Moers. Ein schwer kranker Junge aus Afghanistan hat im Moerser Bethanien Krankenhaus endlich Hilfe gefunden. Das ist seine Leidensgeschichte.

Ein Beinbruch durch einen Sturz von einer Mauer, der sich entzündete, war der Beginn der Leidensgeschichte des kleinen Aarian (Name geändert) aus Afghanistan. Der Neunjährige wurde im September von Dr. Christan Illian, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie & Orthopädie am Krankenhaus Bethanien in Moers, erfolgreich operiert und kann bald die Heimreise antreten.

Bereits zwei Operationen in einem afghanischen Krankenhaus hatte Aarian hinter sich, als er ins Friedensdorf International in Oberhausen kam. Hier werden Kinder aus Kriegs- und Krisenregionen während ihrer medizinischen Behandlung in Deutschland betreut. Seit vielen Jahren kooperiert die Hilfsorganisation unter anderem mit dem Krankenhaus Bethanien. Nach einer der Operationen in Afghanistan hatten sich die Wunde und der Knochen an Aarians Bein durch einen multiresistenten Keim entzündet. Die chronische Knochenentzündung befiel unter anderem die Wachstumsfuge des Unterschenkels, was zu einer groben Fehlstellung und Verformung des Beines führte.

Schwierige OP im Moerser Bethanien Krankenhaus: Wunde ist schnell verheilt

In einer ersten Operation durch Dr. Illian im Juni dieses Jahres wurde Aarians entzündeter Knochen unter anderem mit einem Antibiotikastab versorgt. Dieser wurde in den entzündeten Beinknochen gelegt. Die Medikamente sollten dafür sorgen, dass die Entzündung zurückgeht und sich der Knochen wieder beruhigt. Genau das war bei Aarian sehr schnell der Fall. Zusätzlich wurde der Knochen mit einem sogenannten Fixateur extern von außen stabilisiert und Schritt für Schritt in seine ursprüngliche Form zurückgebracht. In einer dritten abschließenden Operation im September wurde Aarians Fixateur entfernt und der nun wieder gerade Beinknochen mit einer Titanplatte stabilisiert. „Ich bin erstaunt, wie schnell Aarians Wunde geheilt ist. Innerhalb von nur drei Monaten ist die Entzündung zurückgegangen und der Knochen wieder gut verheilt“, betont Dr. Illian.

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Auch der kleine Aarian freut sich, dass alles so gut verlaufen ist und er im November wieder nach Hause, nach Afghanistan, kann. Nach einem halben Jahr wird sein Bein noch einmal in einem afghanischen Krankenhaus geröntgt, die Bilder dann ins Bethanien geschickt. Dort wird der weitere Heilungsverlauf beurteilt und entschieden, ob Aarian die Titanplatte in einer weiteren Operation entfernt wird oder ob diese im Bein verbleibt. Durch die Verletzung hat Aarian eine Beinverkürzung. Spezialschuhe werden ihm vom Friedensdorf zur Verfügung gestellt.