Moers/Kamp-Lintfort. Über Wochen hat der achtjährige Kamp-Lintforter Geld gespart, um es dem Moerser Tierheim zu übergeben. Was hinter der besonderen Spende steckt.

Normalerweise kauft sich der achtjährige Elias Minten von seinem Taschengeld Fußballkarten, die er dann mit seinen Freunden tauschen kann. Diesmal aber hat er die zehn Euro, die er sich über mehrere Wochen mühsam zusammengespart hat, an das Tierheim in Moers gespendet. „Wir waren total gerührt, denn ein ganzes Monatstaschengeld ist einfach viel Geld“, schreibt das Moerser Tierheim auf seiner Facebook-Seite in einem Beitrag, in dem es sich bei dem Achtjährigen bedankt. Dort zu sehen sind die 10 Euro, die der junge Kamp-Lintforter gespendet hat, sowie ein Bild, das er dem Tierheim überreicht hat. Darauf: Ein Haus, auf dem „new home“ steht, sowie eine Katze und ein Hund – seine Lieblingstiere, wie er im Gespräch mit der Redaktion erzählt.

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Wie er auf die Idee gekommen ist, sein Taschengeld zu spenden? „Ich habe mit einem Freund gewettet: Wenn ich eine gute Note in der Mathearbeit schreibe, dann spende ich das Geld an den Tierschutz“, erklärt er. Mama Miriam hatte die Idee ihres Sohnes zunächst nicht ernst genommen. Als er mit der ersten eins in Mathe – „und es war sogar die einzige eins in der Klasse“, betont er – nach Hause kam, „ließ er einfach nicht locker und wollte das Geld unbedingt ans Tierheim spenden“, erinnert sich Minten. Dabei habe er zehn Wochen gebraucht, um das Geld überhaupt zusammenzubekommen. „Elias bekommt einen Euro pro Woche“, erklärt seine Mutter. Für gute Noten erhalte er kein Extra-Geld.

Bezug zum Tierheim Moers bestand bereits länger

Der Bezug zum Tierheim in der Nachbarstadt sei bereits seit Längerem gegeben. „Es ist bei uns beiden schon Tradition geworden, dass wir uns jedes Jahr an der Wunschbaumaktion des Tierheims beteiligen“, erklärt Mama Miriam. Außerdem suchen die alleinerziehende Mutter und ihr Sohn derzeit nach einem tierischen Familienmitglied über die Moerser Auffangstation. Eine Katze soll es werden. Zudem haben die beiden im vergangenen Jahr das Sommerfest besucht und an einer Führung durch das Moerser Tierheim teilgenommen. Zu dieser wurden die beiden Kamp-Lintforter prompt erneut eingeladen, nachdem Miriam auf Wunsch ihres Sohnes Kontakt zum Tierheim aufgenommen hatte, um die Spenden übergeben zu dürfen.

„Wir haben vorher noch Futter für die Tiere besorgt. Elias hat darauf geachtet, dass es nur gesunde Leckerlis waren. Er war so stolz“, erinnert sich die Mutter. Selbst als sie ihm noch einmal angeboten habe, die Spende zu übernehmen, damit er sein Taschengeld behalten konnte, lehnte der Achtjährige ab. Er habe es als seine Belohnung der guten Note betrachtet, den Tieren helfen zu können.

Junger Kamp-Lintforter hatte schon immer ein Herz für Tiere

Dass er ein Herz – vor allem für große und kleine Vierbeiner – hat, zeigt sich auch im Umgang mit den Hunden seiner Oma, bei der er öfter zu Besuch ist. Liebevoll streichelt er das Fell von Comet und Findus. Hunde, Katzen und Co. seien dem Drittklässler immer schon wichtig gewesen, betont Mama Miriam: „Elias ist mit Tieren groß geworden.“ Später einmal möchte er auch gerne Bauer werden, verrät er, „oder Fußballer“. Doch bis das soweit ist, habe er noch einige Klassenarbeiten zu schreiben. Ob er sich vorstellen könnte, noch einmal zu spenden? Er zuckt mit den Schultern und erklärt: „Die Deutscharbeit habe ich auch schon geschrieben. Da habe ich jetzt aber erstmal keine Wette drauf abgeschlossen.“