Mülheim. Am Donnerstag will die Stadt den Nachbarsweg in Mülheim-Saarn wieder freigeben. Eine Fachfirma hat die Verstopfung des Bachdurchlasses freigelegt.
+++ Update +++ Drei Tage nach der Überflutung des Nachbarswegs will die Stadt die Verkehrsader nach Saarn im Laufe des Donnerstags wieder freigeben. Weil sich der Durchfluss des Schengenholzbachs unter der Straße mit Laub und Geäst zugesetzt hatte, trat der Bach bei dem Dauerregen der vergangenen Tage über auf die Wiese und anschließend auf die Straße.
„Alle Gewässerdurchlässe im Stadtgebiet werden kontinuierlich nach Plan überprüft und gegebenenfalls gereinigt“, informiert die Stadt. Aufgrund der aktuellen Gegebenheiten habe die Abteilung Wasserwirtschaft im Umweltamt den Kontrollturnus für diesen Durchlass bis auf Weiteres auf zwei Tage festgelegt.
Nachbarsweg in Mülheim überflutet: Suche nach Ursachen
„Oh Mann, oh Mann“, schüttelt eine Spaziergängerin den Kopf, „wir wollten ja mehr Regen ...“ Aber doch nicht so: Der Saarner Nachbarsweg war am Dienstagmorgen derart überflutet, dass die Stadt ihn ab Höhe der Hausnummer 131 über rund 100 Meter sperren musste. Am frühen Mittag ist das Wasser auf der Straße zwar über den Kanal weitestgehend abgelaufen, doch auf den Wiesen rechts und links des Verkehrswegs hat sich ein kleiner See gebildet.
„Das ist jedes Jahr dasselbe“, schildert ein Nachbar, dessen Grundstück noch am frühen Morgen zur Hälfte unter Wasser stand. Die Ursache liege in der Senke, sagt er. Bei Dauerregen wie in den vergangenen Tagen rauscht es den Hügel von der Großenbaumer Straße runter und sammelt sich im Nordwesten auf der Wiese vor der Straße.
Betroffener Eigentümer: Zu kleine Bachdurchführung sorgt regelmäßig für Ärger
Hinzu kommt, dass auch der Schengenholzbach hier unter dem Nachbarsweg und dann in einem Bogen nördlich zur Bühlsbachwiese führt. Wenn aber das Rohr, das den Bach unter der Straße durchführt, dicht ist, staut sich natürlich der Bach, bis sich das Wasser den Weg erst auf die Wiese und dann auf die Straße bahnt. Das Rohr, meint der mitbetroffene Eigentümer, sei bei starkem Regen regelmäßig dicht und außerdem viel zu klein.
So verursacht der kleine Bach ein großes Problem. Denn nicht wenige Autos, die den Nachbarsweg als schnelle Route von Saarn und Broich zur Kölner Straße nehmen, müssen kehrt machen. Auch wer von der anderen Seite kommt, wendet in drei Zügen.
„Immer diese Extreme: erst Dürre, jetzt Regen“
Ein Mann in Arbeitsmontur und mit einer Mistgabel hebt erst den Abwasserkanal in der Straße frei von Laub und was den Abfluss sonst noch blockiert. Dann macht er sich an der Durchführung des Baches unter der Straße zu schaffen. Erst vergangene Woche habe er den Durchfluss sauber gemacht, jetzt sei er schon wieder dicht mit Laub und Ästen. Logisch, direkt am Bach ist schon der Wald.
Auf der anderen Seite des Nachbarswegs sprudelt der Bach schon wieder in großen Schüben aus der Öffnung. Die viel zu große Menge, die jetzt kommt, tritt bereits über und überschwemmt auch die Wiese im Südosten. Ein Wagen der Stadtentwässerung SEM trifft gerade ein, aber die Flut ist längst vorbei. Wann die Sperrung aufgehoben wird, ist am Mittag noch unklar. „Immer diese Extreme, erst die Dürre und jetzt nur Regen. Klimawandel ...“, schaut die Spaziergängerin noch einmal auf die überflutete Wiese, „oh Mann“.
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