Kamp-Lintfort. Die Stadt wird den Tierpark Kalisto nicht mit 50.000 Euro unterstützen. Die Betreiber wollen das Geld nicht. Wieso der Antrag nicht umsonst war.
Am Ende hat die CDU ihren Antrag wieder zurückgezogen. Sie wollte, nachdem das Kalisto per Pressemitteilung auf finanzielle Engpässe hingewiesen hatte, quasi „Soforthilfe“ leisten und den Tierpark jährlich mit 50.000 Euro unterstützen. Der Antrag dazu stand nun im Rat auf der Tagesordnung. Schöne Geste, sicher. Denn alle Fraktionen im Rat am Dienstag waren sich einig, wie wertvoll das Kalisto für die Stadt ist. „Ein Juwel“, hieß es vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Simon Lisken etwa.
Aber: Schnell hatte das Betreiber-Ehepaar Winkendick von sich aus erklärt, dass es auch weiterhin finanziell eigenständig arbeiten will und keine städtischen Geldzuweisungen wünscht. Man kann es eine etwas unglückliche Kommunikation nennen, die dazu führte, dass manchem Kamp-Lintforter die Sorgenfalten auf der Stirn standen, der beliebte Freizeit-Park könne vor dem Aus stehen. Aber nach einem klärenden Gespräch mit den Betreibern war auch Lisken klar: „Es ist nicht fünf vor 12.“
Finanzielle Eigenständigkeit war Voraussetzung
Grünen-Fraktionschef Johannes Tuschen konnte sich in dem Zusammenhang eine Spitze gegen Lisken nicht verkneifen: „In ihrer Haushaltsrede sprachen Sie von einer desolaten Finanzlage. Und dann wollten Sie hier mal eben 50.000 Euro raushauen?“ SPD-Fraktionschef Norbert Thiele erinnerte daran, dass schon in Zeiten vor der Laga klar war, dass es eine Voraussetzung für den Bau des Kalisto sein sollte, dass die Betreiber auf eigenen Füßen stehen sollten.
Etwas Gutes hat es doch
Eines aber hat diese Null-Nummer vor allem dem Ehepaar Winkendick gebracht: Wenn es wirklich mal richtig hart auf hart kommen sollte, dann dürfte sich schnell wieder eine Fraktion finden, die einen solchen Antrag auf Unterstützung erneut stellt. Wie viel Rückendeckung das Kalisto in der Politik hat, ist deutlich geworden. Und dann kann auch ein unnötig gestellter Antrag am Ende doch nützlich sein.