Mülheim. Dr. Pop ist tatsächlich Doktor der Popmusik und kommt erstmals zur Visite in den Mülheimer Ringlokschuppen. Was der Comedian dort enthüllt.

Er untersucht die moderne Musik ganz genau und enthüllt die Geheimnisse der Musikmacher. Mit Sachverstand, Humor und manchmal unerbittlich. Dr. Pop, der eigentlich Markus Henrik heißt und promovierter Medienwissenschaftler (Schwerpunkt: Popmusik) ist, kommt jetzt zum ersten Mal nach Mülheim und zeigt am Freitag, 5. April, um 20 Uhr im Ringlokschuppen sein Programm „Hitverdächtig“, eine unterhaltsame, rasante Musik-Comedy-Stand-up-Show.

Sie sind tatsächlich Doktor, allerdings für Popmusik. Was untersuchen Sie?

Dr. Pop: Ich schaue mir Phänomene in der aktuellen Popmusik an, analysiere sie und bringe sie auf einer humorvollen Ebene rüber. Ich erkläre, warum Taylor Swift so erfolgreich ist oder dass der Sound der 80er jetzt wieder von Musikern aufgegriffen wird - etwa bei „Blinding lights“ von The Weeknd, dem erfolgreichsten Song auf Spotify überhaupt.

Die Zuschauerinen und Zuschauer können also mit einigen Enthüllungen rechnen?

Ja. Ich erkläre, warum bestimmte Stücke uns so berühren? Oder decke auf, welche Zitate aus der Musikgeschichte die aktuellen Stars in ihren Songs aufgreifen. Ich suche aber auch nach dem Witzigen und Absurden in der Musik und in der Musikbranche. Sting hat einmal bei Aufnahmen aus Versehen mit dem Popo das Klavier gestreift. Den Klang fanden die Tontechniker so witzig, dass er dann für den Song verwendet wurde.

Dr. Pop analysiert die Phänomene in der aktuellen Popmusik. Am 5. April gastiert er in Mülheim. 
Dr. Pop analysiert die Phänomene in der aktuellen Popmusik. Am 5. April gastiert er in Mülheim.  © Milele Photography

Wie sind die neuen Countrysongs von Beyoncé aufgebaut?

Wie groß ist das Interesse der Menschen an Musik? Welches Publikum sprechen Sie an?

Das Interesse an Musik war noch nie so groß wie heute. Angeblich hört jeder Mensch bewusst oder durch Berieselung drei Stunden am Tag Musik. Für die Musiker ist es einfacher geworden, selber etwas rauszuhauen. Sie sind nicht mehr so abhängig von den Plattenbossen wie früher. Billie Eilish und ihr Bruder haben ihre ersten Songs im Kinderzimmer auf dem Laptop gemacht und sind weltberühmt geworden.

Ihr Programm trägt den Stempel „ständig aktualisiert“. Dass heißt, Sie hören dauernd Musik und bauen Neues ein?

Ja. Das hängt auch damit zusammen, dass ich regelmäßig für die ARD-Radiosender die Kolumne „Dr. Pops Tonstudio“ produziere und dafür immer neue Themen suche. Das Jahr begann traurig, Produzent Frank Farian starb. Also habe ich analysiert, warum Mill Vanilli so erfolgreich waren. Erst kürzlich habe ich über Beyoncé und ihr neues Country-Album gesprochen.

Comedian spielt in Mülheim auf verschiedenen Instrumenten

Was tun Sie auf der Bühne?

Auf der Bühne habe ich diverse Instrumente, vom Klavier über verschiedene Synthesizer bis zur Gitarre oder zur Keytar, quasi eine komplette Band. Immer dabei ist mein Sample Pad, auf dem ich über 1000 Sounds gespeichert habe. Ich erkläre und erzähle, spiele dieses und jenes an, singe und tanze. Etwas Besonderes an meiner Show ist, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer in der Pause Fragen einreichen dürfen, die dann im zweiten Teil spontan beantwortet werden.

Welche Musik mögen Sie selbst am liebsten?

Mein Hero ist Billy Joel, seinetwegen habe ich als Kind begonnen, Klavier zu spielen. Ich mag eher handgemachte Musik. Mowtown finde ich auch gut.

Karten im VVK für 26,50 Euro (zzg. Gebühr) unter Tel. 0208/993160 oder ringlokschuppen.ruhr. Weitere Termine: www.dr-pop.de.

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