

Auch interessant

Sie machte erstmals beim „Rhine Clean Up Day“ mit. „Das ist eine tolle Aktion, die ich gerne unterstütze, weil ich den Rhein und die Region sehr mag.“ Sie fand einen großen Rest eines kaputten Stacheldrahtzauns. Ein Teil der Gruppe machte sich auf den Weg Richtung Ossenberg, um dort Unrat einzusammeln. Am Nachmittag standen noch kurze Abstecher zum Rhein nach Orsoy und Eversael an. „Wenn der Dienstleistungsbetrieb schon die Müllsäcke abholt, dann nutzen wir das auch aus“, sagt Daniel Hugh lachend.