Moers. Ratten gibt es in jeder Stadt - auch in Moers. Doch wer ist für die Bekämpfung zuständig? Und was kann man tun, damit sie nicht zur Plage werden?

Ratten bleiben – leider – ein Thema in Moers. Zwar gibt es laut Mitteilung von Stadtverwaltung und Enni Stadt & Service zurzeit keinen Schwerpunkt im Stadtgebiet, doch werden nach wie vor Ratten von Anwohnerinnen und Anwohnern gemeldet. Die Anzahl der Meldungen sei auf „konstant hohem Niveau“.

Im vergangen Jahr sei das Ordnungsamt 79 Meldungen über Rattenbefall nachgegangen, in diesem Jahr seien es bisher 68 überprüfte Meldungen, schreibt Stadtpressesprecher Klaus Janczyk auf eine NRZ-Anfrage. Nicht dokumentierte telefonische Beratung bei Rattenbefall kämen hinzu. Janczyk weiter: „Besonders betroffene Stadtteile können wir aktuell nicht ausmachen. Auch die Bereiche Wilhelm-Schroeder-Straße und Kautzstraße scheinen kein aktueller Häufungspunkt zu sein.“

Die Rattenplage war schlimm

Das war schon einmal anders. In unregelmäßigen Abständen etwa lockt etwa in der Kautzstraße wilder Müll Ratten an. Vor fünf Jahren waren zudem die Kanalisation und Privatgrundstücke an der Wilhelm-Schroeder-Straße stark von Ratten befallen. In beiden Fällen sorgten Kammerjäger dafür, dass die Anzahl der Tiere schnell und deutlich abnahm.

Während im öffentlichen Raum die Stadt und die Enni für den Kampf gegen die Ratten zuständig sind, müssen auf Privatgrundstücken die Eigentümerinnen und Eigentümer für die Kosten aufkommen. Das kann teuer werden, rund 400 Euro hat in einem Fall der Kammerjäger-Einsatz auf einem privaten Grundstück 2018 gekostet.

Die Enni Stadt & Service erreichen Woche für Woche Hinweise auf Ratten im Kanalnetz. Oft sind es bekannte Stellen, an denen die Enni zum Einsatz kommt, manchmal tauchen die Tiere aber auch an neuen Stellen auf, wie Abteilungsleiter Frank Büser mitteilt. Büser weiter: „Für diese Daueraufgabe haben wir uns im Haus besonderes Fachwissen angeeignet. Dies in ein dauerhafter Bearbeitungsprozess, bei dem wir das Vorkommen und die Entwicklung von Rattenpopulationen stets im Auge haben.“

Wo Ratten sich am wohlsten fühlen

Das öffentliche Kanalnetz werde je nach Befall standort- und funküberwacht. Zur Bekämpfung setze Enni elektronische Schlagfallen ein, die auf Wärme und Bewegung reagierten. Ebenso würden wasserdichte Köderboxen verwendet. Auf öffentlichen Flächen kämen in Zusammenarbeit mit einem Dienstleistungsunternehmen Köderboxen zum Einsatz.

Zu den bekannten Ratten-Schwerpunkten in Moers schreibt Büser: „Im Stadtgebiet haben wir besonders den Bereich um den Königlichen Hof, den dortigen See und den hier jeweils angrenzenden Stadtgraben im Blick. Im Schlosspark stellen wir vermehrt Ratten dort fest, wo sich Menschen länger aufhalten, insbesondere an Spielplätzen.“ Die meisten Ratten würden dort vorkommen, wo „Menschen Lebensmittel achtlos entsorgen oder für Wildvögel Futterstationen“ aufstellen. Denn Ratten fräßen gerne Körner.