Moers. Zwei Bündnisse in Moers riefen zur Demonstration gegen eine AfD-Veranstaltung auf. Zahlreiche Demonstrierende waren vor Ort. So war die Stimmung.
„Ihr seid hier nicht erwünscht, AfD verzieht euch“, „Ganz Moers hasst die AfD“, „Kein Sekt für Nazis“, „Gegen Hass und rechte Hetze“ und „Wir brauchen keinen braunen Müll“ waren die deutlichen Sätze, die Pfingstsamstag an der Steinstraße zu hören und auf Transparenten zu lesen waren. Der Bunte Stammtisch Moers und das Aktionsbündnis „Moers ist bunt, nicht braun“ riefen unter dem Motto „Gesicht zeigen gegen die AfD-Propagandashow“ zur Demonstration auf. Bei Sonnenwetter demonstrierten 200 Menschen jeden Alters und Herkunft gegen die Partei AfD (Alternative für Deutschland).
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Diese führte auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Königlichen Hof eine Veranstaltung anlässlich der Europawahl durch. In der ersten Stunde fanden sich auf AfD-Seite rund 20 Leute ein. Eingeladen waren der AfD-Europawahlkandidat Hans Neuhoff und die Bundestagsmitglieder Kay Gottschalk und Stefan Kreuter. „Gottschalk rief in Krefeld zum Boykott türkischer Geschäfte auf. Kreuter verglich Merkel mit Hitler“, betonte Rednerin Birgit Leyendecker vom Bunten Stammtisch Moers. „Geldwäsche, Gerichtsprozesse, Landesverrat und Spionage – dafür ist die AfD bekannt.“
AfD wirbt in Moers mit „Deutschland? Aber normal“
Bildungsferne AfD-Wählende würden ihr „Hakenkreuz auf dem Wahlzettel machen“. Hassobjekt seien Migrantinnen und Migranten. Die AfD nehme die Vorbildfunktion nicht genau: „Von Forderungen, dass Homosexuelle ins Gefängnis sollen bis zu 28 AfD-Politikern, die in erster Instanz verurteilt wurden, etwa für Faustschläge und Rasen mit dem Auto in Gegendemonstrierende.“
Auf AfD-Seite warb man mit dem Slogan „Deutschland? Aber normal“. Wie Normalität definiert ist, wurde nicht deutlich. „Für Einigkeit, Recht und Freiheit“ spielte aus den Musiklautsprechern. „Wir sind hier, um euch zu bekehren. Ein Migrant kostet 2000 Euro im Monat“, skandierte der Weseler AfD-Kreisvorsitzende Ludwig Hahn. „Die meinen, die Welt muss bunt sein, aber dann müssen sie selbst bezahlen.“ Sei die Waschmaschine kaputt, müsse man sie selbst kaufen. „Bei Migranten zahlt der Staat.“ Ein Passant entgegnete auf diese AfD-Ausführungen „Pfui“.
Bündnisse in Moers rufen zur Europawahl auf
„Wir bleiben so lange bis die AfD heute geht“, sagte Hajo Schneider von „Moers ist bunt, nicht braun“. Auch Guido Leyendecker vom Bunten Stammtisch betonte die Relevanz örtlicher Demokratiearbeit: „Eines unserer Anliegen war, dass Moerser Lokalitäten der AfD keine Auftrittsplattform bieten. Das haben wir nahezu erreicht.“ Dem Statement von Leyendecker schlossen sich die Vielfalt-Befürwortenden applaudierend an: „Geht bitte wählen und überlasst rechtsextremen Parteien nicht Europa.“