Moers. Eigentlich sollte der Rat jetzt entscheiden, wie das neue Altstadt-Pflaster aussehen soll. Doch daraus wird nichts. Wann die Entscheidung fällt.

Die Entscheidung über die neue Pflasterung für die Steinstraße und Neustraße in der Altstadt ist vertagt worden. Das gab die Stadt Moers im Rahmen eines Pressegesprächs am Mittwoch bekannt. Und: Am Donnerstag, 31. August, geht die Bürgerbeteiligung zu Ende, auch danach soll es allerdings Möglichkeiten für Moerserinnen und Moerser geben, ihre Meinung zur zukünftigen Gestaltung der Innenstadt einzubringen.

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Rund 200 Bürgerinnen und Bürger haben bei der etwas mehr als zweiwöchigen Beteiligung ihr Votum abgegeben. Zur Einordnung: Das entspricht etwa 0,2 Prozent der Moerser Einwohner. Bei der Frage nach dem bevorzugten Muster und der Farbe für die neuen Natursteinplatten hat sich dabei kein eindeutiger Favorit abgezeichnet. Die Ergebnisse geben zumindest in einem Bereich dennoch ein klares Signal: Zwei Drittel der Stimmen entfielen auf eine Dreiteilung der Innenstadt. Bei dieser Variante fällt das Kopfsteinpflaster in den Randstreifen breiter aus als bei einer Fünfteilung der Stein- und Neustraße.

Zukunft der Moerser Innenstadt: Stadt sieht „extremes Spannungsfeld“ bei Pflaster

„Das Stimmungsbild zeigt uns, dass wir mit unserer Einschätzung, das Pflaster wiederzuverwenden, nicht falsch liegen“, sagt Thorsten Kamp, Technischer Beigeordneter der Stadt Moers. Seine, zugegeben nicht ganz einfache, Aufgabe besteht derzeit darin, zwischen den Fronten mit ihren verschiedenen Forderungen zu moderieren und einen Kompromiss zu erwirken. „Ein neues Altstadtpflaster ist eine Riesenchance für die Innenstadt“, betont Kamp. Gleichzeitig berge das Thema ein „extremes Spannungsfeld“.

Der Beigeordnete argumentiert, dass das Kopfsteinpflaster, welches in seiner derzeitigen Form seit 40 Jahren liege, elementar für das Ambiente der Altstadt sei. Zudem wäre eine Vernichtung der Steine „weder zeitgemäß, noch nachhaltig oder wirtschaftlich“. Eben dieses Kopfsteinpflaster hatte mitunter für Unmut innerhalb der Bevölkerung gesorgt, Seniorenvertreter hatten etwa intern ihre Sorge über mögliche neue Barrieren beim Zugang zu Ladenlokalen kundgetan.

Neuer Boden für Moerser Altstadt – Kamp: „Nehmen Anregungen sehr ernst“

Die Stadt betont, dass die Neugestaltung der Innenstadt eine Verbesserung der Barrierefreiheit im Vergleich zur aktuellen Situation darstellt. Auf kritische Stimmen, die einen Mangel an Bäumen, Sitzgelegenheiten und Möglichkeiten zur Entwässerung in den vorgelegten Plänen beklagen, reagiert die Stadt ebenfalls. Diese Aspekte würden ohnehin berücksichtigt, allerdings in einem späteren Teil des Planungsprozesses. Dennoch nehme die Stadt „die Anregungen sehr ernst“, sagt Kamp.

Aus diesem Grund wird die Entscheidung über die Aufteilung und Muster für das neue Altstadtpflaster vertagt. Ursprünglich hatte die Stadt geplant, in der kommenden Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt (kurz: ASPU) am Donnerstag, 7. September, mithilfe der ausgewerteten Bürgerbeteiligung zu einem Schluss zu kommen.

Moerser Innenstadt: Meinung der Bürgerinnen und Bürger weiter gefragt

Im Ausschuss wird Thorsten Kamp stattdessen im Rahmen eines Sachstandsberichts über die weitere Vorgehensweise informieren. Zur Debatte stehe etwa die Ausstellung weiterer Muster und die Bildung eines gemeinsamen Arbeitskreises mit den Beiräten für ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderung. Auch eine mögliche zusätzliche Laufbahn an den Randstreifen werde geprüft. Genauere Details möchte der Beigeordnete im Ausschuss benennen.

Eine finale Entscheidung wird in der Sitzung des ASPU am Donnerstag, 16. November, erwartet. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die Stadt eine Kostenrechnung vorlegen können und Fördermittel beim Land beantragen. Auch nach dem Ende der Bürgerbeteiligung gibt es für die Einwohnerinnen und Einwohner von Moers die Möglichkeit, Meinungen und Anregungen zur Gestaltung der Altstadt an die Stadt zu tragen. Dies ist möglich unter 02841/201584 sowie per E-Mail an innenstadtumbau@moers.de.