Mülheim. Statt mit dem traditionellen Nikolausmarkt lud Mülheim-Saarn diesmal mit zwei Alternativen in den Stadtteil. Welche Erkenntnisse der Abend bot.

„Nicht so schnell Schatz, sonst gehst du noch verloren“, ruft ein Mutter und versucht, auf dem vollen Pastor-Luhr-Platz in Saarn der Hand ihrer Tochter zu folgen. Mehrere hundert Menschen hatten sich am Mittwochabend zur ersten Adventsedition des „Saarner Feierabends“ auf dem Stadtteilmarktplatz versammelt. Dass diesmal erneut kein Nikolausmarkt stattfand, wurde von vielen als schade empfunden – nicht aber als Drama. Schließlich gab es nicht weit entfernt noch eine Alternativveranstaltung.

Stände gab es diesmal auf der Düsseldorfer Straße nicht. Stattdessen verteilte das Team der Werbegemeinschaft Saarn (WGS) über den Tag verteilt 600 Puhmänner. Viele Geschäfte luden zu Rabattaktionen, verkauften Waffeln oder Glühwein. „Wir beschenken jeden mit einem kleinen Schoko-Nikolaus und die Leute sind selbst dafür total dankbar“, erklärte Anja Rams aus dem Vorstand der WGS.

Voll wurde es am Nikolausabend auf dem Pastor-Luhr-Platz in Saarn.
Voll wurde es am Nikolausabend auf dem Pastor-Luhr-Platz in Saarn. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Das sei vielleicht die Erkenntnis dieses Nikolaustages: „Es muss gar nicht so ein Riesending sein, lieber klein, fein und entspannt“, sagt Rams. Viele Geschäftsinhaberinnen und -inhaber würden gar keine riesigen Aktionen mehr machen wollen. „Man muss ja auch niemandem erklären, wie es um das Personal gerade überall bestellt ist“, gab Rams zu bedenken.

Werbegemeinschaft Saarn: „Wir wussten ja nicht, was heute Abend passiert“

Dennoch war der WGS-Vorsitzende Marcel Leydag schon angespannt. „Wir wussten ja nicht, was heute Abend passiert“, sagt er. Trotz eines großen Aufgebots des Ordnungsamtes ist die Stimmung auf dem Pastor-Luhr-Platz aber entspannt. Dasselbe Team, dass den Saarnern auch im Sommer mehrfach den Feierabend versüßte, sorgte für die Verköstigung, DJ Dennis Weiler spielte entspannte Musik. „Es sind schon etwas mehr um diese Zeit da als im Sommer“, bilanzierte Anja Rams.

Devon Spliedt und Schülerinnen und Schüler der Klostermarkt-Schule verkauften Süßigkeiten auf dem Pastor-Luhr-Platz.
Devon Spliedt und Schülerinnen und Schüler der Klostermarkt-Schule verkauften Süßigkeiten auf dem Pastor-Luhr-Platz. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Ist das der Saarner Nikolaus-Fingerzeig für die Zukunft? Komplett festlegen will sich die Werbegemeinschaft freilich noch nicht. „Wir warten erst einmal ab, was die Geschäftsleute und damit unsere Mitglieder für ein Resümee ziehen“, betonte Marcel Leydag.

Saarner Feierabendmarkt an Nikolaus

Letzter Feierabendmarkt des Jahres in Saarn.
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Letzter Feierabendmarkt des Jahres in Saarn.
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Letzter Feierabendmarkt des Jahres in Saarn.
Letzter Feierabendmarkt des Jahres in Saarn.
Letzter Feierabendmarkt des Jahres in Saarn. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Letzter Feierabendmarkt des Jahres in Saarn.
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Letzter Feierabendmarkt des Jahres in Saarn.
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Wie sich die beiden Aktionen in Saarn ergänzten

Der „Saarner Feierabend“ war an diesem Abend nicht die einzige Veranstaltung im Stadtteil – denn zum ersten Mal richtete der Kahlenberger HTC auf seiner Anlage an der Mintarder Straße einen eigenen Nikolausmarkt aus. Auf dem Weg zum KHTC kamen Spaziergängern viele Menschen entgegen, die sich noch auf den Weg ins Dorf machten – und umgekehrt. Beide Events profitierten ganz offensichtlich voneinander und schlossen sich keineswegs aus.

Das ging auch Laurene Friedrichs so, die beim KHTC in der ersten Damenmannschaft Hockey spielt. „Na klar, wir machen das volle Programm“, kündigte sie auch noch die Tour ins Dorf an. „Wir sind sehr erfreut, wie viele Menschen hier heute aufgetaucht sind. Es ist sehr überraschend, aber wir sind sehr glücklich, dass es so gut ankommt bei den Menschen“, so die Hockeyspielerin.

Kahlenberger HTC freut sich über viele neue Gesichter

Unter den vielen Besuchern seien auch etliche neue Gesichter. „Klar sind viele vom Verein da, aber alle haben noch Bekannte mitgebracht“, freute sich auch Ideengeber Markus Steinebach, ab 1. Januar neuer Klubwirt der Kahlenberger.

Schon zwischen 15 und 17 Uhr waren rund 200 bis 300 Leute auf der Anlage an der Mintarder Straße. Insgesamt hatte das Ordnungsamt die Zahl der gleichzeitigen Besucherinnen und Besucher auf 1000 begrenzt. „Wir haben aktuell immer um die 700 und sind sehr zufrieden damit“, meinte Oliver Vogt. Der Abteilungsleiter der Wassersportabteilung hatte zusammen mit Nicole Hammelsbruch aus der Hockeyabteilung die Hauptorganisation übernommen.

Warum der KHTC Mülheim das Ordnungsamt lobt

„Wir mussten uns erst einmal herantasten und wussten nicht ganz genau, was auf uns zukommt“, meinte Vogt. Er lobte aber die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt: „Es wird immer gemeckert über die Stadt, aber sie haben uns keine Knüppel in den Weg geschmissen. Und heute sind sie auch nicht hier, um uns zu kontrollieren, sondern um uns zu unterstützen.“

Michaela, Ilka und Sandra (v.l.) haben beim Nikolausmarkt auf dem KHTC-Gelände in Mülheim-Saarn mitgemacht.
Michaela, Ilka und Sandra (v.l.) haben beim Nikolausmarkt auf dem KHTC-Gelände in Mülheim-Saarn mitgemacht. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Auf der weitläufigen Anlage wäre sogar Platz für bis zu 6000 Teilnehmende. „Dafür brauchen wir aber ein erweitertes Brandschutzkonzept, für das in der Kürze der Zeit dieses Jahr keine Zeit war“, erklärte der Organisator.

Sportverein stellt einen Großteil der Buden beim „Nikolausmarkt“

Dennoch war die Stimmung zwischen den Hockey- und Tennisplätzen gut. Der Großteil der Buden wurde auf der riesigen Wiese aufgestellt. „65 Prozent waren unsere eigenen Stände, das war auch unser Hauptanliegen“, meinte Vot. Ergänzt wurde das Angebot durch einige Externe. So konnten Kinder etwa bei den Mülheim Shamrocks ihr Talent mit dem Football testen. „Es ist doch eine schöne Sache und wäre schade, wenn sowas gar nicht mehr stattfinden würde“, meinte deren Headcoach Jan-Philipp Weise.

Jetzt hoffen die Kahlenberger, dass sich ihr Event ein bisschen herumspricht. „Nächstes Jahr wollen wir es dann noch ein bisschen professioneller aufziehen.“

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