Mülheim. Nach dem tragischen Unfall in der Ruhr in Bochum: Das sind die Sicherheitstipps für die künftigen Badegäste der neuen Schwimmstelle in Mülheim.

Eitel Sonnenschein herrschte am Freitagvormittag, als an der Ruhr in Mülheim-Saarn die erste offizielle Badestelle der Stadt eingeweiht wurde. Zeitgleich musste die Bochumer Polizei nach einem Badeunfall am Dienstag im selben Gewässer den Tod eines 13-jährigen Jungen bestätigen. Worauf also müssen die künftigen Badegäste in Mülheim achten?

„Die größte Gefahr ist oft die Selbstüberschätzung“, sagt René Spreitzer, stellvertretender Bezirksleiter bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Mülheim, die die neue Badestelle auch als Ausbildungsstelle nutzen wird. Die Schwimmausbildung in einem Fließgewässer ist deutlich wirklichkeitsnäher als etwa in einem Hallenbad. Zwei Mitarbeiterinnen hätten erst jüngst an einem Pilotprojekt zu dem Thema teilgenommen.

Schwimmen in der Ruhr: Experten raten zu Schwimmflügeln für Kinder

Grundsätzlich weist die DLRG immer wieder auf die generellen Verhaltensregeln an Gewässern hin. „Wichtig ist, dass man auf seinen Körper hört und dass man gerade auf Kinder, die noch nicht ganz sicher sind, ein Auge hat“, sagt Spreitzer.

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Auch für Dieter Vatheuer, dessen Firma Prova die Wasseraufsicht am Ruhrstrand übernehmen wird, steht die Sicherheit der kleinen Badegäste an allererster Stelle. „Man sollte erst mal gucken, dass die Kinder schwimmen gelernt haben. Wir schlagen immer wieder vor, Schwimmflügel anzulegen, wenn sie noch unsichere Schwimmer sind“, so der geschäftsführende Gesellschafter.

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Die Elternaufsicht habe weiterhin Vorrang, niemand solle sein Kind alleine ins Wasser gehen lassen, findet Vatheuer. Mit Blick insbesondere auf Jugendliche appelliert er, die Mischung aus Alkohol, Hitze und vergleichsweise kaltem Wasser nicht zu unterschätzen. „Ganz ehrlich: Wer jetzt noch nicht mitbekommen hat, wie relativ gefährlich so was ist, dem ist auch fast nicht mehr zu helfen.“

Mülheimer DLRG appelliert: Nicht in die Fahrrinne schwimmen

Darüber hinaus bittet Spreitzer, die Begrenzung der Badezone einzuhalten. „In die Fahrrinne zu schwimmen, birgt immer Gefahr“, betont er. Die DLRG sei in Kontakt mit der Weißen Flotte, um eine gedrosselte Geschwindigkeit an der Badestelle zu erreichen. „Nichtsdestotrotz gibt es einen Sog und einen Wellenschlag, der gerade für die Kleineren schwierig einzuschätzen ist“, warnt Spreitzer.

Die Firma Prova wird immer mit mindestens einem Mitarbeiter vor Ort sein. Bei allen Sicherheitsaspekten möchte Dieter Vatheuer die Badegäste damit aber auch nicht abschrecken. „Man sollte in erster Linie Spaß haben im Wasser – und nicht nur Angst haben, dass etwas passiert.“