Mülheim. Er führt zwei Großpfarreien in Mülheim, muss mehrere kritische Kirchenverkäufe managen. Nun bekommt Böckmann auch beim Bistum noch mehr zu tun.
Christian Böckmann leitet zwei große katholische Pfarreien in Mülheim, St. Mariä Himmelfahrt in Saarn und St. Barbara in Dümpten. Er hat aktuell viel Mühe mit Immobilienangelegenheiten, denn in seinem Verantwortungsbereich stehen vier Kirchengebäude zum Verkauf. Vor allem die Schließung der Broicher Herz-Jesu-Kirche hat dem 60-Jährigen eine Gruppe hartnäckiger Gegner beschert. Dabei ist er von Hause aus Seelsorger, kein Manager.
Ungeachtet dessen wird Böckmann in Kürze eine weitere Aufgabe übernehmen: Ruhrbischof Frank-Josef Overbeck hat ihn soeben zum neuen residierenden Domkapitular ernannt, ab 1. September. Dies teilt das Bistum aktuell mit. Seine Arbeit in Mülheim sei davon unberührt, erklärt Christian Böckmann auf Anfrage. „Ich bleibe in meinem Dienst als Pfarrer von St. Mariä Himmelfahrt und St. Barbara.“ Die neue Aufgabe übernehme er zusätzlich.
Böckmann leitet in Mülheim zwei große Pfarreien
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Der gebürtige Gelsenkirchener war lange Zeit Ordensmann bei den Serviten, wurde dort 2013 auf eigenen Wunsch entlassen. Tätig war Christian Böckmann nach seiner Priesterweihe 1989 unter anderem als Kaplan, später als Pfarrer in Gelsenkirchen-Buer und in Essen-Borbeck. Auch als Krankenhausseelsorger sammelte er reiche Erfahrung, zunächst im Essener Philippusstift, ab 2013 am Universitätsklinikum Essen. Seit 2019 leitet Böckmann die beiden Mülheimer Großpfarreien, er lebt inzwischen hier in der Stadt.
Das Domkapitel - bestehend aus elf Mitgliedern - ist zuständig für die Verwaltung des Dombesitzes, für die Bischofswahl und für die „würdige Feier“ der Gottesdienste in der Bischofskirche, so informiert das Bistum Essen auf seiner Website. Bistumssprecher Ulrich Lota spricht vom „Senat“ des Bischofs, einem Beratungsgremium, das bei vielen vermögensrechtlichen Entscheidungen mitwirke. Böckmann ist bereits nicht-residierender Domkapitular, nun wird er „residierend“, wenngleich er dafür nicht nach Essen umziehen muss. Er wird künftig an mehr Entscheidungen beteiligt sein.
Zusätzliche Arbeit, aber kein Umzug nach Essen
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Es sei tatsächlich zusätzliche Arbeit und Verantwortung, sagt Böckmann. Um das neue Amt bewerbe man sich nicht, sondern werde ernannt. Er hat angenommen: „Wenn der Bischof bittet...“ In einem Festgottesdienst am 26. November im Essener Dom wird Böckmann als residierender Domkapitular offiziell eingeführt. Gleichzeitig werden weitere Geistliche durch den Ruhrbischof gewürdigt: Wilhelm Tolksdorf, bislang Domvikar, rückt auf zum nicht-residierenden Domkapitular, Domprobst Thomas Zander wird verabschiedet und sein Nachfolger Michael Dörnemann eingeführt.