Oberhausen. Mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht hat sich eine viel beachtete neue Partei gegründet. Was das für die Linken in Oberhausen bedeutet.
Die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat ihre Ankündigung wahr gemacht und zu Wochenbeginn eine neue Partei gegründet. Während nun andernorts zahlreiche Linke der Frontfrau folgen, bleiben offensichtlich in Oberhausen die Reihen dicht geschlossen. Führende Köpfe sprechen sogar von einem gestiegenem Interesse an ihrer Partei.
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Sicherlich habe es in den vergangenen Wochen und Monaten durchaus den einen oder anderen Austritt gegeben, sagt Fraktionschef Yusuf Karacelik. Doch es seien eben nur wenige. Weiterhin habe die Linke in Oberhausen rund 120 Mitglieder. Da man bei der Abgabe des Parteibuchs keinen Grund nennen muss, bleibe es reine Spekulation, ob ein solcher Weggang etwas mit Wagenknecht zu tun habe.
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Linke bekräftigen ihren Zusammenhalt
Als im vergangenen Herbst die Trennung bei den Linken Form annahm und zehn Bundestagsabgeordnete die Partei verließen, kam aus Oberhausen ein deutliches Signal. Die örtliche Mitgliederversammlung verabschiedete ein Papier unter dem Titel: „Die Linke in Oberhausen bleibt stabil“. Darin kritisiert sie zum einen das Vorgehen der Abtrünnigen, insbesondere, dass sie ihre Mandate in Berlin behalten haben. Zum anderen wird aber auch der künftige Kurs beschrieben. Man wolle den Weg einer pluralistisch ausgerichteten Linkspartei fortsetzen, die klassenkämpferisch, feministisch, ökologisch und friedenspolitisch eingestellt sei. „Zu dieser Haltung stehen wir nach wie vor“, so Karacelik.
Zeichen für Offenheit in politischer Diskussion
Dass in Oberhausen doch die überwiegende Mehrheit der Partei die Treue hält, sieht er unter anderem in der Struktur der Fraktion begründet, die sich Linke Liste nenne. Von den 15 Leuten (drei Ratsvertreter und zwölf Ausschussmitglieder) haben vier kein Parteibuch. „Wir wollen damit auch unsere Offenheit in der politischen Diskussion zum Ausdruck bringen.“
Das sieht Sascha Wagner, Fraktionsgeschäftsführer und zugleich Landesvorsitzender, ganz ähnlich. So wie in Oberhausen laufe es auch in vielen anderen NRW-Städten, wo nur eine kleine Zahl von Mitgliedern den „Abflug“ gemacht habe. Bedauerlich bleibe sicherlich, dass kurz vor Silvester rund 40 Linke aus Städten wie Recklinghausen, Gelsenkirchen, Duisburg und Wuppertal der Partei den Rücken gekehrt hätten, darunter auch mehrere Mandats- und Funktionsträger. Allerdings habe man auf Landesebene im vergangenen Jahr auch 500 neue Mitglieder gewinnen können. „Mittlerweile sind es 7200.“ Vor allem auch junge Leute „schließen sich uns an“.
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Gerade in der jungen Generation „verspüren wir ein recht großes Interesse an unserer Arbeit“, weiß Karacelik aus zahlreichen Gesprächen. Vor allem in der für diese Altersklasse wichtigen Flüchtlingsfrage habe man durch das Ausscheiden von Sahra Wagenknecht wieder die Chance, eindeutig Position beziehen zu können, nämlich „zu Gunsten der geflüchteten Menschen“.
Völlig offen ist nach Kenntnis von Wagner und Karacelik derzeit noch, ob sich trotz und alledem in Oberhausen ein Ableger der Wagenknecht-Partei gründet. Solche Signale haben die beiden Linken-Politiker aus dem Volk noch nicht gehört.