Moers. Egal ob Hund, Katze oder Hase: Für viele Tiere ist die Hitze sehr gefährlich. Experten aus Moers verraten, wie man seine Liebsten schützt.
Blauer Himmel, strahlende Sonne und Temperaturen um die 30 Grad. Der Sommer ist in Moers noch einmal richtig zurückgekehrt. Und das Wetter soll auch erstmal so bleiben. Die Hitze kann einem aber schon mal schnell zu schaffen machen. Auch den Haustieren.
„Eigentlich machen so hohe Temperaturen allen Tieren zu schaffen. Kaninchen, Hunden oder Katzen“, betont Kathrin Novotny, Mitarbeiterin im Moerser Tierheim. „Kaninchen gehen bei solch einer Hitze in die Innenräume und schieben Streu und Stroh zu Seite, um sich auf die kühlen Fliesen legen zu können.“ Und auch Katzen und Hunde gehen im Tierheim bei einer solchen Hitze kaum nach draußen.
Mit Flaschen und feuchten Lappen wird im Moerser Tierheim gegen die Hitze eine Abkühlung geschaffen
Besonders macht die Hitze aber neugeborenen Tieren zu schaffen, wie Tierärztin Paulina Siemann erklärt. Sie arbeitet in der Kleintierpraxis Meerbeck in Moers. „Bei Neugeborenen ist die Hitzeregulation noch gar nicht vollständig ausgebildet.“ Auch ältere Tiere leiden unter der Hitze, weil „ihr Kreislauf eingeschränkt ist.“ Gleiches gilt für vorerkrankte Tiere. „Kurzschnäuzige Rassenhunde wie Mops oder französische Bulldogge erhitzen durch ihre verkümmerten Atemwege besonders schnell.“
Um es ihren kleinen Freunden angenehmer zu machen, können ihre Besitzerinnen und Besitzer einiges tun. „Bei Kaninchen kann man feuchte Tücher über die Hütten legen. Genauso können Besitzer kaltes Wasser in PET-Flaschen füllen, ein Handtuch drumwickeln und ins Gehege legen. So können sich die Tiere danebenlegen und abkühlen“, sagt Novotny. Auch können Halterinnen und Halter auf Kühlmatten zurückgreifen.
Die Hitze kann sich auf die Gesundheit der Haustiere auswirken
Bei Hunden empfiehlt Novotny größere Gassi-Runden „in den frühen Morgen- und späten Abendstunden“. Ansonsten reichen kurze Gänge vor die Tür. „Man sollte nicht dann spazieren gehen, wenn es am heißesten ist.“ Was unangenehm für die eigenen Haustiere ist, können Besitzer laut Novotny durch Selbsttests herausfinden. „Wenn es uns im Auto zu warm ist oder wir barfuß rausgehen und uns der Boden zu heiß ist, dann wird es unseren Tieren nicht anders gehen.“
Und auch Tierärztin Siemann betont: „Mittags sollte nur das Notwendigste an Bewegung stattfinden. Gassi-Runden sind zudem im schattigen Wald erträglicher. Kann dabei eine Frischwasserzufuhr gewährleistet werden, ist dort auch eine größere Runde möglich.“ Als Beispiel nennt sie den Baerler Busch oder das Rotbachtal.
Unbedingt zu vermeiden gelten Hitzeschläge, denn: „Dabei handelt es sich um einen hochrisikohaften Zustand, bei dem es zu einem Kreislaufkollaps kommen kann. Sollte der Fall eintreten, sollten Besitzer einen Tierarzt aufsuchen“, betont Tierpflegerin Novotny. Symptome sind: Stärkeres und häufigeres Hecheln, Erbrechen, starkes Speicheln, flachere Atmung oder auch blasse Schleimhäute.
Moerser Tierärztin empfiehlt Eimerwannen oder Planschbecken zur Abkühlung der Haustiere
Eine Überhitzung des Tieres zeigt sich laut Tierärztin Siemann hingegen durch eine angestrengte schnelle Atmung, pinke bis knallrote Schleimhäute, Abgeschlagenheit, einen pochenden Puls bis hin zu einem Kollaps. Bei langen Spaziergängen auf heißem Asphalt kann es bei Hunden zudem zu Entzündungen und Blasen an den Pfoten kommen. „Vorher sollte man daher am besten mit der Hand prüfen, ob sich der Asphalt zu stark erhitzt hat.“
Besonders wichtig sei, seinen Tieren genügend Wasser anzubieten. „Wenn der Hund es mag, auch mal den Wassersprinkler anschalten, damit er sich erfrischen kann“, sagt Tierpflegerin Novotny. „Zur Kühlung des Felles eignen sich ein feuchter Waschlappen, Eimerwannen oder ein Planschbecken, in denen Hunde ihre Pfoten kühlen können“, so Tierärztin Siemann. Beliebt sind zudem Eiswürfel mit gefrorener Hühner- oder Rinderbrühe, die die Tiere abschlecken können. „Mittlerweile gibt es auch Eisrezepte für Hunde und Katzen.“