Oberhausen. Erst wurden Container aufgestellt, jetzt soll eine langfristige Lösung her: Eine Oberhausener Grundschule soll um einen Anbau erweitert werden.

Die Oberhausener Melanchthonschule an der Erzbergerstraße soll einen zwölf Millionen Euro teuren Anbau erhalten. Wie aus Unterlagen für die politischen Ausschüsse hervorgeht, sollen sechs Klassenräume, drei Differenzierungsräume und eine neue Toilettenanlage geschaffen werden. Durch den Neubau soll es mehr Platz geben für die wachsende Schülerzahl.

Im vergangenen Schuljahr zählte die Melanchthonschule elf statt der vorgesehenen acht Klassen. Die rechnerische Höchstauslastung der zweizügigen Schule beträgt 216. Tatsächlich besuchten jedoch 258 Schülerinnen und Schüler die Schule. Auch die Quote derer, die den Offenen Ganztag besuchen, liegt bei beachtlichen 84 Prozent und damit höher als im städtischen Durchschnitt.

Linke kritisierte Container-Lösungen

Zuletzt schossen die Anmeldungen deutlich in die Höhe, weshalb die Verwaltung sich gezwungen sah, zu reagieren. Vor dem Schuljahr 2024/25 wurden Container aufgestellt, auch an der Melanchthonschule. Die modernen mobilen Räume sollten kurzfristig das Platzproblem lösen, wurden politisch jedoch etwa von den Linken kritisiert. Die forderten mehrfach langfristige Lösungen, damit auch in den nächsten Jahren genügend und guter Platz da ist.

Den bekommt die Melanchthonschule nun, wenn die Politik zustimmt: Der L-förmige Erweiterungsbau soll an den Giebel des bestehenden Gebäudes angeschlossen werden. Der Pavillon aus den 80ern wird abgerissen, er hat seine Nutzungsdauer überschritten. Auch das über 50 Jahre alte Toilettengebäude ist hinfällig und soll abgerissen werden.

Oberhausener Verwaltung erstellt detaillierte Kostenrechnung

Im Bestandsgebäude sollen die Lehrer und die Verwaltung mehr Platz erhalten, im Obergeschoss die Aula zurückgebaut und durch eine Bücherei und ein Selbstlernzentrum ersetzt werden. Im Neubau werden dann Klassenräume und ein Mehrzweckraum errichtet, der die Aula ersetzt.

Stimmt der Rat den Plänen zu, wird ein Bauantrag gestellt. Ist dieser genehmigt, beginnen die Abbrucharbeiten. Für den Neubau planen die zuständigen Servicebetriebe Oberhausen eine Zeit von circa zwei Jahren ein. Im Herbst 2027 könnte das Bestandsgebäude umgebaut werden. Im Sommer 2028 könnte das Projekt fertig sein.

Die Gesamtkosten liegen bei 12,12 Millionen Euro. 6,4 Millionen entfallen auf den Neubau. Die Kostenberechnung ist genau aufgeschlüsselt. Angegeben sind auch die Kosten für den Umbau, ein Toleranzrahmen und die Indexsteigerung. Das sind wohl Lehren aus dem Sterkrader Schwimmbad, wo die Kosten in die Höhe geschnellt sind, so dass die ursprünglichen Schätzungen um mehrere Millionen Euro abwichen.