Mülheim. Unter dem Namen Mülheimer Inflationsengel kümmern sich Freiwillige um die, die am Rand der Gesellschaft leben. Nun steht eine weitere Aktion an.

Sie helfen dort, wo andere vielleicht auch mal wegschauen: Vor etwa einem Jahr stellten Tony Krenz und mehrere seiner Freunde fest, dass die Inflation gerade diejenigen trifft, die ohnehin jeden Euro zweimal umdrehen müssen. „Hauptsächlich Rentnerinnen und Rentner aus unserem Bekanntenkreis mussten sich den Einkauf vom Mund absparen.“ Anlass genug für den Bauingenieur und weitere Freiwillige, die Mülheimer Inflationsengel ins Leben zu rufen.

Aus eigener Tasche und mit Hilfe von Sachspenden organisiert die zehnköpfige Truppe regelmäßige Flohmärkte, bei denen Bedürftige Hilfsgüter bekommen. „Gerade Nahrungsmittel und Hygieneprodukte sind gefragt“, berichtet Tony Krenz. Am Samstag, 26. August, steigt in Speldorf ab 10 Uhr der nächste Flohmarkt der wohltätigen Initiative, die bewusst kein Verein sein möchte. „Das zieht Bürokratie und Mehraufwand nach sich. Wir möchten, dass alles an Hilfe und Geld den Bedürftigen zugutekommt“, so der 48-jährige Initiator.

Mülheimer Freiwillige veranstalten regelmäßig Hausflohmärkte

Auf einem Innenhof an der Friedhofstraße 102 beginnt der sogenannte Hausflohmarkt – „uns ist kein besserer Name eingefallen“, sagt Krenz fast schon entschuldigend. Dafür sammeln die Inflationsengel laufend Sachspenden, gerade trockene, haltbare Lebensmittel, Tierfutter und Hygieneprodukte seien gefragt. „Zu uns kommen vor allem ältere Menschen oder Alleinerziehende mit mehreren Kindern“, sagt Tony Krenz. „Es ist unglaublich schön und traurig zugleich, wie sehr sich jemand über eine Packung Nudeln oder Katzenfutter freuen kann.“

Einige der Bedürftigen beliefern die Freiwilligen sogar, weil sie nicht mehr in der Lage dazu sind, den Flohmarkt selbst zu besuchen. „Die sind leider nicht mehr fit genug.“ Vor Ort aber, so Krenz, gehe es nicht nur darum, die Hilfsgüter zu verteilen: „Wir treten in den Austausch, unterhalten uns mit den Menschen und sie sich untereinander. Das ist sehr wertvoll.“

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Neben den Klassikern wie Nahrung und Tierfutter sei dieses Mal auch noch viel Spielzeug auf dem Hausflohmarkt vertreten. „Wir haben da noch einiges, wirklich gut erhaltenes aus der Weihnachtszeit über“, so der Initiator. „Das bietet sich vor allem für Familien an.“

Wer Sachspenden abgeben möchte oder die Inflationsengel auf andere Weise unterstützen möchte, erreicht die Initiative über Facebook (@Mülheimer Inflationsengel) oder Tony Krenz telefonisch unter 0157 38236734. Bei ihm kann auch die Abgabe von Spenden verabredet werden.