Kamp-Lintfort. Der Kulturpass ist 200 Euro wert und für alle des Jahrgangs 2005. Wie Jugendliche dran kommen und welche Veranstaltungen sie so besuchen können.
Seit dem 14. Juni können alle Jugendlichen, die in diesem Jahr 18 werden, 200 Euro für Kultur ausgeben. Der Kulturpass ist ein Geschenk der Bundesregierung. Voraussetzung ist für die Jugendlichen ein elektronischer Ausweis sowie die Nutzung einer App und für die Anbietenden eine Registrierung unter www.kulturpass.de. Gedacht ist das Geld unter anderem für Theater, Konzerte, Kino, Buchhandlungen oder Plattenläden, auch für Musikinstrumente.
Das Verfahren ist nicht ganz unkompliziert. Die Stadt Kamp-Lintfort hat es in der vergangenen Woche geschafft, ihre kulturellen Veranstaltungen zu registrieren und freigeschaltet zu werden, etwa „Glanz und Gloria im Terrassengarten“ oder die Theaterveranstaltungen. „Es ist doch eine Menge Bürokratie“, räumt Susanne Rous vom Kulturbüro ein. Unter anderem ist ein ELSTER-Zertifikat nötig.
Große Veranstalter haben schnell reagiert
Alle nicht-städtischen Veranstaltungen müssen die Anbieter selbst einstellen. „Wir dürfen nicht als Ticketverkäufer fungieren“, so Rous. Das Kino „Hall of Fame“ hat schnell reagiert und weist schon längst auf den Kulturpass auf seiner Homepage hin gestellt. Ebenso fix haben die Veranstalter großer Festivals reagiert, beispielsweise das „Rock am Ring“. Das ist zwar gerade über die Bühne gegangen, aber einlösbar sind die 200 Euro innerhalb von zwei Jahren. Genauso will die Buchhandlungskette Thalia vom Geldgeschenk des Bundes profitieren und wirbt online damit.
Die Buchhandlung am Rathaus dagegen scheut noch den Aufwand, heißt es auf Nachfrage. Auch das Kammermusikfest Kloster Kamp hat sich laut Organisatorin Jeannette von der Leyen noch nicht registrieren lassen. „Wir werden aber solche Anbieter wahrscheinlich in den nächsten Tagen anschreiben und auf das Angebot aufmerksam machen“, erklärt Susanne Rous vom Kulturbüro. Denn eigentlich könnten auch das Zentrum Kloster Kamp mitmachen oder das Haus des Bergmanns.
Kulturpass ist bundesweit nutzbar
Der Kulturpass war dafür gedacht, dass junge Leute die Angebote vor der Haustüre ausprobieren, den ersten Theaterbesuch wagen oder gar ein klassisches Konzert besuchen: „Zwei Jahre lang konnten junge Menschen während der Pandemie keine Live-Kultur erleben. Mit dem KulturPass möchte der Bund es ihnen jetzt leichter machen, ihre Kulturszene vor Ort näher kennenzulernen“, heißt es auf der Homepage der Bundesregierung. Gleichwohl ist der Kulturpass bundesweit nutzbar: „Man kann damit auch in Dresden in die Oper gehen“, erklärt Susanne Rous. Oder eben zum San Hejmo in Weeze.