Oberhausen. Das ZDF wählte für einen Blick aufs Weihnachtsgeschäft Sterkrade und Düsseldorf aus. Auch ein Schuhhändler kommt zu Wort.
Dass die Sterkrader Innenstadt im Fernsehen auftaucht, kommt eher selten vor. Am Donnerstagabend (21. Dezember) war es soweit. Allerdings war der Anlass nicht gerade positiv. Das ZDF Heute Journal wählte für einen Beitrag übers Weihanchtsgeschäft ein Gegensatzpaar: Gezeigt wurde eine Metropole, in der es brummt und eine, in der der Verkaufsmotor stockt – in Sterkrade.
Thema des Beitrags war die Konsumflaute durch Krisen und Krieg. Wenig überraschend die Bilder: Auf der Düsseldorfer Königsallee laufen zig Menschen an den glitzernden Geschäften vorbei. Sie äußern sich positiv, etwa mit den Worten: „Ich gehe gerne einkaufen.“ Dann folgt der Schwenk nach Oberhausen. Erstes Bild: ein leeres Ladenlokal in der Sterkrader Innenstadt. Danach dreht sich die Kamera in die graue, menschenleere Fußgängerzone. „In der Fußgängerzone in Oberhausen ist es eher ruhig, jede Menge Leerstand. Die Arbeitslosigkeit hier ist hoch, viele Menschen leben von Transferleistungen.“
Sterkrader Schuhhändler: Das zieht ganz schön am Geld
An dieser Stelle kommt der Sterkrader Schuhhändler zu Wort. Axel Lambertz ist unzufrieden mit dem Geschäft und findet klare Worte: Die gestiegenen Energiekosten und die Inflation würden eine große Rolle spielen, und eben auch die Menschen, die von Bürgergeld leben. „Das zieht doch schon ganz schön am Geld. Da überlegt man sich zweimal, ob man etwas kauft oder nicht.“
Immerhin: Das Phänomen beschränkt sich nicht auf die Sterkrader Innenstadt. Konsumforscher Rolf Bürkl sagt im ZDF-Beitrag: „Viele Verbraucher sind nach wie vor stark verunsichert durch die multiplen Krisen, durch die hohen Lebensmittelpreise; und aktuell kommt noch der Streit über die Haushaltssanierung hinzu.“ Der eine oder andere Konsument würde befürchten, noch höher belastet zu werden.
Kunden äußern sich auch positiv
Tröstlich am Ende des Beitrags: Es werden auch Kundinnen und Kunden in der Sterkrader Innenstadt befragt, die Geld ausgeben wollen: „Ich lege jeden Monat etwas zur Seite“, sagt eine ältere Frau. Ein jüngerer Mann will an Weihnachten zwischen hundert und zweihundert Euro für Freunde und Verwandte ausgeben.
Dass auch Sterkrade unter dem Leerstand leidet, ist kein Geheimnis. Durch den Wegzug von Kaufland steht aktuell eine große Ladenfläche inklusive Parkhaus leer. Auch ein leerstehendes Möbelhaus sorgt für anhaltende Diskussionen. Zuletzt setzte eine Baustelle dem Einzelhandel am Kleinen Markt zu. Der ist jetzt immerhin umgestaltet und lädt wieder zum Shoppen ein.