Neukirchen-Vluyn. Nach der Abberufung des Leiters der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen-Vluyn bleiben die Gemüter erhitzt. Bürgermeister Ralf Köpke nimmt Stellung.

In der umstrittenen Angelegenheit „Abberufung des Feuerwehr-Chefs Lutz Reimann“ meldet sich am Sonntag Bürgermeister Ralf Köpke zu Wort, um das politische Vorgehen noch einmal einzuordnen. „Wir befinden uns momentan in einer für alle Beteiligten schwierigen Ausnahmesituation. Ich habe großes Verständnis für die Sorgen und die Betroffenheit der Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen-Vluyn in Sachen Abberufung des Wehrleiters“, heißt es in seiner Mitteilung. Auch die durchgeführte Mahnwache vor dem Rathaus sei legitim und nachvollziehbar, äußert er Verständnis.

Einige „Äußerungen in der Presseberichterstattung zu dieser Aktion“ allerdings lassen ihn vermuten, „dass hier Sachverhalte nicht verstanden und korrekt dargestellt worden sind.“ Köpke weist in dem Zusammenhang erneut darauf hin, dass „der Wehrleiter nicht zuständig für die Einstellung und Entlassung städtischen Personals“ sei. In dem Personalauswahlverfahren, das schlussendlich zur Abberufung Reimann führte, ging es um die „Besetzung einer Personalstelle innerhalb der Stadtverwaltung und eben nicht bei der Freiwilligen Feuerwehr“, stellt Köpke erneut klar. Die Hoheit bei der Stellenbesetzung in der Verwaltung obliege dem Bürgermeister.

Wenn und soweit Herr Reimann tatsächlich der Meinung sein sollte, vorliegend in seinen Rechten verletzt worden zu sein, steht ihm der Rechtsweg offen
Ralf Köpke möchte augenscheinlich die Diskussion beenden.

Schon deshalb seien die in der Presse zitierten Aussagen des Löschzugführers Vluyn, Frank Essers, sachlich nicht haltbar. „Eine weitere zitierte Aussage, wenn diese denn so getätigt worden ist: ,Wenn jemand nicht fähig ist, wird er abserviert‘, stößt nicht nur auf Unverständnis, sondern macht mich fassungslos und mehr als betroffen. Dies ist nicht nur ein öffentlicher Angriff auf einen geeigneten und fachlich qualifizierten Bewerber, auch die Wortwahl verlässt den Boden jeder Sachlichkeit“, heißt es weiter. In diesem Zusammenhang weist Köpke ausdrücklich daraufhin, dass die fachliche Qualifikation, die Eignung des Bewerbers „auch durch Herrn Reimann im Rahmen des Auswahlverfahrens überhaupt nicht bestritten“ worden sei. Reimanns Ablehnung des Bewerbers basiere ausschließlich auf dem Umstand, dass der Bewerber sich im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Rat der Stadt Neukirchen-Vluyn vor Jahren einmal kritisch mit den Wünschen der Freiwilligen Feuerwehr auseinandergesetzt habe

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Köpke wirft den Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr vor, „Falschinformationen“ zu streuen, die in den sozialen Medien oftmals emotional bewertet würden. Dies führe bereits jetzt zu persönlichen Angriffen sowohl in Richtung der politischen Vertreter/innen im Rat als auch der Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Neukirchen-Vluyn.

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In der aktuellen Situation seien nun alle Beteiligten aufgerufen, zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren und Fehlinformationen zu unterlassen, um weiteren Schaden für die Betroffenen zu vermeiden, appelliert der Bürgermeister.

Der Bürgermeister spricht von „Stimmungsmache“

Abschließend wird Köpke deutlich: „Wenn und soweit Herr Reimann tatsächlich der Meinung sein sollte, vorliegend in seinen Rechten verletzt worden zu sein, steht ihm der Rechtsweg offen. Die Rechtsprechung obliegt in Deutschland weiterhin den Gerichten, nicht der Stimmungsmache oder den sozialen Medien.“

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