Mülheim. Kein Briefkasten, keine Annahme von Geschäftspost: An der neuen Postfiliale in der Mülheimer City wurde manches bemängelt. Nun gibt es Lösungen.
Montags bis freitags 15 Uhr, samstags 11 Uhr: Das sind die Leerungszeiten des neuen Briefkastens in der Postbankfiliale an der Friedrich-Ebert-Straße. Es ist ein Anfang. Der Kasten wurde am Dienstag im Innenraum aufgestellt. Er steht direkt neben der Eingangstür, im SB-Bereich, in dem sich auch die Geldautomaten und die Banking-Terminals befinden. Dieser Raum ist täglich rund um die Uhr zugänglich.
Bislang hatte es außerhalb der Öffnungszeiten dieser Filiale, die als Mülheims neue Hauptpost betrachtet wird, keine Einwurfmöglichkeit gegeben - und vielstimmige Kritik an diesem Zustand. Die Deutsche Post, die für die Briefkästen zuständig ist, hatte vor etwa zwei Wochen erklärt, dass auch im Außenbereich zeitnah ein großer Kasten aufgestellt werde. Der notwendige Antrag, um die öffentliche Fläche nutzen zu dürfen, sei schon gestellt.
Neue Mülheimer Postbankfiliale: Außenbriefkasten soll folgen
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Jedoch ging der Antrag offenbar zunächst an die falsche Adresse, nämlich an die Postbank als Betreiberin der Filiale und nicht an die Stadt Mülheim. „Das war ganz klar unser Fehler“, erklärt Post-Sprecherin Britta Töllner, er sei inzwischen korrigiert worden. Es dauere erfahrungsgemäß einige Wochen, ehe die Aufbauarbeiten durch eine externe Firma erledigt seien. Künftig wird die neue Mülheimer Hauptpost also zusätzlich über einen Außenbriefkasten verfügen.
Auch ein anderer Kritikpunkt wurde von der Deutschen Post abgeräumt: Es gibt ab sofort wieder eine Annahmestelle für Geschäftspost in Mülheim, und zwar in der Partnerfiliale an der Aktienstraße 168 (Tankstelle Kraft). Geöffnet ist sie montags bis samstags von 8 bis 22 Uhr. Die Anlaufstelle für Gewerbekunden, die täglich kistenweise Sendungen abzugeben haben, war mit der Schließung der alten Hauptpost weggefallen. Firmen hatten sich darüber beschwert, dass sie nun in die Nachbarstädte Duisburg, Oberhausen oder Essen fahren müssen. Die Deutsche Post hatte die Abschaffung der Geschäftspostannahme in Mülheim ökonomisch begründet. Nun wurde doch eine Lösung innerhalb der Stadt gefunden.
Besserer Service in Mülheim: OB hat an den Post-Vorstand geschrieben
Damit sind einige Punkte bereits abgehakt, die CDU und Grüne mit einem Antrag für die BV1 auf die politische Tagesordnung gesetzt haben. Sie haben Oberbürgermeister Marc Buchholz aufgefordert, direkt beim Vorstand der Deutschen Post auf Service-Verbesserungen in Mülheim zu drängen. Laut Stadtsprecherin Tanja Schwarze ist ein entsprechender Brief bereits auf den Weg gegangen. Neben dem Außenbriefkasten wird in der Vorlage von CDU und Grünen auch eine Geschäftspostannahme angemahnt. Außerdem solle das Personal an der Friedrich-Ebert-Straße aufgestockt werden, um Kundenschlangen zu vermeiden - ein Anliegen, für das formell allerdings nicht die Deutsche Post AG zuständig wäre, sondern die Postbank als Betreiberin der Filiale.
Und: Die Postfächer, die Ende Juni zum neuen DHL-Zustellzentrum in Heißen verlegt wurden, sollen zurückkommen in die Mülheimer Innenstadt, fordern die Fraktionen. Der Alternativstandort an der Hardenbergstraße sei „unattraktiv“.
Postfächer werden im neuen Zustellzentrum in Heißen bleiben
Erste Erfahrungen der Deutschen Post bestätigen das nicht. Für einige Kundinnen und Kunden sei die neue Anlaufstelle im Heißener Gewerbegebiet verkehrs- und parktechnisch günstiger gelegen als die alte Hauptpost in der City, so Post-Sprecherin Britta Töllner. Sie stellt klar: „Die Postfächer werden dort bleiben.“ Generell gehe das Interesse an der Nutzung klassischer Postfächer zurück, erklärt der zuständige Standortleiter im Zustellzentrum, Lukas Breuer. Insgesamt gibt es dort etwa 800 Postfächer, die längst nicht alle belegt sind. „Die alte Anlage war deutlich größer.“
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