Moers. Zum Thema Sanierungen erhält Haus und Grund Grafschaft Moers einige Anfragen – eins beschäftigt die Eigentümer jedoch am meisten. Die Gründe.

Wie heize ich richtig, welche Alternative gibt es zu Öl und Gas und was mache ich, wenn meine Heizungsanlage kaputtgeht? Diese und ähnliche Fragen gehen bei Haus und Grund Grafschaft Moers ein. Nachfragen zum Thema Sanierungen gehen hier regelmäßig ein.

„Grundsätzlich haben die Leute in den letzten 15 Jahren schon einiges gemacht“, sagt Markus Kruse, Geschäftsführer von Haus und Grund Grafschaft Moers. „Wir bekommen aber insbesondere im Bereich der Mietwohnungen verstärkt Anfragen zu dem Thema.“

Moerser Immobilieneigentümer machen sich Gedanken, wie sie zukünftig heizen sollen

Ergebnisse des NRZ-Immobilien-Checks zeigen, dass in Moers 26 Prozent, in Kamp-Lintfort 40 Prozent und in Neukirchen-Vluyn 46 Prozent der Befragten den Sanierungsbedarf ihrer Häuser mit ,mittelmäßig’ einschätzen. Einen hohen bis sehr hohen Bedarf sehen in Moers hingegen 7 Prozent, in Kamp-Lintfort 9 Prozent und in Neukirchen-Vluyn 12 Prozent der Befragten.

Die Nachfrage an Sanierungen führt Kruse unter anderem auf das Gebäudeenergiegesetz zurück. „Die Vermieter machen sich seitdem vermehrt Gedanken darüber, wie sie zukünftig heizen sollen.“ Eine Alternative für Öl- und Gasheizungen ist die Fernwärme. Dafür muss das Gebäude jedoch in einem Anschlussgebiet liegen. „Dann gibt es noch die Möglichkeit, eine Wärmepumpe einzubauen. Das ist für Vermieter jedoch mit höheren Kosten verbunden als die Fernwärme“, betont der Geschäftsführer. „Da sagen uns die Vermieter auch teilweise, dass sie ihr Haus direkt verkaufen können, weil die Kosten für sie zu hoch sind.“

Interesse an Sanierung für Heizungen ist bei den Moersern durch das Gesetz zur Aufteilung der Kohlendioxidkosten gestiegen

Die meisten Anfragen, die Haus und Grund Grafschaft Moers erhält, betreffen jedoch die Frage, was man machen kann, wenn die Heizungsanlage kaputtgeht. „Da empfehlen wir, einen Energieberater aufzusuchen“, so Kruse. „Gerade wenn es um den Bereich für Förderungsmaßnahmen geht, ist ein Sanierungsfahrplan eines Energieberaters erforderlich.“

Das Heizungsgesetz ist selbstverständlich nicht der einzige Grund für das Interesse an Sanierungen. Kruse: „Das Gesetz zur Aufteilung der Kohlendioxidkosten hat erneut auf das Thema aufmerksam gemacht.“ Seit 2021 wird für das Heizen mit Öl und Gas eine CO2-Abgabe erhoben. Die musste bisher aber nur der Mieter zahlen. Seit dem 1. Januar 2023 werden jedoch auch die Vermieter an den CO2-Kosten beteiligt. Dabei gilt grundsätzlich: Je schlechter die Fassade gedämmt ist, je älter die Heizung oder die Fenster sind, desto mehr Energie wird zum Heizen benötigt und desto höher sind die CO2-Kosten. „Viele Vermieter machen sich deshalb Gedanken, wie sie ihr Haus ertüchtigen können, damit der Anteil der Kosten, die sie übernehmen müssen, nicht zu groß wird“, betont Kruse.

Moerser Vermietern ist sparsames und effizientes Heizen durch Mieter wichtig

Die Aufteilung, wie viele Kosten der Mieter übernehmen muss und wie viele der Vermieter, erfolgt bei Wohngebäuden in Abhängigkeit des CO2-Ausstoßes pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Die Vermieter ermitteln die CO2-Kosten und den Verteilungsschlüssel im Zuge der jährlichen Heizkostenabrechnung.

„Grundsätzlich resultieren 80 Prozent der Kosten aus dem Nutzerverhalten der Mieter“, erklärt Kruse. Daher ist seinen Mitgliedern vor allem wichtig, wie ihre Mieter sparsam und effizient heizen können, um so auch die Kosten für sie als Vermieter möglichst gering zu halten.