Mülheim. Knöllchen gibts nur durchs Ordnungsamt? Von wegen! Etliche Privatpersonen melden der Stadt Falschparker. Ist der „Anzeigenhauptmeister“ Vorbild?
Ob es nun gelangweilte Menschen mit zu viel Zeit oder doch ambitionierte „Anzeigenhauptmeister“ wie der aus Sachsen-Anhalt stammenden Niclas M., der zuletzt durch eine Spiegel-TV-Reportage virale Bekanntheit erlangt hatte, sind - in Mülheim werden regelmäßig Parkverstöße durch Privatpersonen gemeldet und das sind tatsächlich gar nicht mal wenige.
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Wie die Stadt auf Nachfrage mitteilt, hat es im laufenden Jahr bis Ende Mai 1390 der sogenannten Drittanzeigen zu Parkverstößen gegeben, 2023 waren es 3674. Meist treffen diese per Mail oder auf dem Postweg bei der Stadt ein. Erst im Februar hatte Ordnungsamtsleiterin Kerstin Kunadt erklärt, die Behörde kontrolliere im ruhenden Verkehr aus Personalmangel und steigenden Anforderungen heraus zu wenig. Daher solle mittelfristig ein neues Konzept für die Verkehrsüberwachung entwickelt werden. Während im vergangenen Jahr 9224 Kontrollen im Bereich des ruhenden Verkehrs vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) durchgeführt worden sind, rechnet man mit einer weiterhin steigenden Beschwerdezahl und damit auch weiteren Anforderungen für das Personal der Verkehrsüberwachung.
Mülheim: Mehr als jeder zehnte Parkverstoß wird privat gemeldet
Immerhin: Privatanzeigen machen nach Angaben der Stadt etwa zwölf Prozent der Anzeigen im ruhenden Verkehr aus. Die meisten erreichten die Stadt zwar per Mail, aber auch Anzeigen, die über die Falschparker-App „weg.li“ gemeldet werden, wurden bearbeitet. Zumindest, solange sie „alle erforderlichen Angaben enthalten und einen vorwerfbaren Verstoß dokumentieren“.
Ob es in Mülheim nun einen notorischen Drittanzeigen-Steller nach Vorbild von „Anzeigenhauptmeister“ Niclas M. gibt, lässt die Stadt indes offen - aus Gründen des Datenschutzes.
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