Die Otterbabys im Sea Life erkunden die Umgebung. Vater „Dusty” mimt den Saubermann, Mutter „Berry” bleibt locker.

Auf eigene Kurzkrallen-Faust

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    Es wäre falsch, Berry als „Rabenmutter” zu bezeichnen. Schließlich handelt es sich bei der jungen Mutter um ein Kurzkrallenotter-Weibchen. Und dass sie sich überhaupt nicht um ihre fünf kleinen Nachwuchs-Otterchen kümmert, die sie am 17. November zur Welt brachte, kann man auch nicht behaupten. Sie pflegt allerdings einen, sagen wir mal, etwas lockereren Erziehungsstil als Vater Dusty. Ein Besuch bei Otters im Sea Life in der Neuen Mitte.

    Es braucht eine Menge Frisch-Futter – Otter bevorzugen da beispielsweise junge Hühnchen im noch gelben Flaumkleid – und eine Art Zauberstab, einen Stecken mit einem roten Ball an der Spitze, um die jungen Otter-Eltern vom Nest wegzulocken. Und dann muss erst einmal jede Menge Stroh aus der Kiste genommen werden, bevor niedliche dunkle Knopfaugen in die Welt der Otter blicken.

    Aqua-Bad für Otter

    Man mag es den 20 Zentimeter langen flauschigen Fellbündeln nicht verdenken, dass sie bei den derzeitigen Temperaturen noch nicht viel Lust verspürten, die Umgebung zu erkunden. Obwohl die Eltern aus dem Sea Life in Schottland stammen und sich dort an kühle Temperaturen gewöhnten. Immerhin war der Nachwuchs vor ein paar Tagen zum ersten Mal mit den Eltern schwimmen – ein kleines Aqua-Bad für Otter gibt's im Hause, das mitten auf dem Außengelände steht. Bislang flüchteten die Minis jedoch immer sofort ins Nest, wenn sich Besuchernasen an die Scheiben drückten, sagen die Pfleger.

    Liebevoller Hausmann

    Für die Pflege der Kinderstube ist Hausmann Dusty zuständig – und dabei geht's keineswegs staubig zu. „Dusty kümmert sich liebevoll und mit größter Hingabe um das Nest”, sagt Tierpflegerin Gabi Barke. „Er ist stets darauf bedacht, dass seine Kleinen nicht aus dem Nest herauskrabbeln.” Die Gattin dagegen lasse die Welpen die Welt auch mal auf eigene Kurzkrallen-Faust entdecken.

    Grundsätzlich sind die Pfleger froh, dass sich die Otter um ihren Nachwuchs kümmern und die fünf Minis nicht mit der Flasche aufgezogen werden. Gerade beginnen die Eltern damit, die Kleinen an feste Nahrung zu gewöhnen.

    Nicht alle bleiben hier

    Von den Pflegern wird das Familienglück nicht gestört, weshalb man im Sea Life momentan auch noch nicht genau weiß, mit wieviel Jungs und Mädels man es genau zu tun hat. Fest steht aber wohl, dass nicht alle Oberhausener bleiben werden. Maximal sechs Otter will man hier auf dem Gelände hinter dem Aquarium halten. Voraussichtlich ab Mitte Februar könne man die kleinen Otter auch in der Welt der Otter als Besucher bewundern, schätzt man im Sea Life Center.