Moers. Jeden Oktober verwandelt die Familie van den Berg ihr Eigenheim in ein Haus des Schreckens. Wie ein Kettensägenkostüm für Aufregung sorgte.

Spinnen, Skelette, Gräber und blutige Gestalten, die einen abgetrennten Schädel in der Hand halten oder sogar ganze Körper grillen. Das und noch vieles mehr gibt es bei der Familie van den Berg aus Meerbeck zu sehen. Sie verwandeln ihr Eigenheim jeden Oktober für Halloween in ein wahres Grusel-Haus.

„Ich hatte schon immer ein Faible für Horrorfilme“, erinnert sich Claudia van den Berg. „Vor einigen Jahren bin ich zur Halloween-Zeit mal nach Amerika gereist, wo es groß gefeiert wird.“ Die Stimmung sowie die dekorierten Häuser und Verkleidungen haben die 40-Jährige fasziniert. Vor ungefähr fünf Jahren ist dann ihr Mann ins Haus am Uranusring in Meerbeck gezogen. „Und da habe ich ihn irgendwie mit meinem Faible für Halloween angesteckt“, so Claudia weiter. „Da hat er dann auch angefangen, kleinere Deko-Sachen zu bauen.“

Einen Großteil der Dekoration für ihr Halloween-Haus in Moers fertigt Thomas van den Berg selbst an

Heute arbeitet das Ehepaar zwar an einer Schule. „Thomas ist aber ursprünglich Handwerksmeister“, erklärt Claudia. Einen Großteil der Deko stellt er daher selbst her. Dafür fängt er bereits im Spätsommer mit seinen Bastelprojekten an. Die riesige Spinne, die sich beispielsweise auf ihrer Garage befindet, hat Thomas aus Bauschaum hergestellt. Die Beine bestehen aus Rohren. Aber auch Gips verwendet er für die Dekoration, beispielsweise bei den Gräbern. Einige Stücke leuchten sogar im Dunkeln, so auch die Augen der Spinne. „Da steckt so viel Mühe drin und er macht es, um mir eine Freude zu bereiten“, betont Claudia.

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Sie hat allerdings nicht nur ihren Mann mit der Halloween-Dekoration „angefixt“. Auch die Nachbarn des Ehepaars bestücken ihre Häuser mit schaurig schönen Blickfängen. „Einige machen mit und dekorieren ihre Häuser und Vorgärten. Andere nicht, sie stellen uns aber zum Teil ihre Vorgärten zur Verfügung, um Dekorationen von uns aufzustellen“, so Claudia.

Zu Halloween lässt sich die Familie aus Moers zusammengehörige Kostüme einfallen

Gemeinsam mit ihren Nachbarn organisieren sie jedes Jahr auch eine Halloween-Party. „Da kann jeder aus dem Viertel kommen, der möchte. Wir feiern gemeinsam mit unseren Familien und Freunden.“ Natürlich dürfen zu den Halloween-Feiern auch die passenden Kostümierungen nicht fehlen. „Im ersten Jahr waren mein Mann und ich als Vampire verkleidet. Im Jahr darauf, als ich schwanger war, habe ich mich als Zombie-Braut verkleidet. Durch Puppenteile, die ich an mein Kostüm befestigt habe, sah es so aus, als würde ein Baby aus meinem Bauch kommen“, erinnert sich Claudia und lacht. „Mein Mann war natürlich als Zombie-Bräutigam verkleidet.“

In den Jahren nach der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes Tamo (2) haben sie ihn sofort mit in ihre Kostümierungen eingebunden. „Wir versuchen immer ein Familienkostüm zu finden. Wir haben uns schon als Wikinger verkleidet. Im letzten Jahr sogar als Film-Mörder. Unser Sohn war als „Chucky, die Mörderpuppe“ verkleidet und ich als der Clown aus dem Film Es. Mein Mann war ein Kettensägenmörder.“ Mit seiner Kostümierung hatte er auch einige in der Nachbarschaft erschreckt. „Wir hatten eine Nebelmaschine im Baum vor unserem Haus aufgestellt. Mit der Kettensäge, natürlich keine funktionierende, kam er aus dem Nebel heraus“, erinnert sich die 40-Jährige. Die Kettensäge hätte sogar Geräusche gemacht und nach Benzin gerochen.

Anfang Oktober fängt das Ehepaar mit der Dekoration ihres Halloween-Hauses in Moers an

Nicht nur bei ihren Kostümen lässt sich das Ehepaar stets etwas Neues einfallen. Auch bei ihrer Dekoration versuchen sie jedes Jahr etwas anderes zu machen. „Es kommt immer mehr dazu.“ Mit der Dekoration ihres Hauses fangen die beiden bereits Anfang Oktober an, damit bis Halloween auch alles angebracht und aufgestellt ist. Mittlerweile hat sich das ganz schön rumgesprochen. „Wir haben viel Laufkundschaft, die sich das Spektakel anschauen will und Fotos machen.“ Und auch Kinder würden gerne kommen, um sich das Grusel-Haus anzuschauen und die Dekorationen mal anzufassen. „Sogar die Müllabfuhr hat hier schon gehalten und mit unseren Installationen Fotos gemacht“, so Claudia.

Nach Halloween ist der Spaß dann aber wieder vorbei, und die Dekoration wird vorerst bis zum nächsten Jahr im Keller verstaut. „Es ist schon schade, wenn man alles wieder abnehmen muss. Vom Aufbau bis zum Abbau geht die Zeit dann doch immer wieder schnell rum. Es ist aber wieder jedes Jahr aufs Neue ein Event“, betont die 40-Jährige.