Mülheim. Jahr für Jahr verschlingt der Mülheimer Rosenmontagszug Tausende Euro. Nun musste die Veranstaltung ernsthaft auf den Prüfstand gestellt werden.

„Der Rosenmontagszug, den wir als Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval seit 1958 organisieren stand ernsthaft auf dem Prüfstand“, erinnern sich der Präsident des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval, Markus Uferkamp, und sein Geschäftsführer Hans Klingels an ernste Gespräche, die sie nach der letzten Session mit Oberbürgermeister Marc Buchholz führen mussten.

Mit Blick auf Sicherheitsdienste, Wurfgut, Zugmaschinen und Wagenbaumaterial ging um die Finanzierung des Rosenmontagszuges, der mit bis zu 35.000 Euro zu Buche schlägt. Diese Summe brauchte es zuletzt etwa, um bezahlbare Säle für den organisierten Frohsinn zu bezahlen und den Rosenmontagszug mit seinen 30 Wagen, acht Fußgruppen und drei Musikzügen auf die Straßen der Innenstadt zu bringen. „Der Rosenmontagszug ist Mülheims größte Freiluftveranstaltung, die mehrere 10.000 Menschen in die Innenstadt zieht. Und für eine Stadt mit mehr als 170.000 Einwohnern gehört ein Rosenmontagszug zum Karneval und zum Rosenmontag einfach dazu“, betont Markus Uferkamp.

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Karneval in Mülheim: Suche nach neuen Sponsoren war unausweichlich

Obwohl er als Oberbürgermeister einer hoch verschuldeten Stadt keine öffentlichen Mittel zusagen konnte, hatte Marc Buchholz vor einigen Wochen bereits aktive und potenzielle Karnevalssponsoren bei einem Frühstück zusammengebracht. „Das Ergebnis war, dass wir mit den AZ Clean Gebäudediensten, der Warsteiner-Brauerei und dem an der Kölner Straße ansässigen RS-Reisemobil-Anbieter drei neue Großsponsoren gewinnen und bewährte Sponsoren, wie RWW, Westenergie, Sparkasse, Hagebaumarkt, Wolf-Gruppe und Ruhrdeichgruppe halten konnten“, freut sich Markus Uferkamp.

Der Rosenmontagzug in Mülheim kann ohne Sponsoren nicht funktionieren.
Der Rosenmontagzug in Mülheim kann ohne Sponsoren nicht funktionieren. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Und Hans Klingels weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass derzeit weitere vom OB vermittelte Sponsorengespräche laufen – was sich daraus möglicherweise noch ergeben könnte, ist offen. Als Erfolg zu verbuchen ist jedenfalls der Evangelische Kirchenkreis, den Oberbürgermeister Marc Buchholz davon überzeugen konnte, seinen Altenhof an der Kaiserstraße in dieser Session für drei Saalveranstaltungen des Hauptausschusses und der Karnevalsgesellschaften Blau Weiß und Rote Funken zur Verfügung zu stellen.

Mülheimer Karnevalisten können auf mehrere Sponsoren setzen

Auch die Autohäuser Extra und Wolf halten als Veranstaltungsorte den Karnevalisten die Treue. Das gilt auch mit Blick auf die Begleitung des Rosenmontagszuges durch Polizei, Rotes Kreuz und das Technisches Hilfswerk. Ebenfalls in die Liste der Karnvelassponsoren eingereiht hat sich das im Umbau befindliche Forum. Angesichts des Umbaus rechnet Markus Uferkamp aber erst für die nächste Session mit einem Wiederaufleben des Kinderkarnevals und einer deutlich modernisierten und aufgewerteten Rosenmontagszugstombola.

Markus Uferkamp stand in regelmäßigem Austausch zum Oberbürgermeister Marc Buchholz.
Markus Uferkamp stand in regelmäßigem Austausch zum Oberbürgermeister Marc Buchholz. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

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Große Hoffnungen richten die Mülheimer Karnevalisten auf Pläne der ebenfalls mit dem Karneval verbundenen Beierlorzer GmbH, die in der Wasseraufbereitung tätig ist. Sie will nicht nur, aber auch für die Karnevalisten am Langekamp in Dümpten eine Eventhalle für Veranstaltungen mit bis zu 300 Gästen errichten. Markus Uferkamp hofft, dass diese Halle bereits in der nächsten Session für karnevalistische Feuerlichkeiten zur Verfügung stehen könnte. Schon jetzt ist er aber erleichtert, dass der Rosenmontagszug auch am Rosenmontag (12. Februar) 2024 ab 14 Uhr durch die Innenstadt ziehen und die Jecken am Straßenrand mit Kamelle und Co. versorgen kann.

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