Mülheim. Bald weht ein frischer Wind durch den Biergarten am Wasserbahnhof: Was die neuen Macher für die beliebte Mülheimer Schleuseninsel planen.

Die Fußball-EM im Biergarten auf der Schleuseninsel erleben? Was mancher nicht mehr zu hoffen wagte, steht kurz bevor. Denn Mülheim hat den „Super-Wirt“ gefunden.

Die Mölmsch-Brauerei und Ronja-Chef Sinan Bozkurt wollen den Sprung auf die Insel wagen. Zielmarke: möglichst noch vor der Fußball-EM im Juni starten. Die Euphorie bei den Machern ist groß: „Der Biergarten am Wasserbahnhof ist ein Prachtstück und ein Aushängeschild für Mülheim“, sagt Michael König, der mit Jonas Wanke sowohl die Mölmsch-Brauerei als auch einen Getränkegroßhandel betreibt. So können die „Mölmsch-Erfinder“ nicht nur das Bier und andere Getränke, sondern auch die professionelle Ausrüstung bereitstellen.

Was lässt das Hochwasserschutzgebiet für die Mülheimer Macher zu?

Mit Personal und Service ist Ronja-Chef Sinan Bozkurt an Bord. Gut 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat Bozkurt für Ronja beschäftigt, am Wasserbahnhof rechnet er mit fünf bis sechs Mitarbeitern bei den Getränken. Plus X für eine mögliche Küche. In welchem Umfang allerdings Essen angeboten werden kann, sollen die noch ausstehenden Besprechungen mit dem Verwalter des Wasserbahnhofs ergeben.

Die gute alte Zeit: 2011 traf man sich zum Public Viewing im Biergarten des Wasserbahnhofs.
Die gute alte Zeit: 2011 traf man sich zum Public Viewing im Biergarten des Wasserbahnhofs. © WAZ FotoPool | Fabian Strauch

Und nicht zuletzt mit der Mülheimer Verwaltung sowie der Bezirksregierung Düsseldorf - denn die Schleuseninsel zählt seit kurzem offiziell als Überschwemmungsgebiet mit verschärften Auflagen. Die bestehenden Häuschen könnten zwar unter den Bestandsschutz fallen. Was dort aber etwa an neuen Bauten installiert werden darf, muss innerhalb von sechs Stunden abgeräumt werden können.

Neue Gastgeber möchten am liebsten sechs Tage die Woche öffnen

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Ob Bozkurt aber einen Container für die Küche wird aufstellen können oder ob er die Ronja-Küche nutzen wird, muss in den kommenden Tagen, vielleicht auch Wochen, verhandelt und genehmigt werden. Klar zumindest ist, dass die Currywurst dann vegetarisch oder vegan sein wird. „Ich würde gern auch Kaffee und Kuchen anbieten“, plant Bozkurt ein breites Angebot. Und macht damit schon deutlich, möglichst sechs Tage in der Woche öffnen zu wollen - wenn das Wetter mitspielt.

Stück für Stück soll der noch verwaiste Mülheimer Biergarten zum alten Glanz geführt werden.
Stück für Stück soll der noch verwaiste Mülheimer Biergarten zum alten Glanz geführt werden. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Übrigens: Beide - die Mölmsch- und Ronja-Chefs - hatten schon seit langem vor, den Biergarten als Team wiederzubeleben und standen dafür auch in Kontakt mit dem Eigentümer Conle. „Es ist so eine gute Stelle in Mülheim, direkt an der Ruhr“, schwärmt Bozkurt. Und auch Jonas Wanke bestätigt: „Für mich war es ein Trauerspiel, dass der Biergarten so lange brachlag.“ Doch erst jetzt scheint der Knoten geplatzt und der Raum für ein erstes Gastro-Angebot geöffnet.

Warum es jetzt klappte, ist nicht zuletzt dem sanften Druck des Oberbürgermeisters zu verdanken, der intensiv mit dem Eigentümer Conle verhandelte. Und diesen offenkundig überzeugen konnte. Marc Buchholz jedenfalls ist hochzufrieden mit der sich anbahnenden Lösung: „Ich muss auch dem Dehoga-Vorsitzenden Jörg Thon danken, der beratend zur Seite stand und als Experte mit den Bewerbern gesprochen hat“, lobt der OB.

Jede Menge Bürokratie noch zu erledigen: Mülheims Verwaltung will helfen

Die Super-Wirte sind gefunden, und doch wird in den kommenden Tagen noch eine Menge Bürokratie zu regeln sein: Können die Hütten bleiben? Woher kommen Strom und Wasser? Wie installiert man eine Toilettenanlage? Gibt es Abstellräume im Gebäude des Wasserbahnhofs, die zu nutzen sein werden? Bis hin zum Sicherheitskonzept und der Erteilung einer Konzession.

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Wanke und König sind aber guter Dinge, mit Unterstützung des OB schnell voranzukommen: „Wir haben bisher gute Erfahrungen mit den Entscheidern - Conle und Verwaltung - gemacht. Man gibt uns schnell ein Feedback und die notwendigen Ansprechpartner. Man hat die Zeichen der Zeit erkannt“, sagt Wanke. Man sei dazu jeden Tag im Gespräch.

Einiges wird zur Eröffnung wohl noch provisorisch erscheinen, damit rechnen die neuen „Super-Wirte“. Stück für Stück aber soll der Biergarten zum einstigen Glanz als schöner Ort an der Ruhr zurückgeführt werden. „Wir haben dafür das Vertrauen bekommen, jetzt werden wir auch alles dafür tun“, versprechen sie. Bleibt die Frage, wann es wohl losgehen wird: „Gestern am liebsten“, wünschen sich König und Wanke mit Augenzwinkern, spätestens aber zum Beginn der Fußball-EM.

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