Mülheim. Die Asiatische Hornisse ist in Mülheim angekommen. Sie soll eine echte Bedrohung für Honigbienen sein. Was Imker jetzt fordern.
Eine aus dem asiatischen Raum eingeschleppte Hornissenart macht Mülheimer Imkern Sorge. Die Asiatische Hornisse bildet nicht nur vier bis acht Mal größere Völker als ihre einheimischen Artgenossen. Sie ist auch deutlich hungriger und ernährt sich bevorzugt von Honigbienen. „Wir wissen von Imkern in anderen Bundesländern, dass die Hornissen enormen Schaden anrichten. Sie dringen in die Bienenstöcke ein und holen sich eine Biene nach der anderen“, sagt Laura Schmidt vom Mülheimer Imkerverein. Denn im Gegensatz zu den immer noch aktiven Hornissen, sind die Bienen inzwischen in einer Art Winterruhe. Das heißt, sie stellen den Flugbetrieb ein und schließen sich zu einer großen Traube zusammen. In diesem Stadium sind die Bienen wenig wehrhaft.
Laura Schmidt ist auch deshalb so besorgt, weil sie in dieser Woche erstmals ein Nest der Asiatischen Hornisse in Mülheim entdeckt hat. Sie war mit ihrem Sohn unterwegs, als ihr das kugelförmige Gebilde in einem Baum auffiel. Sie verständigte sofort die Unteren Naturschutzbehörde. Die bestätigt offiziell, dass es sich um ein aktives Nest der fremden Hornissenart handelt. Damit ist für Laura Schmidt klar: „Jetzt kommt Dynamik in die Sache.“
Mülheimer fängt Asiatische Hornisse direkt an seinem Bienenstock ein
Schon vor etwa drei Wochen hat Wolfram Keffel, ebenfalls Hobby-Imker, eine Asiatische Hornisse in seinem Garten erlegt. „Sie flog am Eingang meines Bienenstocks herum und wollte Beute machen“, sagt Keffel, der in der Saarnberg-Siedlung wohnt. Er hat das Insekt nicht nur ordnungsgemäß erlegt, sondern auch als Beweismittel aufbewahrt. Im Gegensatz zur einheimischen Hornisse, steht die asiatische Art nicht unter Schutz. Im Gegenteil: Die Asiatische Hornisse wurde von der EU als invasiv eingestuft, ihre Ausbreitung soll verhindert werden. Ihre Nester müssen gemeldet und vernichtet werden.
Im Mülheimer Fall kümmert sich die Stadt darum. Die Untere Naturschutzbehörde steht aktuell mit dem Eigentümer des Grundstücks in Kontakt, „um die Entfernung zeitnah durch ein auf die invasive Art spezialisiertes Unternehmen vornehmen zu lassen“. Auch die Behörde nimmt das Aufkommen der neuen Art nicht auf die leichte Schulter. „Neben den tatsächlich festzustellenden Schäden an Honigbienenvölkern gibt es verschiedene Studien, die auf negative Auswirkungen auch auf Wildbienen (z.B. Hummeln) hinweisen. Es kann zu einem negativen Einfluss auf die Bestäuberleistung und die Biodiversität kommen“, heißt es.
Mülheimer sind aufgerufen, Ausschau nach Nestern zu halten
„Wir machen uns große Sorgen um unsere Bienenstöcke und rufen alle Mülheimer auf, Ausschau nach Nestern zu halten“, sagt Laura Schmidt. Auch die Stadt bittet darum, Nester entweder beim Lanuv oder direkt bei der Unteren Naturschutzbehörde zu melden. Wichtig sei neben der genauen Angabe des Beobachtungsortes auch ein Foto als Bildbeleg und die Information, aus welcher Richtung die Tiere das Nest an- oder abfliegen. Die Insekten bauen im großen Stil: Bis zu 100 Zentimeter Umfang haben die kugelförmigen Nester, die nun besonders gut in den kahler werdenden Bäumen zu erkennen sind. Im Winter allerdings ist auch auf kleinere Nestkugeln in Bodennähe zu achten, denn die Königin überwintert allein. Laura Schmidt betont: „Auf keinen Fall sollte man selbst versuchen, die Nester zu entfernen. Das muss ein Experte machen.“
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