Mülheim. Lange angekündigt, nun Realität: Die DRK-Kita „Rettungsfüchse“ im Mülheimer Einkaufscenter Forum steht vor dem Start. Wie es im Inneren aussieht.

Noch liegt ganz leicht der Duft von Farbe und Holz in der Luft, das Echo der Schritte hallt an den mit blassgelbem Anstrich versehenen, raufasernen Wänden wider. Dass hier bald schon 75 Kinder ihren Kindergarten-Alltag verbringen werden, darauf deutet bislang vor allem die Einrichtung in Miniaturgröße hin. „Wenn alles gut geht, können wir am Freitag eröffnen“, sagt Nina Rasche, Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbands.

Die Abnahme durch Bauamt und Feuerwehr stehe noch aus und auch an der Heizung müsse noch etwas gemacht werden. Dann aber seien die ersten zehn Kinder mehr als nur willkommen, um ihre Zeit als „Rettungsfüchse“ in der gleichnamigen Kita anzutreten. Langfristig sollen hier 15 Kinder unter drei Jahren und 60 Kinder über drei Jahren in dem Kindergarten betreut werden. Vier Gruppenräume – jeder aus einem Haupt- und Nebenraum, zwei mit zusätzlichen Schlafzimmer ausgestattet – erstrecken sich über die großzügig geschnittene Einrichtung.

Nina Rasche, Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes, kann selbst nicht glauben, dass die Kita „Rettungsfüchse“ nun fertig ist.
Nina Rasche, Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes, kann selbst nicht glauben, dass die Kita „Rettungsfüchse“ nun fertig ist. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

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Mülheimer Kita betreut Kinder im Alter ab vier Monaten

Jeder Gruppenraum ist mit einer Küchenzeile samt ausziehbaren Podesten für die bessere Erreichbarkeit der Küchentheke ausgestattet, ein großer Holztisch mit kleinen Holzstühlen bildet das Zentrum des Koch- und Essbereichs. „Wir werden hier jeden Tag Essen zubereiten“, erklärt Iris Richau, DRK-Fachbereichsleitung für Kindertagesstätten. Eine Köchin und eine Küchenhilfe bereiten, teils auch gemeinsam mit den Kindern, die Mahlzeiten zu. „Das läuft ganz demokratisch: Die Kinder stimmen in der Vorwoche ab, was es geben wird.“

Küche und Esstisch gehören zur Standardausstattung eines jeden Gruppenraums der neuen Kita in Mülheims Stadtmitte.
Küche und Esstisch gehören zur Standardausstattung eines jeden Gruppenraums der neuen Kita in Mülheims Stadtmitte. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Bis es erstmal so weit ist, müssen und sollen sich die Abläufe in der „Einkaufzentrum-Kita“ finden und einspielen. „Deshalb starten wir auch noch nicht auf Anhieb in voller Auslastung“, erklärt Susan Detlaff. Die 50-Jährige übernimmt die Leitung von Mülheims dritter DRK-Kita, war vorher in Gladbecks und Gelsenkirchens ambulanter Jugendhilfe tätig. „Die Eingewöhnung läuft nach dem Berliner Modell“, erklärt Detlaff. Über vier Wochen lang – je nach Bedarf – begleitet ein Elternteil das Kind in die Kita, sitzt nebenan und kommt dazu, falls das Heimweh plagt. Das dann eben so lange, bis die Eingewöhnung gelungen ist. „Das hat sich mittlerweile etabliert.“

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DRK Mülheim sucht dringend nach weiteren Erziehern

Pro Gruppe sind zweieinhalb Erzieher-Stellen für die Betreuung vorgesehen, anstellen konnte das Deutsche Rote Kreuz bislang fünf Erzieherinnen. „Fünf brauchen wir bis zum Betrieb in Volllast noch unbedingt“, so Geschäftsführerin Nina Rasche. Nachdem nun erstmal zehn Kinder starten, sollen sukzessive immer mehr folgen. Einen festen Zeitplan gebe es dafür noch nicht, dafür aber eine lange Warteliste.

