Oberhausen. Eigentlich wollten die Alstadener beim Bärenfest sommerlich feiern. Daraus wurde nichts. Doch der Zuspruch verwunderte selbst erfahrene Gäste.
Bären haben bekanntlich ein dickes Fell. Was für das Tierreich gilt, konnte man am Samstag auf dem Schulhof der Ruhrschule problemlos auf das 14. Stadtteilfest in Oberhausen-Alstaden übertragen. Das Bärenfest musste bis zum frühen Abend zwar etliche Regenschauer abschütteln. Am Ende ließen sich die Besucherinnen und Besucher aber nicht beeindrucken.
Die Feierfläche platzte bei der für alle Gäste offenen Fete der Karnevalsgemeinschaft Alstadener Bären fast aus allen Nähten. „Wir haben vorher auf den Wetterbericht geschaut und dieser sah nicht gut aus. Am Ende war die Resonanz aber viel besser als gedacht“, sagt Hermann Buschmann von den Alstadener Bären, der am Mikrofon launig durch den Tag führte. „Am Abend war es richtig voll.“
Das lag sicher auch daran, dass passend zum Schlager-Stargast Norman Langen die Schirme wieder geschlossen werden konnten. Pures Gold für die Atmosphäre.
Bärenfest in Oberhausen: Bruderherz besingen die Nacht
Zwischen Hofeinfahrt und Klettergerüst prosteten sich zur späteren Stunde viele Hundert Gäste zu. Die Bühne wurde mit großen Stoffbären dekoriert, da sind die Alstadener eigen. Auffällig: Reichlich jüngere Feierfreunde in den Zwanzigern schlürften an ihren Getränken. Auch wenn der künftige Karnevalsprinz Jörg Becker mit großem Gefolge zwischendurch von der Bühne grüßte - eine Karnevalsparty ist das Bärenfest längst nicht.
„Wir sind alles Alstadener Jungs“, schallte denn auch das ein oder andere Mal zwischen Bratwurstständen und Getränkewagen aus der Menge. Den lokalen Stimmungstreibstoff lieferte das Gesangduo Bruderherz. Das Schlagerdoppel stammt schließlich aus Oberhausen und ist eng mit Alstaden verbunden.
Da passte auch der Jubel-Querpass mit den Fußballern von Schwarz-Weiß Alstaden. Die beiden Hobby-Stimmungssänger wollen in ihrer Musikkarriere noch aufsteigen und nahmen das Fazit des Abends gesanglich vorweg: „Was für eine Nacht!“ Und nach einem Heiratsantrag auf der Bühne (Sie sagte: Ja!) wurde es sowie schnell wieder heiter.
Bärenfest in Oberhausen: Hüpfburg musste abgebaut werden
Ebenfalls sehr familiär zeigte sich Stargast Norman Langen, der seither von seinem Vater zu den Auftritten gefahren wird. Der Senior betätigt sich wiederum auf der Bühne als Techniker und Selfie-Fotograf. Der ehemalige DSDS-Kandidat zeigte sich zufrieden: „Ihr seht von hier oben bestens aus!“
DJ Olli Will hatte zwischendurch seine Setlist zum Glühen gebracht. Am wildesten wurde zum Helene-Fischer-Hitmix getanzt. Manch einer dachte sich da längst: „Nur mit dir!“ Doch auch der Elektro-Mix zu Nina Chubas „Wildberry Lillet“ fand seine Anhänger.
Auch wenn die Regentropfen beim Partyteil kaum jemanden vom Feiern abhalten konnten, mussten die Veranstalter beim Kinderfest am Nachmittag durchgreifen. Nach einem Regenschauer wurde die beliebte Hüpfburg wieder abgebaut. Kinder wichen auf Torwandschießen und Tischfußball aus. „Die Hüpfburgfläche wird nach einem Regenschauer einfach zu rutschig. Da gehen wir auf Nummer sicher.“
>>> Schulhof der Ruhrschule: Fest-Rückbau noch über Nacht
Auch wenn die Besucherzahl aus dem Vorjahr, als es sogar einen zwischenzeitlichen Einlassstopp gab, nicht erreicht wurde, sind die Macher mit dem Alstadener Bärenfest zufrieden. Das Fest fand erneut ohne Eintrittspreis statt. Buschmann: „Das funktioniert nur, weil wir alles selbst machen. Vom Zapfen im Bierwagen bis zum Auf- und Abbau.“
Der Rückbau von Bühne, Dekoration und Ständen erfolgte beim Bärenfest schon über Nacht. Im Lauf des Sonntags sollten die Spuren des Reigens schließlich wieder verschwinden. Auch das gehört dazu: Am Sonntagmorgen holten sich einzelne Besucher noch Gegenstände auf dem Schulhof ab, die sie am Abend zuvor vergessen hatten. Schirme zählten dazu.