Moers. Alles begann mit einem Bratwurst-Video im Baumarkt. Heute hat Markus Grimm über 80.000 Tiktok-Follower - und seine eigene Wurst. Wo es sie gibt.

Markus Grimm ist schon da. Hoody, Motiv-Shirt drunter. Cappy auf dem Kopf. Tach auch. Auf dem Tisch steht eine Cola. Wir sind im Grafschafter Wirtshaus am Kastellplatz. Wo auch sonst? Denn: Hier gibt es seine Wurst. „Markus Grimms Käsebratwurst mit ordentlich Käse und leichter Schärfe, legt sich geschmeidig auf Rahmwirsing mit Sahnesoße und Kartoffelstampf“ - so steht es auf der Speisekarte. Eine Kreation von Timo Wiesel, dem Küchenchef.

Aber von vorn. Dass Markus gerne kocht, ist seinen tausenden Followern bekannt. In den sozialen Netzwerken hat er schon früher seine abendlichen Kreationen gepostet. Pandemiebedingt hat seine Food-Ausrichtung an Fahrt aufgenommen. Nun hat er seine eigene Wurst-Kreation. Die Wurstfluencer-Karriere des früheren Nu-Pagadi-Mitglieds hat in einem Baumarkt begonnen. In das Heimwerker-Paradies hatte ihn seinerzeit sein Mann geschleppt. Und weil nicht nur Liebe durch den Magen geht, sondern sich ein Baumarkt-Besuch mit einer Bratwurst in der Hand auch kulinarischer gestalten lässt, hat Markus am Imbiss vor dem Geschäft zugeschlagen - und das Video auf Tiktok gepostet.

Die Wurstfluencer-Karriere begann im Moerser Baumarkt

In diesem sozialen Netzwerk hat der Liedermacher, Moderator, Musikjournalist und Autor mehr als 80.000 Follower; also Menschen, die sich regelmäßig seine Beiträge anschauen. Und so sollte es nicht lange dauern, bis die ersten Kommentare kamen, er möge die Bratwurst vor dem Baumarkt x oder an der Ecke y probieren, und überhaupt gebe es die beste Wurst gegenüber vom Supermarkt z.

Den Auftrag seiner Community hat Markus Grimm selbstverständlich ernst- und angenommen und sich durch die Bratwurstwelten der Region probiert. Hashtag Wurstfluencer. Und dann kam, was kommen musste: der Kommentar „Du brauchst deine eigene Wurst.“ Das war die Lösung!

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Also hat Markus sich mit Benjamin vom Online-Gewürzshop Spice-Bude zusammengetan, um das perfekte Gewürz für seine Käsebratwurst zu entwickeln. „Der Hauptbestandteil sind Tomatenchips“, verrät der Moerser Wurstfluencer. Ein hoher Anteil Cheddar ist auch mit drin. Zusammen mit einer spezialisierten Metzgerei wurden die erste Prototypen produziert und in Stuttgart bei der Internationalen deutschen Grill- & BBQ- Meisterschaft vorgestellt. Mit Erfolg. Die Käsebratwurst kam gut an. „Ein abgefahrenes Mundgefühl“, schwärmt der Wurstfluncer von seiner Kreation.

Im Folgenden war es wieder Markus Grimms Mann Ben, der für den nächsten Schritt gesorgt hat. Man müsse es mit der Wurst auf die Empfehlungskarte des Grafschafter Wirtshauses schaffen, hat er gesagt. Um es kurz zu machen: Es ist nicht bei der Empfehlungskarte geblieben; der Küchenchef hat gezaubert - das Gericht hat seinen festen Platz bekommen.

Derzeit gibt es im Grafschafter Hüttenzauber noch mehr Wurstfluencer-Köstlichkeiten. Bis Weihnachten können sich Besucherinnen und Besucher des Weihnachtsmarktes und solche, die am Rande schlendern, in der Hütte mit speziellen Hotdogs versorgen. Neben der Wirtshaus-Edition mit Sauerkraut und Röstzwiebeln gibt es den Asia-Style mit Rotkohlsalat und Sesam oder für jene, die es ganz scharf mögen, den Hothotdog mit Jalapenos und Frischkäse.

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Eine erstaunliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass es von der ersten Idee bis zur eigenen Wurst nur drei Wochen gedauert hat. „Ich arbeite mit Könnern zusammen“, freut sich das Moerser Multitalent.

Moers bedeutet für Markus Grimm innere Ruhe

Dass dem heute 44-Jährigen ein kreativer Weg bevorstehen würde, ist sicherlich schon früh deutlich geworden. Schon im Kindesalter stand Markus auf der Bühne, hat als Jugendlicher erste Lieder geschrieben. 2004 dann die Popstars-Karriere mit der Band Nu Pagadi, die allerdings nach wenigen Monaten beendet war. Unter dem Namen „Grimm trifft Grimm“ touren Markus und Michael Grimm mit den Märchen ihrer Vorfahren durch die Lande. „Es ist alles sehr natürlich gewachsen“, sagt Markus Grimm über die Entwicklung. Das Thema Food habe ihn zuletzt immer begleitet.

Zurück im Wirtshaus. „Das ist alles Entertainment“, erklärt Markus Grimm. Die sozialen Netzwerke bieten ihm hier jede Menge Möglichkeiten. Mit Tiktok hat der Moerser quasi seinen eigenen Sender. Dazu gehört die Kommunikation vielen Tausend Menschen, die ihm auf seinen Kanälen folgen. Und was bedeutet Moers für ihn? „Moers ist für mich innere Ruhe“, sagt Markus. „Hier ist meine Heimaterde. Das ist einfach Liebe.“