Moers. Es ist fast eine historische Entscheidung: Am Standort Kohlenhuck soll künftig klimaneutrales Gewerbe möglich sein. Wie es jetzt weitergeht.

So mancher mag die Entscheidung womöglich als historisch bezeichnen: Auf der Fläche Kohlenhuck im Moerser Norden soll in Zukunft die Entwicklung eines klimaneutralen Gewerbe- bzw. Industriegebietes grundsätzlich möglich sein. Das hat am Donnerstag der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt beschlossen. Freilich fiel die Entscheidung nicht einstimmig aus; die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen votierte dagegen. Mit der Thematik befassen sich vor der Sommerpause noch weitere politische Gremien.

Der Beschluss habe keine direkten Konsequenzen, heißt es vonseiten der Stadt. „Hier geht es um eine Grundsatzentscheidung“, betonte Stadtsprecher Torsten Schröder am Freitag. Grundstücksfragen spielten in dieser frühen Phase noch keine Rolle. Die Priorität liegt aus städtischer Sicht auf Schacht 3 in Moers-Kapellen. Die Flächen in Kohlenhuck seien perspektivisch notwendig.

Die SPD-Fraktion begrüßt, „dass eine Entwicklung von Kohlenhuck zum GI-Gebiet“ nun möglich sei. Über lange Jahre habe die SPD die Ausweisung im Regionalplan des RVR angetrieben und für die Perspektive einer Ansiedlung von Arbeitsplätzen gekämpft, heißt es in einer Mitteilung.

Die Fraktion erwarte gespannt die Reaktion der Eigentümer der Flächen auf die Anfragen der Verwaltung. Mark Rosendahl, der planungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, unterstreicht, dass die Möglichkeit der Nutzung der Energiequelle Asdonkshof ein Vorteil sei, der entscheidend helfen sollte bei der Ansiedlung von Unternehmen: „Heute muss Gewerbeansiedlung Klimaschutz und zirkuläre Wirtschaft direkt mitdenken.“

Am Asdonkshof werden auch wertvolle recyclingfähige Stoffe zur Entsorgung angeliefert, heißt es weiter. Also eigne sich der Standort Kohlenhuck als Ansiedlungsmöglichkeit für die Kreislaufwirtschaft: Die Wege seien kurz. Fraktions-Vize Anja Reutlinger: „Wir haben uns in den vergangenen zwei Jahren vehement gegen die Weiterbeschickung der Deponie Lohmannsheide gewehrt. 95 Prozent der Abfallstoffe, die dort für die Lagerung vorgesehen sind, können recycelt und damit wieder in den Kreislauf der Verwertung eingebracht werden. Warum nicht auf Kohlenhuck?“ (sovo)