Oberhausen. Eine Tribute-Band der Toten Hosen wollte im Kulttempel spielen. Doch die Gruppe wurde in Köln angegriffen. Mehrere Bandmitglieder sind verletzt.

Eigentlich war alles vorbereitet. Die Tribute-Band „Opium fürs Volk“ beschäftigt sich seit zwölf Jahren mit den großen Hits der Düsseldorfer Punkrock-Stars „Die Toten Hosen“ (DTH). Die Gruppe hatte sich aus fünf Hobbymusikern im hessischen Bensheim gegründet. Seitdem ist die Musik-Band in der Szene angesagt, tourt quer durch die Republik und sollte am kommenden Freitag, 26. Januar, auch im Oberhausener Kulttempel auftreten.

Doch „Opium fürs Volk“ mussten ihr Gastspiel nun kurzfristig absagen. Die Bandmitglieder sind am Wochenende nach einem Auftritt in Köln von mehreren Personen brutal angegriffen worden. Das Konzert selbst verlief noch wie geplant. Die Gewalttat ereignete sich nach dem Auftritt auf dem Weg von der Konzerthalle zum Hotel, wie die Band selbst schildert. Einige Bandmitglieder sind durch den Angriff der noch unbekannten Täter demnach so schwer verletzt worden, dass ihr Konzert in Oberhausen nicht stattfinden kann.

Verletzungen nach Angriff: Gespaltene Lippe und eingerissenes Ohr

Die Musiker nennen Details in einer Mitteilung, die sie auch über Facebook (knapp 4500 Fans) an ihre Anhänger weitergaben: „Ohne jede Vorwarnung hat es Andi im Gesicht erwischt, die Lippe ist tief gespalten. Zwei weitere von uns haben ein blaues Auge, eine dicke Nase und ein eingerissenes Ohr.“

Wir sind fassungslos über diesen sinnlosen Ausbruch roher Gewalt und wissen gerade selbst nicht, wie wir das einordnen sollen.
Toten-Hosen-Tribut-Band „Opium fürs Volk“ - nach dem Überfall auf die Musiker in Köln

Die Angreifer hätten erst von der Band abgelassen, als diese lautstark nach der Polizei rief. Die Täter konnten flüchten. Die Lippe des betroffenen Bandmitglieds musste genäht werden. An Gesang sei vorerst nicht zu denken.

Neben dem Gig in Oberhausen fällt auch ein Konzert im Musiktheater REX in ihrer Heimatstadt Bensheim aus. „Wir sind fassungslos über diesen sinnlosen Ausbruch roher Gewalt und wissen gerade selbst nicht, wie wir das einordnen sollen“, beschreibt die Band ihre Gefühle.

Kulttempel Oberhausen und Band haben einen Ersatztermin gefunden

Auch im Kulttempel ist man über den brutalen Angriff geschockt und sendete Genesungswünsche. „Wir hoffen, dass die Angreifer schnellstmöglich zur Rechenschafft gezogen werden und ihr dieses traumatische Erlebnis verarbeiten könnt.“ Kulttempel-Chef Peter Jurjahn gegenüber unserer Redaktion: „Wir arbeiten an einem Ersatztermin und stehen mit der Band im Kontakt.“ Mittlerweile wurde ein neuer Konzerttermin gefunden. Dieser lautet: Freitag, 10. Mai 2024, um 20 Uhr.

Rund 300 Tickets sind für das Kulttempel-Konzert bereits verkauft worden. Diese Eintrittskarten bleiben für den neuen Termin gültig. Fans, die am Ersatztermin keine Zeit haben, können ihre Tickets umtauschen. Wer ein Ticket für „Opium fürs Volk“ erworben hat, darf zudem als Trostpflaster gegen Vorlage der Eintrittskarte am Freitag, 26. Januar, ab 21 Uhr ohne Eintrittspreis die Kulttempel-Partys „Alternative - Music4Adults“ und „Die Ärzte vs. Die toten Hosen Party“ besuchen.

Der Bandname „Opium fürs Volk“ basiert auf dem gleichnamigen, 1996 erschienen Toten-Hosen-Album. Dieser Albumtitel wiederum spielt auf ein Zitat von Karl Marx an.

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