Im Nebenzimmer gibt es Kuschelecken und viele Spielmöglichkeiten. Die vier Gruppen sollen nach verschiedenen Fuchsarten wie dem Polarfuchs oder dem Rotfuchs benannt werden.
Im Nebenzimmer gibt es Kuschelecken und viele Spielmöglichkeiten. Die vier Gruppen sollen nach verschiedenen Fuchsarten wie dem Polarfuchs oder dem Rotfuchs benannt werden. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Der Standort hier ist beliebt, auf jeden Fall“, bestätigt Rasche. Mehr Plätze als Interessenten gebe es selten, aber bei den „Rettungsfüchsen“ sei von Beginn an ein hoher Andrang spürbar gewesen. In der Stadtmitte mangelte es bislang besonders an Kita-Plätzen, „umso wichtiger ist diese Einrichtung“, sagt Iris Richau.

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Mülheimer Forum vereint viele Lebensbereiche unter einem Dach

Dass eine Kita unter dem Dach eines Einkaufzentrums nicht unbedingt gewöhnlich ist, liegt auf der Hand. Felix Veltel, Centermanager des Forums, geht sogar noch einen Schritt weiter, er sagt: „Was wir hier haben, das ist bundesweit einzigartig.“ Die Vision des Forums, das neben Shopping, Nahversorgung und Gastronomie auch Kinderbetreuung und medizinische Versorgung vereint, werde immer klarer. „Das ist ein wichtiger nächster Schritt“, so Veltel zu den Plänen, die in der Bevölkerung durchaus auch auf Kritik gestoßen waren.

Felix Veltel, Centermanager im Forum, sieht die Eröffnung der DRK-Kita als wichtigen Schritt hin zum neuen Konzept des Einkaufszentrums.
Felix Veltel, Centermanager im Forum, sieht die Eröffnung der DRK-Kita als wichtigen Schritt hin zum neuen Konzept des Einkaufszentrums. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Jetzt haben wir hier etwas Greifbares und nicht so viel was hinter den Kulissen abläuft, wie etwa Anlagensanierungen.“ Der Zugang zu den „Rettungsfüchsen“ ist über eine gläserne Doppeltür, gleich neben dm, möglich – das Logo der Kita verrät es. Langfristig soll die Einrichtung auch über den Außenbereich zugänglich sein, hier zeigen etliche Bauzäune ganz deutlich an, dass noch Arbeit in Verzug ist.

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Ähnliches gilt übrigens für den Rest des Forums, wie Felix Veltel verrät. Neben der groß angekündigten Renovierung des Food-Courts stehe der Einzug des Augenarztes kurz bevor, gefolgt von einer Logopädie und dem Medizinzentrum „Valmedica“ im Obergeschoss des Zentrums. „Diese Kombination ist, was das neue Forum ausmacht“, so der Manager.

Von alledem dürften die „Rettungsfüchse“ nicht unbedingt etwas mitbekommen. Ihr Reich erstreckt sich über mehrere Hundert Quadratmeter. Ist der Außenbereich samt Spielgeräten erstmal freigegeben, kommen weitere 800 Quadratmeter hinzu. Turnhalle, Badezimmer und Kuschelecken warten geradezu darauf, eingeweiht zu werden.

Der Außenbereich der Kita ist noch nicht eröffnet, die Arbeiten laufen noch.
Der Außenbereich der Kita ist noch nicht eröffnet, die Arbeiten laufen noch. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Ich kann selbst nicht glauben, dass ich hier jetzt stehe“, sagt Nina Rasche im Rückblick auf die etwa dreijährige Planungs- und die einjährige Bauphase. Für den Anfang werden sich die Kinder und Handwerker wohl noch das ein oder andere Mal über den Weg laufen, der allerletzte Feinschliff fehlt noch. „Aber eigentlich ist alles da. Jetzt fehlen nur noch die Kinder, die alles mit Leben füllen“, sagt Einrichtungsleiterin Susan Detlaff.

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