Moers/Kamp-Lintfort. In Moers gibt es einige logistisch geprägte Gewerbegebiete. Eines schätzen Logistikunternehmen an ihrem Standort in Moers aber besonders.

Die Logistikbranche ist aus der modernen Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Sie sorgt dafür, dass Waren von einem Ort an zum anderen gebracht werden – auch länderübergreifend. Laut Landrat Ingo Brohl ist die Branche zudem einer der wichtigsten Wirtschaftszweige im Kreis Wesel. Dort mache sie rund 16 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Doch wie hat sich die Logistikbranche in Moers und der Umgebung entwickelt?

Logistikunternehmen in Moers schätzen vor allem die Verkehrsanbindung

„In Moers gibt es Gebiete, die vornehmlich logistisch geprägt sind, wie der Industriepark Pattberg“, so Stadtsprecher Thorsten Schröder. Dort wurde auch die letzte große Logistikansiedlung im September 2021 realisiert. „Die Firma Aukey hat die Hallenfläche von 40.000 Quadratmetern gemietet. Für das Unternehmen, das für den Vertrieb von Computer- und Unterhaltungselektronik zuständig ist, waren die Autobahn- und Flughafenanbindung sowie die Nähe zum Duisburger Hafen wichtig“, so Schröder. „Ein Zeichen für die wachsende Bedeutung des Logistikstandortes Moers.“

Das zeige auch die Entwicklung im Gewerbegebiet Hülsdonk-Nord. Dort erwarb im Juli 2022 ein Entwickler das zwei Hektar große „Brownfield-Areal“, das nach Rückbau mit einer 10.000 Quadratmeter großen Logistikimmobilie bebaut wird. „Auch hier war die Verkehrsanbindung entscheidend“, so Schröder.

Oscar Huizinga ist seit 2009 mit seinem Logistikunternehmen in Moers ansässig

Oscar Huizinga, Geschäftsführer von Logistic Moers, hat sein Unternehmen bereits 2009 auf einem rund 20.000 Quadratmeter großen Gelände in Hülsdonk eröffnet. „Davor habe ich in der Logistikfirma, die vorher auf dem Gelände ansässig war, gearbeitet. Doch die hat es leider nicht geschafft“, so Huizinga. Danach habe er seine eigene Firma aufgezogen. Seither kümmert sich Logistic Moers vor allem um Warehousing, sprich: Das Lagern von Materialien und die Lagerverwaltung. „Mit dem Standort in Moers liegen wir sehr gut und sind nah an allen Autobahnen dran“, so der Geschäftsführer. Auch die Logistikrouten per Eisenbahn, Wasser und Luft seien gut von Moers aus erreichbar.

In Moers gibt es aktuell keine freien Flächen für weitere Logistikunternehmen

Weitere Flächen für die Ansiedlung von Logistikunternehmen gebe es in Moers aber aktuell nicht. „Der regionale Kooperationsstandort Kamp-Lintfort/Moers-Kohlenhuck könnte zwar mittelfristig entwickelt werden, hat aber einen klimaneutralen Fokus“, sagt Schröder. Und auch auf dem Gelände des ehemaligen Edeka-Lagers an der Chemnitzer Straße in Asberg könnte sich laut dem Sprecher mittelfristig Logistik ansiedeln. Das 14,3 Hektar große Gelände gehört nach Angaben der Stadt der Firma Prologis. Dort möchte die Stadt einen Teil des Geländes mieten, um eine neue Feuerwache an der Ruhrorter Straße zu bauen, denn: Die Feuerwache am Jostenhof sei mittlerweile zu klein geworden.

Auch in Kamp-Lintfort stehen aktuell keine weiteren Flächen für Logistikunternehmen zur Verfügung, wie Stadtsprecherin Sarah Krams auf NRZ-Anfrage mitteilt.