Oberhausen. Eine Straße in Oberhausen sorgt bei Anwohnern für Frust: Sie ist mit Schlaglöchern übersät. Rentner berichtet von Erfahrungen.
- Oberhausener Lipperheidstraße am EKO ist von Schlaglöchern übersät
- Anwohner berichtet von nächtlichem Lärm durch ratternde Busse
- Nur wenige Meter weiter wird eine Straße erneuert
Der Bus rattert an Peter Niermann vorbei. Die großen Reifen in den Radkästen springen auf und ab wie bei einem Härte-Test für Geländewagen. „Alle zwanzig Minuten fährt hier ein Bus durch. Nachts raubt einem der Lärm den Schlaf“, sagt der 70-jährige Oberhausener. Er ist frustriert über den „Schweizer Käse“ vor seiner Haustür. „Das ist die schlimmste Straße Oberhausens.“
Seit Jahren beobachtet er das Murmeltier-Treiben auf der Lipperheidstraße am Evangelischen Krankenhaus Oberhausen. Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen scheinen sich redlich zu bemühen, die Löcher zu stopfen. Aber die geflickten Stellen platzen immer wieder auf, die Baumwurzeln tun ihr Übriges. Beim Spaziergang fallen die schwarzen Flicken sofort ins Auge. Die Asphalt-Kleckse überdecken zentimeterdick alte Löcher. Doch dafür reißt die Straße an anderen Stellen wieder auf, am Bordstein, an Wasserleitungen und Gullys.
Nur wenige Meter weiter bekommt eine Straße eine neue Asphaltdecke
Die Lipperheidstraße liegt am Evangelischen Krankenhaus nahe der Innenstadt und wird durch ihre Lage stark frequentiert. Wer nicht im Klinik-Parkhaus parken will oder keinen Platz findet, sucht auf der Lipperheidstraße zwischen den großen Bäumen und am Straßenrand nach einem freien Fleck. Dass man für das Ticket zahlen muss, ändert nichts an dem hektischen Treiben. Das Parkhaus ist offensichtlich zu klein für Klinik-Angestellte und Besucher.
Dass sich Peter Niermann jetzt meldet, hat einen Grund: Nur wenige Meter von seiner Haustür entfernt, kündigt sich eine Großbaustelle an. Arbeiter stellen Gitter an den Straßenrand, um die Falkensteinstraße zu sperren. Zwischen Mülheimer Straße und Liebknechtstraße bekommt die Falkensteinstraße eine neue Asphaltdecke. Diese sieht zwar noch gut aus, im Vergleich zur Lipperheidstraße sogar wie neu. Die große Straße am EKO soll allerdings einen leiseren Asphalt bekommen.
Für 14 Tage muss der Verkehr umgeleitet werden, unter anderem über die bröselige Lipperheidstraße. Der Baustart ist für den 8. April terminiert. Der Verkehr wird unweigerlich zunehmen. Autofahrerinnen und Autofahrer Richtung Bahnhof werden über die Virchowstraße umgeleitet. Etliche Parkplätze fallen auf der Falkensteinstraße für die Zeit der Maßnahme weg.
Oberhausen: Zahl der Schlaglöcher steigt und steigt
Eine solche Erneuerung wünscht sich Peter Niermann auch für die Lipperheidstraße. „Das ist kein Zustand“, sagt er. Statt immer wieder Löcher zu stopfen, sollte die Stadt die Straße einmal sperren und einen neuen Asphalt verlegen“, findet der Oberhausener.
Schlaglöcher sorgen allerdings nicht nur auf der Lipperheidstraße für Frust. Nach Angaben der WBO, die für das Stopfen der Löcher zuständig sind, wächst die Zahl. 2023 mussten die WBO-Beschäftigten 6579-mal ausrücken, um Schlaglöcher zu stopfen. Das waren mehr als doppelt so viele Einsätze wie im Jahr 2020. Die Fläche, die die WBO-Kolonne flickte, betrug 15474 Quadratmeter - größer als zwei Fußballfelder.
Die Stadt kündigt trotz der schlechten Haushaltslage an, einige Straße zu sanieren. So sollen in Alt-Oberhausen etwa die Alstadener Straße (zwischen Bebelstraße und Obermeidericher Straße), die Hansastraße (Buschhausener bis Duisburger Straße) und die Wunderstraße (Siebenbürgenstraße bis Ulmenstraße) sowie die Einbleckstraße Ripshorster Straße bis Quellstraße) saniert werden. Eine neue Fahrbahndecke sollen die Friedenstraße (Marktstraße bis Helmholtzstraße), die Schenkendorfstraße (Mülheimer Straße bis Liebknechtstraße) und die Speldorfer Straße (Fährstraße bis Eisenbahnbrücke) bekommen.
Die Lipperheidstraße allerdings nicht. Und so wird Peter Niermann noch einige Löcher melden müssen.