Mülheim. Für Mülheims Stadtprinzessin Fabienne I. kennen Narren keine Vorurteile. Im Interview äußert sie sich auch zur Rolle der Frauen im Karneval.

Am Altweiberdonnerstag stürmen die Möhnen und die Tollitäten um 11.11. Uhr das Rathaus. Die Herren des Verwaltungsvorstandes dürfen sich schon mal warm anziehen oder am besten gleich kostümieren. Sie brauchen keine Angst zu haben, dass ihnen auf den Schlips getreten wird. Denn den werden ihnen Stadtprinzessin Fabienne I. (Brugheat), Kinderprinzessin Zoé Lynn I. (Espelmann) und ihre Paginnen Julia, Michelle und Antonia vorsichtshalber gleich abschneiden. Seit mit Elke I. (Elsbrock) 1966/67 erstmals eine Mülheimer Stadtprinzessin den Rathaussturm anführte, übernehmen Stadtprinzessinnen zum Auftakt des Straßenkarnevals immer wieder das närrische Regiment. Was Mülheims närrischer Regentin aus den Reihen der Prinzengarde Rote Funken nicht nur in der Fünften Jahreszeit wichtig ist, verrät sie im Gespräch mit der Redaktion.

Feiern Frauen und Männer unterschiedlich Karneval?

Ich denke nicht, dass es im Karneval große Unterschiede gibt, jeder feiert auf seine eigene Art, egal ob Mann oder Frau.

Was wird das weibliche Regiment an den tollen Tagen auszeichnen?

Dass wir mit anderen Menschen zusammenkommen und feiern, egal welcher Herkunft wir sind, wen wir lieben, welche Hautfarbe wir haben, wie groß und alt wir sind. Alle werden mit einbezogen.

Hat sich die voranschreitende Emanzipation nach Ihrer Einsicht auch schon im Karneval niedergeschlagen?

Sie hat sich auf jeden Fall auch auf den Mülheimer Karneval ausgewirkt. Wir haben mittlerweile einige weibliche Vorsitzende in unseren Gesellschaften, die genauso ihren Mann stehen, wie ihre männlichen Kollegen es tun. Das gilt auch für die Frauen im Vorstand des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval und für die von Elli Schott angeführten mölmschen, Möhnen, die uns morgen beim Rathaussturm begleiten werden.

Mülheimer Prinzessin: „Ich kann über mich selber lachen“

Worüber können Sie als närrische Frau im Karneval lachen und wo vergeht Ihnen der Spaß?

Ich kann über mich selbst lachen, sei es bei Versprechern oder beim Vertanzen auf der Bühne sowie im privaten Leben. Mir vergeht aber der Spaß bei Witzen über Menschen aufgrund ihres Gewichts, ihrer Sexualität oder ihrer Einschränkungen. Außerdem vergeht mir der Spaß bei böswilligen Witzen auf Kosten anderer Menschen.

Das Prinzenpaar der Session 2023/24 und ihr Hofstaat: (v.l.) Pagin Julia Jungblut, Prinz Yannik I. Jungblut, Prinzessin Fabienne I. Brugheat und Pagin Michelle Brugheat mit Johannes Terkatz, Vorsitzender der Roten Funken (hinten).
Das Prinzenpaar der Session 2023/24 und ihr Hofstaat: (v.l.) Pagin Julia Jungblut, Prinz Yannik I. Jungblut, Prinzessin Fabienne I. Brugheat und Pagin Michelle Brugheat mit Johannes Terkatz, Vorsitzender der Roten Funken (hinten). © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Wie fällt Ihre persönliche Zwischenbilanz der bisherigen Session aus?

Die bisherige Session war einfach nur super. Alle Gesellschaften haben sich bei Veranstaltungen große Mühe gegeben. Das hat man überall definitiv gemerkt. Überall macht es großen Spaß und egal, was man hat, jeder ist da, um zu helfen. Wir als Prinzenteam wurden überall sehr herzlich aufgenommen, auch jenseits der Mülheimer Stadtgrenzen. Außerdem hatten wir bisher ein Riesenglück mit dem Wetter.

Was wünschen Sie sich für die Tollen Tage?

Das wir, siehe oben, weiter Glück mit dem Wetter haben und das möglichst viele Menschen in unserer Stadt Spaß an der Freude haben und friedlich miteinander feiern.

Buntes Programm wird auf dem Mülheimer Rathausmarkt geboten

Warum sollte man am Altweiberdonnerstag um 11 Uhr zum Rathaussturm auf den Rathausmarkt, zur zeitgleichen Möhnenfete auf dem Pastor-Luhr-Platz in Saarn und zu den anderen Altweiberpartys kommen?

Zum Rathausmarkt sollte man auf jeden Fall kommen, da wir ein tolles buntes Programm zusammengestellt haben. Da ist der Spaß garantiert. Das gilt natürlich auch für die zeitgleiche Möhnenfete auf dem Pastor-Luhr-Platz in Saarn. Und zu den abendlichen Altweiberpartys, die ab 18 Uhr zum Beispiel im Altenhof an der Kaiserstraße und in der Styrumer Feldmannstiftung an der Augustastraße über die Bühne gehen werden, sollte man kommen, weil die Karnevalsgesellschaften in alle ihre Veranstaltungen viel Arbeit in die Vorbereitungen gesteckt haben und das gefeiert werden muss.

Wenn Sie als närrische Regentin nicht nur in Mülheim, sondern vielleicht auch in Deutschland oder in Europa etwas durchsetzen könnten, was wäre das?

Dass alle Menschen ihr Leben in Ruhe leben können und sich niemand Sorgen um das Morgen machen muss.

Was sollten wir aus der Fünften Jahreszeit für den Rest des Jahres mitnehmen?

Die Einsicht, dass alle Menschen gleich sind und dass man das Leben nicht immer so ernst nehmen sollte.

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