Oberhausen. Für einen besseren Artenschutz will die CDU in Oberhausener Parks Streuobstwiesen anlegen lassen. Doch das Rathaus lehnt ab. Das sind die Gründe.
- Streuobstwiesen dienen dem Artenschutz: Insekten ernähren sich vom Fallobst
- Daher wollte die CDU Oberhausen weitere Streuobstwiesen in Parks anlegen lassen
- Parks seien aber ungeeignet, heißt es dazu aus dem Rathaus: Das Fallobst locke zu viele Wespen an
Die Garten- und Umweltexperten im Oberhausener Rathaus raten davon ab, neue Streuobstwiesen in den Parks der Stadt anzulegen. Die CDU hatte bereits im März vergangenen Jahres beantragt, einen solchen Vorschlag zu prüfen, um Insekten neue Rückzugsgebiete in Oberhausen zu schaffen. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen erfolgte nun die Absage – inklusive Gegenvorschlag.
Die CDU hatte angeregt, Streuobstwiesen im Ruhrpark, im Brücktorpark und im Puerto-Morazan-Park zwischen Styrum und Dümpten anzulegen. Doch die Verwaltung hat Bedenken wegen des Fallobstes und die damit einhergehende Frage der Pflege. Außerdem würde das heruntergefallene Obst viele Wespen anlocken. „Die vermehrte Ansammlung von Wespen im Bereich von Liege- und Spielwiesen stellt eine Gefahr für die Bürgerinnen und Bürger dar“, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme der Stadt, die jüngst in der Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen diskutiert wurde. >>> Auch interessant: Blumenpracht in Oberhausen: Im Herbst gibt es neue Beete
Das unternimmt Oberhausen für den Artenschutz
Doch die Rathaus-Experten haben eine andere Idee: im Herbst könnten bienen- und insektenfreundliche Bäume und Sträucher an ausgewählten Standorten in den drei Parkanlagen gepflanzt werden. Die Stadt setzt dabei auf den sogenannten Bienenbaum (Tetradium daniellii). Dieser Baum gelte wegen seiner späten Blüte und durch einen hohen Pollen- und Nektargehalt im Hochsommer, wenn für Bienen meist eine „Hungerzeit“ einsetzt, als äußerst reichhaltige Nahrungsquelle für Wildbienen und andere Insekten. >>> Zum Thema: Fünf Blumenwiesen locken Wildbienen zurück in die Stadt
Ein Vertreter der zuständigen Stadttochter Servicebetriebe Oberhausen (SBO) machte in der Sitzung der Bezirksvertretung zudem deutlich, dass die Stadt keineswegs grundsätzlich gegen die Pflanzung von Streuobstwiesen sei – aus genannten Gründen nur eben nicht in Parkanlagen. „Wir prüfen Alternativen“, versprach der Fachmann. Und erinnerte daran, dass es bereits Streuobstwiesen in Oberhausen gibt, etwa an der Rolandhalde. >>> Auch interessant: Wie der Ruhrpark Oberhausen doch noch schöner werden könnte
Ähnlich verhält es sich mit von der CDU angeregten Blumenwiesen in Alt-Oberhausen. Auch diesen Antrag hatten die Fachleute zunächst abgelehnt, weil es sich bei den vorgeschlagenen Flächen um Liegewiesen handelte. Es blüht dafür aber nun andernorts, die Servicebetriebe haben auf Flächen in folgenden Parks Blumenwiesen angelegt:
- Königshütter Park: 81 Quadratmeter (etwa die Größe eines Badminton-Feldes)
- Altenbergerpark: 83 Quadratmeter
- Rolandhalde: 616 Quadratmeter (etwa zweieinhalb Tennisfelder)
- Brücktorpark: 574 Quadratmeter
- Schönefeldpark entlang der ehemaligen Rolandbahn: 288 Quadratmeter
Zudem werden die Servicebetriebe zwei sogenannte Benjeshecken errichten: aus Totholz aufgetürmte Hecken, die Insekten als Unterschlupf und Nistplatz nutzen können. Insektenhotels stehen die SBO-Fachleute skeptisch gegenüber: Die Insekten müssten die fest verankerten Öffnungen immer wieder nutzen – auch, wenn sie durch den Kot der Larven aus dem Vorjahr verunreinigt sind.
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