Oberhausen. Derzeit kommt die Kundschaft der Tafel Oberhausen aus 34 Ländern. Eine neue App ebnet den Weg zu einer besseren Verständigung.

Das Team der Tafel Oberhausen beschreitet digitale Wege, um seine Hilfe wirksamer zu gestalten: Eine neue App der Tafel Oberhausen, die in wenigen Tagen heruntergeladen werden kann, informiert die Kundinnen und Kunden, wie die Lebensmittel in der Liricher Tafelkirche in Empfang zu nehmen sind.

Diese App ist aus Sicht des Tafelteams dringend nötig. Als Projektleiter hat Peter Holtkamp in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma aus Süddeutschland die App gestaltet und realisiert. Sie soll nun in wenigen Tagen über Android und iOS kostenlos verfügbar sein und hat wichtige Informationen parat, wie der Betrieb in der Tafelkirche in Lirich funktioniert und wie man sich überhaupt dazu als Kunde anmelden kann. Der Clou dabei: In über 20 anwählbaren Sprachen gibt die App Auskunft. Englisch, Französisch, Arabisch, Persisch, Rumänisch, Ukrainisch, Polnisch, Türkisch, Rumänisch und, und, und. „So bekommen wir die hier präsente babylonische Sprachenvielfalt für die gute Sache unter einen Hut“, sagt Peter Holtkamp. Tafel-Vorsitzende Silvia Willershausen freut sich ebenfalls, dass das neue digitale Angebot nun verfügbar ist: „So verbessern wir unsere Abläufe und die Orientierung für unsere Kundinnen und Kunden.“

„Die Tafel Oberhausen arbeitet wie ein mittelständischer Logistikbetrieb“

Peter Holtkamp beschreibt anschaulich, warum die neue App so nötig ist: „Der Tafelbetrieb ist komplex. Die Tafel arbeitet wie ein mittelständischer Logistikbetrieb mit Endkundengeschäft: 70 Stunden in der Woche!“ Ein entscheidender Unterschied sei allerdings, dass alle Mitarbeiter einschließlich des Vorstandes ehrenamtlich ohne Bezahlung arbeiten würden und dass sich die Tafel ausschließlich durch Spenden finanziere. Bei rund 1100 Kundinnen und Kunden (das bedeutet ca. 4500 unterstützte Personen) könne der Tafelbetrieb nur gelingen, wenn strikte Regeln bei der Lebensmittelausgabe eingehalten werden: Dazu zählen etwa die entsprechende Anmeldung mit Ticket-Empfang und viele weitere Details, die von der App genau erläutert werden.

Bereits seit dem Jahr 2007 verteilt die Tafel in Oberhausen Lebensmittel an bedürftige Menschen. Aktuell kommt die Kundschaft aus 34 Herkunftsländern. Die neue App ebnet nun der Kommunikation mit all diesen Menschen den Weg, die Kunden können alle Tafel-Regeln in ihrer jeweiligen Muttersprache problemlos verstehen, wobei farbige Programme die Nutzung und Auswahl der App-Angebote unterstützen. Nach dem Herunterladen kann die App künftig auch im Offline-Betrieb angewendet werden; eine Suchfunktion ist zur schnellen Orientierung ebenfalls integriert. Die Nutzung erfolgt zudem anonym, ohne jede Anmeldung mit Namen oder persönlichen Details, so dass auch dem Datenschutz in vollem Umfang Rechnung getragen wird.

Peter Holtkamp und Silvia Willershausen freuen sich über die Entwicklung der neuen Tafel-App.
Peter Holtkamp und Silvia Willershausen freuen sich über die Entwicklung der neuen Tafel-App. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Das Tafelteam bedankt sich bei allen Spendern, die mit einer zweckgebundenen finanziellen Unterstützung zur Verwirklichung des Projektes beigetragen haben. In der Tafelkirche sollen die Kunden in nächster Zeit mit entsprechenden, groß gestalteten Infos auf die neue App hingewiesen werden. Die Nutzer der App erhalten künftig auch aktuelle Push-Nachrichten, falls sich mal Ausgabetage verschieben oder es zu sonstigen akuten Änderungen im Ablauf kommt. Die Oberhausener Tafel sucht unterdessen noch weitere Spender, die mit Hilfe einer zweckgebundenen finanziellen Unterstützung die Weiterentwicklung der App unterstützen möchten. Kontakt per Mail: tafelapp@dieoberhausenertafel.de