Neukirchen-Vluyn. Neue Entwicklungen auf früherem Zechenareal: Nach dem Rückzug eines Investors bekommt nun die Stadt ein Kaufangebot. Was dort außer Gastro geht.

Es ist lange Zeit ruhig gewesen um die Entwicklung der Süd-Ost-Fläche auf Niederberg. Zuletzt hatte dort Jürgen Tempelmann mit seiner Ruhrstadt-Stiftung eine kleines CreativQuartier schaffen wollen, mit Gastronomie, mit einem Lebensmittelmarkt, Start-ups, mit Möglichkeiten zum Arbeiten und für Kultur. Eigentlich ein schönes Konzept und zwischendurch schien es auch, als würden bald die Bagger kommen. Im Frühjahr 2022 kristallisierte sich allerdings heraus, dass aus den Plänen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit doch nichts wird. Nun gibt es neue Hoffnung für die Entwicklung der Fläche.

In den neuen Überlegungen spielt die Stadt selbst eine nicht unerhebliche Rolle. Nach NRZ-Informationen soll es ein Kaufangebot seitens der Eigentümerin der Fläche, der RAG Montan Immobilien, an die Stadt geben. In Rede soll eine Summe von rund drei Millionen Euro stehen. Grundlage dafür ist offenkundig ein neues Gutachten für die Fläche, die südlich der Niederrheinallee gelegen ist.

Auch Event und Gastronomie bleiben ein Thema auf Niederberg

Insgesamt hat das Grundstück eine Größe von rund 127.000 Quadratmetern. Anders als in den bisherigen Überlegungen wird neuerdings offenbar auch das Thema Wohnen für diesen Teil des ehemaligen Zechengeländes in Betracht gezogen; zumindest für Teile des Areals. Hier werden barrierefreies Wohnen und alternative Wohnformen ins Gespräch gebracht. Ehedem war die Errichtung von Wohnhäusern lediglich für die Quartiere auf der Nordseite angedacht. Die Grundstücke dort sind in den vergangenen Jahren seit Beginn der Vermarktung wie warme Semmeln weggegangen. Entstanden ist ein ansehnliches Quartier.

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Als Ansiedlungen mit großem Potenzial auf der Süd-Ost-Fläche werden nach Informationen dieser Redaktion aber auch weiterhin Einzelhandel, Gastronomie, Kultur, Event- und Freizeiteinrichtungen gesehen. Zudem wird offenbar über die Ansiedlung medizinischer und pflegerischer Einrichtungen nachgedacht.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Fläche auf Niederberg

Sollte die Stadt auf das Kaufangebot eingehen, wären verschiedene Möglichkeiten denkbar; unter anderem könnte sie das Gelände zwischenerwerben und später an einen Investor veräußern, der das Areal entwickelt. Sollte sie das nicht tun, müsste die RAG MI sich wieder direkt mit einem Investor ins Benehmen setzen, der die Fläche entweder entwickelt oder nicht.

Die RAG MI hatte noch im Frühjahr 2022 das gesamte Projekt Niederberg als eines der Vorzeigeprojekte des Essener Unternehmens bezeichnet.

Das Quartier

Jürgen Tempelmann hatte sein Konzept im Sommer 2019 vorgestellt. Vorbild war ein Projekt in Dorsten. Dort hat der Investor erfolgreich das CreativQuartier auf der Zeche Fürst Leopold entwickelt, insgesamt auf 140.000 Quadratmetern ein großes CreativRevier geschaffen. Im Frühjahr 2022 wurde deutlich, dass eine kleine Version auf Niederberg unwahrscheinlich wird.