Mülheim. Der 24. Kulinarische Treff ist gestartet. Wir haben Mülheims Gourmetmeile besucht, mehrere Gerichte getestet. Welcher Gang besonders überzeugte.

Die Ruhr im Rücken, vom Schatten der Platanen abgeschirmt, wird die Ruhranlage noch bis einschließlich Sonntag zur Gourmetmeile – der Kulinarische Treff ist zurück. So viel sei schon vorweggesagt: Der Name ist Programm und auch in der 24. Ausgabe der über Mülheim hinaus bekannten Veranstaltung wird nicht gespart. Vom Ambiente bis hin zur Auswahl der vertretenen Gastronomien: Es steckt viel Liebe zum Detail im Kuli Treff, wie etwa mit Blick auf die feinsäuberlich eingedeckten Biergarnituren deutlich wird, die, von den weißen Pagodenzelten gesäumt, rund 250 Menschen eine Sitzgelegenheit bieten.

„Klar, wir haben hier schon einen gewissen Anspruch“, sagt Michael Birr, Geschäftsführer der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST). Immerhin, es fließen laut Birr nicht weniger als drei bis vier Monate intensiver Planung in das Event, das ein Investment sei. „Aber eins, das sich bislang immer gelohnt hat“, so der MST-Geschäftsführer. Die Gastronomien, die auf dem Kuli Treff vertreten sind, sind eine ausgeklügelte Mischung. Neu dabei etwa: „Schick Essen“ aus Essen-Rüttenscheid und „Hüftgold Catering“ aus Mülheim.

Mülheimer Kuli Treff lockt Restaurants aus der gesamten Region an

Ein Restaurant, das schon seit vielen Jahren beim Kuli Treff dabei ist und auch dieses Jahr die Teilnahme auf jeden Fall mitnehmen wollte, ist das „Restaurant Gummersbach“. Während im Hintergrund Jakobsmuscheln zischend von Küchenchef Florian Hüttel in stählernen Pfannen mit Schwung scharf angebraten werden, berichtet Inhaberin und Chefin Helene Gummersbach, oder vielmehr – sie schwärmt: „Mülheim ist toll“, sagt die erfahrene Gastronomin und Köchin. „Hier herrscht eine ganz außergewöhnliche Stimmung, die Atmosphäre ist so ruhig und angenehm.“ Vor dem weißen „Gummersbach“-Zelt tummeln sich die Besucherinnen und Besucher, in bordeaux-weiß-geringelten Shirts gekleidet nimmt ein Mitarbeiter die Bestellungen entgegen.

Helene Gummersbach und Florian Hüttel vom Restaurant „Gummersbach“.
Helene Gummersbach und Florian Hüttel vom Restaurant „Gummersbach“. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Mit etwa zehn Leuten bestreitet die Essener Gastronomie die Teilnahme am Kulinarischen Treff, „wir sind familiär unterwegs“. Ein alter Freund etwa, der sich immer extra für diese Zeit des Jahres freinimmt, oder der Sohn der Restaurantbetreiber helfen selbstverständlich aus. „Wir haben einige Klassiker an Gerichten, die wir jedes Jahr mitbringen“, so Helene Gummersbach. „Zum Beispiel die Jakobsmuscheln, den Kartoffelkloß und die Schokomousse.“ Als es die mal ein Jahr nicht gab – „wir probieren auch gerne Neues aus“ – habe es einen regelrechten Aufschrei gegeben. „Deswegen in diesem Jahr natürlich mit der Mousse.“

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Mülheims Kulinarischer Treff: „Gummersbach“ bietet beliebte Klassiker an

Wir probieren den Kartoffelkloß, der mit Lachs gefüllt ist und an Riesling-Sauce serviert wird. Kostenpunkt für die Vorspeise: Sieben Euro, das Besteck gibt es für einen weiteren Euro. Das Essen kommt schnell, wird von einer Servicekraft an den Platz gebracht. Lauwarm ist der etwa faustgroße Kartoffelkloß, die Lachsfüllung aus durchgegartem Filet kommt erst nach drei Bissen zum Vorschein. Mit der feinen Sauce und dem feinen Frühlingslauch ergibt sich ein rundes Gericht.

Der mit Lachs gefüllte Kartoffelkloß zählt zu den Klassikern des Restaurants „Gummersbach“.
Der mit Lachs gefüllte Kartoffelkloß zählt zu den Klassikern des Restaurants „Gummersbach“. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Zum Hauptgang testen wir den Gourmet Club Burger, den es für zehn Euro bei „La Turka“ gibt. Das Patty, das auf der Karte als Fleisch des Angus-Rind angepriesen wird, ist im Durchmesser vergleichsweise groß. Cheddarkäse, Tomaten-Schalotten-Chutney und Wiesenkräutersalat runden die Interpretation des Klassikers ab. Die karamellisierte Note des Chutneys kommt gut durch, bildet einen angenehmen Kontrast zum mediterran gewürzten Brot des Düsseldorfer Lokals. Wieso gerade auch Lokale aus anderen Städten? „Ganz einfach“, so Birr, „ich sehe es als unsere Aufgabe, Mülheim auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt zu machen. Und das ist eine große Chance.“

Devran und Seda Yücel von „La Turka“ sind beim Kulinarischen Treff in Mülheims Ruhranlagen dabei.
Devran und Seda Yücel von „La Turka“ sind beim Kulinarischen Treff in Mülheims Ruhranlagen dabei. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Mülheimer „Walkmühle“ ist auch in diesem Jahr beim Kuli Treff vertreten

Als Nachspeise gibt es eine Profiterole vom Walkmühlen-Restaurant, längst auch eine Instanz auf der Genussmeile. Der Windbeutel ist mit einer feinen Diplomatencreme gefüllt, frisches Obst wie Kiwi, Blau- und Erdbeeren verleihen eine angenehme Frische. Für sechs Euro ein durchaus lohnenswertes Dessert.

Der Renner, so Walkmühlen-Betreiber Sergio Sirik, seien aber die Austern (drei Stück für sieben Euro, sechs Stück für 14 Euro) und die Pfifferling-Spaghetti aus dem Parmesanlaib (zehn Euro). „Wir freuen uns immer auf den Treff, das macht richtig Spaß hier“, so Sirik. Zumal es im Holthausener Restaurant durch die Sommerferien aktuell ohnehin ruhiger sei.

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>>> Programm und Öffnungszeiten

  • Neben den kulinarischen Genüssen erwartet die Gäste ein musikalisches Rahmenprogramm. Die MST kündigt melodische Untermalung von „Acoustic Cover Duo“, „Mobile Jukebox“, „Nature’s Best“, „Das Duo“ und „Walking Hats“ an.
  • Der benachbarte Spielplatz „Auf dem Dudel“ bietet für die kleinen Gäste die Gelegenheit zum Austoben an, falls Essen und Trinken alleine nicht spannend genug sind.
  • Tabak Budde bietet mit der Champagner- und der Zigarren-Lounge im urig eingerichteten Wohnzimmer-Stil eine willkommene Abwechslung zum Trubel auf dem Kuli Treff an.
  • Der Kuli Treff ist am Freitag von 16 bis 23 Uhr geöffnet, am Samstag von 12 bis 23 Uhr und am Sonntag von 12 bis 20 Uhr.