Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn/Moers. Landwirte aus Kamp-Lintfort, Moers und Neukirchen-Vluyn geben leckere und kreative Tipps zur Kürbisverarbeitung. Was das Gewächs derzeit kostet.

Wer da meint, Kürbis sei nur für die Suppe gut, der irrt gewaltig. Das runde Gemüse bietet neben der Verwertung in der Küche zahlreiche Möglichkeiten fürs herbstliche Dekorieren und lässt sich auch von gruselbegeisterten Bastlern für Halloween gut verarbeiten. Die Ernte ist durchschnittlich, wenn auch einige wie ein Produzent in Kamp-Lintfort diesmal etwas Pech hatten. Die feuchte Witterung machte Landwirt Norbert Klanten einen Strich durch die Rechnung. Eigentlich produziert er das Gemüse für seinen Wickrather Bauernladen selbst, doch: „Die Schnecken haben leider viele Pflänzchen aufgefressen“, berichtet Klanten. Vor allem die kleinen Zierkürbisse fehlten daher. „Zum Basteln für Halloween gibt es aber mehr als genug.“

Moerser Hofladenbesitzerin empfiehlt unter anderem: Hokkaido auf dem Backblech

Über die zahlreichen Verwendungen von Kürbis weiß Petra Wessels von Schwafheimer Hofladen an der Dorfstraße 81 Bescheid. Butternut-, Hokkaido-, Muskat- oder Mikrowellen-Kürbis, so die beliebtesten Sorten, eigneten sich besonders gut zum Kochen. „Die kleinen Mikrowellen-Kürbisse beispielsweise mit Hack oder Frischkäse füllen, den Deckel wieder drauf und dann ab in den Backofen. Lecker!“ Eine schnelle und köstliche Beilage sei zudem in Spalten geschnittener Hokkaido zusammen mit Wintergemüse auf dem Backblech.

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Zierkürbis hat es der Chefin ebenfalls angetan. „Bischofsmützen“, die oben einen Kranz aus runden Kugeln bildeten, lege man in einen Weidenkranz oder in einen Efeukranz aus dem Garten. „Und in einer langen Schale auf dem Tisch sehen kleine Kürbisse zusammen mit Erika, Moos und Zierpaprika ganz besonders schön aus.“ Auch im Schnitzen von Kürbis ist die Schwafheimerin geübt. „Am besten, man besorgt sich ein preiswertes Set im Internet. Denn mit Küchenmessern schnitzt es sich nicht sehr gut. „Ich selbst habe auch immer einige fertige Exemplare für die Kundschaft parat“, bekundet Wessels.

Inhaberin Petra Wessels zeigt einen großen Kürbis aus ihrem Schwafheimer Bauernlädchen in Moers.
Inhaberin Petra Wessels zeigt einen großen Kürbis aus ihrem Schwafheimer Bauernlädchen in Moers. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Neukirchen-Vluynerin baut Kürbis in Demeter-Produktion an

Kleiner Tipp: Mit einer Klebepistole und Blättern zaubere man dem Kürbisgesicht sogar noch eine Frisur. „Leider ist ein geschnitzter Kürbis nur ein paar Tage haltbar, er fault. Daher nicht zu früh mit dem Schnitzen anfangen“, rät die Hofladen-Chefin. Wer’s übrigens gerne biologisch, ökologisch oder aus Demeter-Produktion mag, ist im Laden Naturkost Toschki an der Nieper Straße 86 in Neukirchen-Vluyn an der richtigen Adresse. Hokkaido (gut zum Kochen, weil ohne Schale) und andere Sorten gibt es auch dort.

„Wir bauen Kürbis selber in Demeter-Produktion an“, berichtet Trude Karrenbauer. Nach dem Frost werde er gesät. „Er braucht den ganzen Sommer, bis er erntereif ist.“ Auch am Stand auf dem Moerser Wochenmarkt, wo man freitags stehe, finde Speisekürbis immer mehr Liebhaber, weiß die Fachfrau. Die Preise für Kürbis bleiben nach Aussage der Händler dieses Jahr stabil. Kleine Exemplare zum Dekorieren gibt es schon ab 50, 60 Cent, die ganz Großen je nach Sorte für 10 bis 15 Euro. Das Kilo Speisekürbis bekommt der Kunde im Bioladen ab 2,50 Euro, in den übrigen Geschäften bietet man Hokkaido ab etwa ab 2 Euro an.