Mülheim. Verwachsene Finger und kaum die Möglichkeit, etwas zu greifen: So sah Hameds (12) Leben bislang aus. Doch nun gab es für ihn Hilfe in Mülheim.
Hamed ist zwölf Jahre alt, seine linke Hand konnte der Junge aus Afghanistan bis zuletzt aber kaum nutzen. Sie war großflächig verbrannt und vernarbt: Zeige- und Mittelfinger sowie Ringfinger und kleiner Finger waren zusammengewachsen, der Daumen zudem stark verkürzt und angewachsen. Das Friedensdorf International holte den Jungen nach Deutschland. Durch einen komplizierten, mikrochirurgischen Eingriff konnte Hameds Hand Anfang August im Evangelischen Krankenhaus nun so operiert werden, dass der Zwölfjährige wieder greifen kann.
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„Bei solchen Eingriffen ist die Planung die Kunst“, sagt Dr. Christian Soimaru, Chefarzt der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie im EKM. Gerade die Schnittführung sei eine Herausforderung und erfordere viel Planung, um möglichst wenig Haut neu einfügen zu müssen. „Das ist ein mikrochirurgischer Eingriff“, so Soimaru. Schon eine Erwachsenen-Hand habe sehr feine Nerven und Gefäße, bei Kindern entsprechend noch kleinere.
Mülheimer Chirurg musste OP akribisch planen
Dank der Kooperation des Friedendorfes Oberhausen und des EKM ist der Eingriff möglich geworden. Hameds Ring- und Mittelfinger wurden getrennt, der verwachsene Daumen gelöst. Den vierten und fünften Finger hat der Chefarzt nicht getrennt. „Wir schauen erst einmal, wie der Junge nach dem Eingriff zurechtkommt und ob das überhaupt notwendig ist.“
Einen Monat nach der Operation kann Hamed mit der linken Hand wieder greifen und auch die Wundheilung verlaufe gut. „Ich freue mich sehr, dass wir dem Jungen helfen konnten“, sagt Dr. Soimaru.