Oberhausen. Um Schlaglöcher in Oberhausen zu beseitigen, sind ständig Trupps unterwegs. Sie haben immer mehr Arbeit. Wie die Zahl der Schäden gestiegen ist.

Sechs Kolonnen haben die Oberhausener Wirtschaftsbetriebe im ständigen Einsatz, um Schlaglöcher auf den Straßen zu beseitigen. Deren Arbeit nimmt immer mehr zu. Die Zahl der Einsätze ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen.

Kurzer Blick zurück: Im Jahr 2020 mussten die Beschäftigten zu insgesamt 3170 Schlaglöchern raus. Zugegebenermaßen waren die damaligen Wintermonate eher mild. Doch im vergangenen Jahr hat sich dann ein trauriger Rekord eingestellt: Die WBO zählten 6759 Fälle – doppelt so hoch wie zuvor.

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Wie sich die Lage verschärft hat, verdeutlichen auch die Flächen, die die Kolonnen geflickt haben: Es handelte sich um eineinhalb Hektar, genauer gesagt 15474 Quadratmeter. Vor vier Jahren war es nur etwa ein Fünftel.

Schlaglöcher: Sieben Autofahrer wollten Stadt Oberhausen wegen Schäden zur Rechenschaft ziehen

Das Zahlenwerk stellt unter Beweis: Der Zustand der Straßen verschlechtert sich zusehends, solange eine grundlegende Sanierung ausbleibt. Wollte die Stadt dafür wirklich Geld in die Hand nehmen, wären mindestens Millionenbeträge fällig. Doch angesichts der Haushaltslage sind solche Vorhaben nahezu utopisch.

So aber bleibt die Arbeit der Kolonnen Flickschusterei. Die Ausgaben zu lassen und das Geld für eine Rundumerneuerung aufzusparen, dürfte auch keine gute Idee sein: Die Stadt kann zur Rechenschaft gezogen werden, wenn ein fahrbarer Untersatz Schaden nimmt. Am Ende dürfte es zwar, wie Insider erklären, für einen Autofahrer äußerst schwierig, auch wirklich einen gerichtsverwertbaren Nachweis zu erbringen, aber auch schon die Klagen bringen für die Rechtsexperten im Rathaus zusätzliche Belastungen mit sich. Im vergangenen Jahr wollten sieben Autofahrer die Stadt wegen Schäden zur Rechenschaft ziehen.

Einige Straßen lässt die Stadt sanieren

Trotz aller finanziellen Engpässe lässt die Stadt einige Straßenzüge in diesem Jahr erneuern. Dafür sind etwa 3,7 Millionen Euro vorgesehen.

Kanal- und Straßenarbeiten plant die Stadtungter anderem auf der Alstadener Straße (zwischen Bebelstraße und Obermeidericher Straße) vorgesehen, ferner auf der Hansastraße (Buschhausener bis Duisburger Straße) und auf der Wunderstraße (Siebenbürgenstraße bis Ulmenstraße).

In Sterkrade ist eine komplette Erneuerung im Bereich Bremener Straße/Hamburger Straße (Postweg bis Bremener Straße 56) vorgesehen, ferner auf der Dinnendahlstraße (Elpenbach bis Dorstener Straße) sowie auf der Hessenstraße (Oldenburger bis Bayernstraße).

Kanalarbeiten mit Erneuerung von Gehweg und Fahrbahn sind in Alt-Oberhausen vorgesehen für die Einbleckstraße (Ripshorster Straße bis Quellstraße), in Sterkrade für die Forsterbruchstraße (Gatroper Straße bis Pumpwerk der Emschergenossenschaft), in Osterfeld für An St. Jacobus (Tackenberg- bis Schwarzwaldstraße) und für die Elpenbachstraße (Teutoburger bis Dorstener Straße).

Um auf Nummer sicher zu gehen, verordnet die Verwaltung auf besonders holprigen Straßenabschnitten schon mal Tempolimits. Städte geraten aber bei einem solchen Vorgehen auch schnell in die Kritik. Deshalb ist in Oberhausen die Geschwindigkeitsbegrenzung wohl eher das letzte Mittel der Wahl. Im Rathaus vertraut man darauf, dass die Crew der WBO rechtzeitig zur Stelle ist und es mit den Schlaglöchern dann auch zügig ein Ende hat.

Schlaglöcher in Oberhausen: Aus der Bevölkerung kamen 650 Hinweise zu Straßenschäden

Die 51-Prozent-Stadttochter hält sich beim Abarbeiten der gemeldeten und gesichteten Fälle an eine Prioritätenliste. „Wenn wir die Info über ein Schlagloch auf der Duisburger Straße erhalten, dann kümmern wir uns natürlich sofort“, betont Küppers. Im Zweifelsfall muss eine andere Schadensstelle dann ein bisschen warten. Oder besser gesagt, müssen die Autofahrer mit dem entsprechenden Schlagloch etwas länger klarkommen.

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Wo der Asphalt aufgerissen ist, die Fahrbahndecke Löcher aufweist, die Strecke holprig daherkommt, notieren Mitarbeiter der WBO und leiten die Angaben an die zuständigen Stellen weiter. Die „Begeher“, wie die WBO ihre Leute nennt, sind tagtäglich in der Stadt unterwegs und schauen sich mit prüfendem Blick die Straßen an.

Darüber hinaus ist aber auch die Bevölkerung aufgerufen, Schäden zu melden. Im gesamten vergangenen Jahren kamen rund 650 Hinweise zusammen, zieht Küppers Bilanz. Ähnlich hoch seien die Zahlen auch in Vorjahren gewesen. Die Bürger nutzen die App der Stadt Oberhausen, den Mängelmelder oder wenden sich per Mail oder Telefon an die WBO, gegebenenfalls auch an die Stadt. „Wir bemühen uns wirklich, den Hinweisen zügig nachzugehen und Abhilfe zu schaffen“, betont der Sprecher. In diesen Tagen haben die Kolonnen auch wieder alle Hände voll zu tun, die knackig-kalten Tage der jüngsten Zeit haben ihre Spuren hinterlassen.